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Werke Irenäus von Lyon (130-202) Contra Haereses Gegen die Häresien (BKV)
Fünftes Buch
12. Kapitel: Von der Wiederbelebung des Fleisches

2.

Der Hauch des Lebens, der den Menschen animalisch macht, ist nämlich etwas anders als der lebenspendende Geist, der den Menschen geistig macht. Und deswegen sagt der Prophet Isaias: „So spricht der Herr, der den Himmel gemacht und ihn gefestigt hat, der die Erde gegründet hat, und was in ihr ist, der den Hauch dem Volke gab, das auf ihr ist, und den Geist denen, die auf sie treten“1 . Der Hauch wurde also allem Volke zuteil, das auf der Erde ist, der Geist aber nur denen, die die irdischen Begierden niedertreten. Mit derselben Unterscheidung heißt es wiederum bei Isaias: „Der Geist nämlich wird von mir ausgehen, und allen Hauch habe ich gemacht“2 . Den Geist will Gott in den letzten Zeiten ausgießen, indem er das Menschengeschlecht an Kindesstatt annimmt; den Hauch aber gab er schon der gesamten Kreatur und Schöpfung. Zwischen Schöpfer und Geschöpf aber ist ein Unterschied; zeitlich ist der Hauch, ewig der Geist. Der Hauch wächst kurze Zeit und bleibt eine Zeit lang, dann zieht er ab und läßt leblos zurück, worin er früher weilte. Der Geist aber umgibt von innen und außen den Menschen, bleibt immer und verläßt ihn niemals. „Doch nicht zuerst ist das Geistige“, sagt der Apostel, nämlich mit Bezug auf uns Menschen, „sondern zuerst ist das Animale, dann das Geistige“3 . Versteht sich. Denn zuerst mußte der Mensch gebildet werden, dann empfing er die Seele, und schließlich nahm er die Gemeinschaft des Geistes auf. Deshalb „war der erste Adam vom Herrn zur lebendigen Seele gemacht, der zweite Adam zum lebenspendenden S. 502Geiste4 . Wie nun der, welcher zur lebenden Seele geworden war, sich zum Schlechteren abwandte und das Leben verlor, so wird ebenderselbe, wenn er sich zum Besseren zurückwendet, den lebenspendenden Geist aufnehmen und das Leben finden.


  1. Ebd. 42,5 ↩

  2. Ebd. 57,16 ↩

  3. 1 Kor. 15,46 ↩

  4. 1 Kor. 15,45 ↩

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