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An einem andern Ort sagt ferner Jeremias: „Der Geist unseres Angesichts [ist] der Herr Christus, und wie wurde er in ihren Fallstricken gefangen, von dem wir sagten: Unter seinem Schatten wollen wir leben unter den Heiden.“ Daß Christus, obwohl er Gottes Geist ist, doch ein leidensfähiger Mensch werden sollte, das sagt die Schrift1 , Sie staunt und wundert sich gleichsam über seine Leiden, weil derjenige solche Leiden ertragen sollte, unter dessen Schatten wir leben zu wollenerklärten. Als Schatten bezeichnet sie hier seinen Körper. Denn wie der Schatten durch den Leib entsteht, so ist der Leib Christi durch seinen Geist geworden. Aber auch die Niedrigkeit und Verächtlichkeit seines Leibes deutet er zugleich durch das Wort Schatten an, denn wie der Schatten selbst der gerade aufrecht stehenden Leiber auf dem Boden liegt und getreten wird, so ist auch der Leib Christi zu Boden geworfen und durch seine Qualen gleichsam zertreten worden. Sie nennt aber auch den Leib Christi Schatten, weil er gleichsam der Schatten des Geistes voll Herrlichkeit geworden ist und diese verhüllt hat. Die Leute legten ja auch vielmal die von allerlei Krankheiten Geplagten beim Vorbeigehen Jesu an den Weg und diejenigen, über welche sein Schatten glitt, wurden gerettet2 .