2.
Wenn also der große Gott durch Daniel die Zukunft verkündete und durch seinen Sohn bekräftigte, und Christus der Stein ist, der ohne Hände sich loslöste, und der die zeitlichen Reiche zerstören, ein ewiges aber aufrichten wird, welches in der Auferstehung der Gerechten besteht — „aufrichten wird der Gott des Himmels ein Reich, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird“ — dann mögen beschämt zu Verstande kommen, die den Demiurgen schmähen und leugnen, daß von demselben Vater die Propheten gesandt sind, von dem auch der Herr kam, und die behaupten, daß die Prophetien von verschiedenen Kräften herstammen. Was nämlich von dem Demiurgen in ähnlicher Weise durch alle Propheten verkündet wurde, das hat am Ende Christus vollendet, indem er dem Willen seines Vaters diente und seinen Heilsplan in Bezug auf das menschliche Geschlecht erfüllte. Die also den Demiurgen lästern, sei es durch klare Worte wie die Markioniten, oder durch Umdeutung der Lehre wie die Valentinianer S. 545und alle fälschlich so genannten Gnostiker, die mögen als Werkzeuge des Teufels von allen, die Gott verehren, erkannt werden. Nun und nicht früher sieht man, wie Satan durch diese Gott lästert, der das ewige Feuer für alle Apostasie bereitet hat. Denn offenkundig wagt er selbst nicht, seinen Herrn zu lästern, wie er auch im Anfang durch die Schlange den Menschen verführt hat, gleich als ob er Gott verborgen blieb. Treffend sagte Justinus, daß niemals vor der Ankunft des Herrn Satan gewagt hat, Gott zu lästern, da ihm seine Verdammnis noch nicht bekannt war, weil dies nur in Parabeln und Allegorien von den Propheten über ihn so verkündet var. Nach der Ankunft des Herrn aber erfuhr er aus den Worten Christi und der Apostel deutlich, daß das ewige Feuer dem bereitet ist, der mit freiem Willen von Gott sich abwendet, und allen, die ohne Buße in der Apostasie verharren. Durch solche Menschen nun lästert er den Gott, dem das Gericht zusteht, da er ja schon verdammt ist, und die Sünde seines Abfalls rechnet er seinem Schöpfer zu und nicht seinem eigenen Entschluß und Willen, wie die, welche die Gesetze übertreten und bestraft werden, nicht sich, sondern die Gesetzgeber anklagen. So schleudern auch die, welche voll des teuflischen Geistes sind, zahllose Anklagen gegen unsern Schöpfer, der den Geist des Lebens uns geschenkt hat und allen das passende Gesetz gegeben hat. Sie wollen das Gericht Gottes nicht als gerecht anerkennen. Deswegen erdenken sie sich auch einen andern Vater, der sich weder um unsere Angelegenheiten kümmert, noch sie leitet, ja sogar allen Sünden zustimmt.
