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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Zweites Buch
13. Kapitel: Ihre Emanationen stimmen nicht

10.

Hinsichtlich der folgenden Emanation, der des Menschen und der Kirche, widersprechen sich ihre Väter, die fälschlich sogenannten Gnostiker, gegenseitig, betrachten dieselbe als ihr geistiges Eigentum und schimpfen einander Diebe. Es sei dem Emanationsgedanken entsprechender und darum wahrscheinlicher, daß aus dem Menschen das Wort, und nicht aus dem Wort der Mensch hervorgegangen sei, vor dem Worte sei der Mensch gewesen und dies sei der höchste Gott. Indem sie also auch hier, wie gesagt, die menschlichen Affekte, die seelischen Vorgänge, die Entstehung der Absichten und Worte als wahrscheinlich vermuten, lügen sie ganz Unwahrscheinliches gegen Gott. Denn wenn sie menschliche Vorgänge und ihre eigenen Leidenschaften auf den S. 130göttlichen Verstand übertragen, dann mögen sie bei denen, die Gott nicht kennen, Zustimmung finden und durch diese menschlichen Leidenschaften sie berücken, wenn sie der Entstehung und Aussendung des göttlichen Wortes den fünften Platz anweisen und wunderbar tief und unaussprechliche Geheimnisse vorzutragen behaupten, die keinem andern bekannt seien. Von diesen habe der Herr gesagt: „Suchet, so werdet ihr finden“1 . Deshalb suchten sie, wer aus dem Bythos und der Sige, aus dem Nous und der Aletheia hervorgegangen sei, ob aus diesen wiederum der Logos und die Zoe, und alsdann aus dem Logos und der Zoe der Mensch und die Kirche stammen.


  1. Mt. 7,7 ↩

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Gegen die Häresien (BKV)
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