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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Protrepticus
11. Kapitel

114.

1. Laßt uns also abtun, laßt uns abtun das Vergessen der Wahrheit! Die Unwissenheit und die hemmende Finsternis wollen wir gleich einem dichten Nebel von unseren Augen entfernen1 und den wahrhaft seienden Gott anschauen und zuerst dieses Wort ihm zum Preise entgegenrufen: „Sei gegrüßt, o Licht!“2 Uns, die wir in Finsternis begraben lagen und im Schatten des Todes verschlossen waren, leuchtete vom Himmel ein Licht S. 189 auf,3 reiner als das der Sonne und süßer als das Leben hienieden.

2. Jenes Licht ist ewiges Leben; und alles, was an ihm teilhat, lebt; die Nacht aber scheut das Licht, und aus Furcht dahinschwindend weicht sie dem Tage des Herrn; alles ist ein Licht geworden, das sich nimmermehr zum Schlummer neigt, und der Untergang hat sich in Aufgang verwandelt.

3. Dies hat die „neue Schöpfung“4 bedeutet; denn „die Sonne der Gerechtigkeit“,5 die das Weltall durcheilt, durchwandelt in gleicher Weise auch die Menschheit, indem sie ihren Vater nachahmt, „der über alle Menschen seine Sonne aufgehen läßt“,6 und läßt auf die Menschen die Tautropfen der Wahrheit niederfallen.

4. Dieser hat den Untergang in Aufgang verwandelt und den Tod zu Leben gekreuzigt; er hat den Menschen dem Verderben entrissen und ihn zum Äther emporgehoben; er hat die Vergänglichkeit in Unvergänglichkeit umgeschaffen und wandelt Erde in Himmel um; er ist Gottes Ackerbauer; „er gibt glückbringende Zeichen und treibt das Volk zum guten Werke an, indem er an das wahre Leben erinnert;“7 und er schenkt uns das wahrhaft große und göttliche und unentreißbare Erbe seines Vaters; er macht durch himmlische Lehre den Menschen göttlich, „Gesetze in ihren Sinn gebend und sie ihnen ins Herz schreibend“.

5. Welche Gesetze meint er damit? „Daß alle Gott kennen werden vom Kleinsten bis zum Größten; und ich werde ihnen gnädig sein,“ sagt Gott, „und werde ihrer Sünden nicht mehr gedenken.“8


  1. Vgl. Hom. Il. 5, 127; Platon, Alkib. II p. 150 DE. ↩

  2. Vgl. Aischylos, Agam. 22. 508. ↩

  3. Vgl. Is. 9, 2 [Matth. 4, 16; Luk. 1, 79]. ↩

  4. Vgl. Gal. 6, 15. ↩

  5. Mal. 4, 2. ↩

  6. Matth. 5, 45. ↩

  7. Die Worte des Aratos, Phain. 6 f., sind durch die Zusätze ἀγαθόν zu ἔργον und ἀληθινοῦ zu βιότοιο in ihrem Sinn verändert. ↩

  8. Jer. 38 [31], 33 f. [Hebr. 8, 10–12]. ↩

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