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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Drittes Buch
7. Kapitel: Exegese über 2 Kor. 4,4

2.

Daß Paulus jedoch wegen der Schnelligkeit seiner Reden und wegen seines ungestümen Geistes häufig Umstellungen anwendet, das kann man aus vielen andern Stellen ersehen. So sagt er im Galaterbriefe: „Wozu also das Gesetz der Werke? ... Es ist gegeben worden, bis daß der Same käme, dem die Verheißung gegeben war; angeordnet ist es durch Engel in der Hand des Mittlers“1 . Die richtige Ordnung nämlich ist diese: „Wozu also das Gesetz der Werke? Angeordnet ist es durch Engel in der Hand des Mittlers, eingesetzt aber, bis daß der Same kommt, dem die Verheißung gegeben war, so daß der Mensch fragt, der Geist aber antwortet.“ Und indem er im zweiten Thessalonicherbriefe von dem Antichrist spricht, sagt er: „Dann wird jener Bösewicht offenbar werden, welchen der Herr Jesus wird töten mit dem Hauch seines Mundes und zunichte machen durch die Gegenwart seiner Ankunft, ihn, dessen Ankunft stattfindet gemäß dem Wirken des Satans in aller Kraft und in den Zeichen und Wundern der Lüge“2 . Die Reihenfolge der Worte aber ist diese: „Dann wird offenbar werden der Bösewicht, dessen Ankunft gemäß dem Wirken des Satans stattfindet, in aller Kraft und in den Zeichen und Wundern der Lüge, den der Herr Jesus töten wird durch den Hauch seines Mundes und zunichte machen durch die Gegenwart seiner S. 224Ankunft.“ Denn nicht sagt er, daß die Ankunft des Herrn nach dem Wirken des Satans stattfinden werde, sondern die Ankunft des Bösewichtes, den wir auch Antichrist nennen. Wenn also jemand beim Lesen nicht achtgibt und beim Sprechen nicht die gehörigen Pausen macht, dann ergibt sich nicht bloß ein ungehöriger, sondern sogar gotteslästerlicher Sinn, gleich als ob die Ankunft des Herrn gemäß der Wirksamkeit des Satans erfolgen werde. Wie man also bei solchen Stellen durch das Lesen die richtige Wortstellung andeuten muß, um den eigentlichen Sinn der Stelle zu erhalten, so lesen wir auch dort nicht: "Gott dieser Welt“, sondern bloß Gott, den wir wahrhaft Gott nennen; hören aber von den Ungläubigen und Verblendeten dieser Welt, daß sie das künftige Leben nicht erben werden.


  1. Gal. 3,19 ↩

  2. Vgl. 2 Thess. 2,8f. ↩

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