2.
Was aber wie ein Weizenkorn gesät wird und in der Erde verwest, das ist nichts anders als die Körper, die in die Erde gelegt werden, wie man Samen ausstreut. Deswegen sagt er auch: „Gesät wird es in Armseligkeit, auferstehen wird es in Herrlichkeit“1 . Denn was ist armseliger als totes Fleisch? Was wiederum herrlicher, als wenn es aufersteht und die Unverweslichkeit empfängt? Gesät wird es in Schwachheit, auferstehen wird es in Kraft: In seiner Schwachheit, da es aus der Erde stammt, geht es in die Erde; durch die Kraft Gottes aber wird es von den Toten auferweckt. Gesät wird ein animaler Leib, auferstehen wird ein S. 490geistiger Leib2 . Unzweifelhaft hat er dies nicht von der Seele, noch von dem Geiste, sondern von den sterblichen Körpern gesagt. Denn derart sind die animalen Körper, die an der Seele, der Anima, teilnehmen, daß sie durch den Verlust derselben sterben; wenn sie dann aber durch den Geist auferstehen, werden sie geistige Körper, sodaß sie durch den Geist immerwährendes Leben haben. „Jetzt nämlich“, heißt es, „erkennen wir stückweise und prophezeien stückweise, dann aber von Angesicht zu Angesicht“3 . Dasselbe sagt auch Petrus: „Ihr liebt ihn, obwohl ihr ihn nicht seht; ihr glaubt an ihn, obwohl ihr ihn jetzt nicht schaut; aber glaubend werdet ihr frohlocken in unaussprechlicher Freude“4 . Denn unser Angesicht wird schauen das Angesicht Gottes, des lebendigen, und wird sich freuen in unaussprechlicher Freude, wenn es nämlich seine Freude sieht.