2.
Es gibt einen schönen Ausspruch der Schrift, welcher lautet: „Zuerst vor allem glaube, daß es einen Gott gibt, der das Weltall geschaffen und aus dem Nichtsein alles Sein gemacht und vollendet hat. Alles umfaßt er, und von niemand wird er umfaßt“1 . Schön heißt es aber auch bei dem Propheten Malachias: „Ist nicht einer Gott, der uns erschaffen hat? Ist nicht einer der Vater von uns allen?“2 Desgleichen sagt auch der Apostel: „Ein Gott Vater, der über allem und in uns allen ist“3 . In gleicher Weise spricht auch der Herr: „Alles ist mir von meinem Vater übergeben worden“4 ; offenbar von dem, welcher alles gemacht hat. Denn nicht Fremdes, sondern das Eigene übergab er ihm. Wenn aber alles, dann ist nichts seiner Macht entzogen, und deshalb ist er auch der Richter der Lebendigen und der Toten; „er hat den Schlüssel Davids, er öffnet, und niemand schließt, er schließt, und niemand öffnet“5 . Kein anderer weder im Himmel, noch auf der Erde, noch unter der Erde konnte das Buch des Vaters öffnen, noch ihn sehen, als das Lamm, welches geschlachtet wurde und mit seinem Blute uns erlöste. Von ebendemselben, der alles durch das Wort gemacht und mit seiner Weisheit geschmückt hat, empfing er auch die Gewalt über alles, als das Wort Fleisch wurde. Nun herrscht das Wort auch auf Erden, wie es im Himmel geherrscht hat, denn als gerechter Mensch „tut es keine Sünde, noch wird in seinem Munde Falsch gefunden“6 , herrscht auch unter der Erde, da es der Erstgeborene der Toten geworden ist. So sah, wie wir gesagt haben, alles seinen König, und im Fleische des Herrn begegnete uns das Licht des Vaters, strahlte von seinem Fleische auf uns aus, und so kam der Mensch zur Unverweslichkeit, indem er von dem väterlichen Lichte umgeben wurde.