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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Viertes Buch
36. Kapitel: Die Patriarchen, die Propheten und Christus kommen von ein und demselben Gott

2.

Denselben Herrn also, den jene den Ungläubigen verkündeten, predigte Christus denen, die ihm gehorchten; und die der Herr zuerst durch das Gesetz der Knechtschaft berufen hatte, die nahm er hernach an Kindesstatt an. Es pflanzte nämlich Gott den Weinberg des Menschengeschlechtes zuerst durch die Erschaffung Adams und die Erwählung der Patriarchen und übergab ihn den Bauern durch die Gesetzgebung des Moses. Dann umgab er ihn mit einem Zaun, d. h. er umgrenzte ihr Gebiet, und baute einen Turm, indem er Jerusalem erwählte. Dann grub er eine Kelter, indem er das Gefäß für den prophetischen Geist vorbereitete. Und so schickte er die Propheten bereits vor der babylonischen Gefangenschaft und wieder andere nach derselben, und zwar mehr als vorher, die Früchte fordern sollten, indem sie zu ihnen sprachen: „Reiniget eure Wege und eure Sitten, richtet ein gerechtes Gericht und tuet Barmherzigkeit und Erbarmen ein jeder seinem Bruder. Gegen die Witwe und die Waise, gegen den Fremdling und den Armen übet nicht Gewalt, und niemand gedenke der Bosheit seines Bruders in seinem Herzen, und einen falschen Eid sollt ihr nicht lieben1 . Waschet euch, seid rein, schaffet fort die Bosheit aus euren Herzen, lernet Gutes tun und suchet das Rechte, verteidigt den, der Gewalt leidet, richtet die Waise und schaffet Recht der Witwe und dann kommt und laßt uns reden, spricht der Herr“2 . Und wiederum: „.Bewahre deine Zunge vom Bösen und deine Lippen, daß sie nicht Trug reden. Wende dich ab vom Bösen und tue Gutes, suche den Frieden und folge ihm!“3 Indem die Propheten dies verkündeten, suchten sie die Frucht der Gerechtigkeit. Da sie aber jenen S. 447nicht glaubten, sandte der Herr zuletzt seinen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus. Diesen schlugen die bösen Bauern und warfen ihn aus dem Weinberge hinaus. Nun aber umgab ihn der Herr Gott nicht mit einem Wall, sondern dehnte ihn aus über die ganze Welt und übergab ihn anderen Bauern, die Frucht geben zu ihrer Zeit, nachdem der Turm seiner Erwählung prächtig an allen Orten erhöht worden ist. Denn überall ist die herrliche Kirche und überall gegraben ringsherum die Kelter, denn überall nimmt man den Geist auf. Jene aber, die den Sohn Gottes verworfen haben und aus dem Weinberg hinausgeworfen und geschlagen haben, die hat gerechterweise Gott verworfen und die Bebauung den Heiden übergeben, die außerhalb des Weinberges waren. So sagt auch der Prophet Jeremias: „Verworfen hat der Herr und verstoßen das Volk, das solches tat, denn Böses taten Judas Söhne vor meinem Angesicht, spricht der Herr“4 . Und an anderer Stelle: „Ich habe über euch Wächter gesetzt. Höret die Stimme der Trompete! Und sie sprachen: Wir werden nicht hören. Darum haben die Heiden gehört, und die das Vieh hüten bei ihnen“5 . Es ist also ein und derselbe Gott Vater, der den Weinberg gepflanzt, das Volk herausgeführt, die Propheten sowie seinen Sohn gesandt, und den Weinberg anderen Bauern gegeben hat, welche die Früchte zu ihrer Zeit abliefern.


  1. Jer. 7,3; Sach. 7,9 f. ↩

  2. Sach. 8,17; Jes. 1,16 ff. ↩

  3. Ps. 33,14 f. ↩

  4. Jer. 7,29 f. ↩

  5. Ebd. 6,17 f. ↩

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