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Werke Clemens von Alexandrien (150-215) Protrepticus
2. Kapitel

25.

1. Die beiden entgegengesetzten Höhepunkte der Torheit sind also Gottesleugnung und Aberglauben; von beiden fern zu bleiben, muß unser Streben sein. Siehst du nicht, daß Moses, der Prophet der Wahrheit, dem Entmannten und Verstümmelten und außerdem dem Sohn einer Dirne die Teilnahme an der Gemeinde des Herrn verbietet?1

2. Er meint aber mit den beiden ersten die Art der Gottesleugner, die der göttlichen, lebenzeugenden Kraft beraubt sind, mit dem dritten und letzten aber die Art derer, die statt des einen wahren Gottes sich viele Götter beilegen, die diesen Namen mit Unrecht tragen; ebenso wie der Sohn der Dirne sich viele Väter S. 94 zuschreibt, weil er den, der in Wahrheit sein Vater ist, nicht kennt.

3.2 Den Menschen war aber von Anfang an eine Gemeinschaft mit dem Himmel angeboren, die zwar durch Unwissenheit verdunkelt war, die aber doch dann und wann plötzlich aus dem Dunkel mit hellem Glanz hervorbrach, wie z. B. in den Worten eines Dichters: „Siehst du dort oben nicht den Äther unbegrenzt, Wie er mit weichen Armen rings die Erd' umschließt?“3 oder den anderen: „Der du die Welt trägst und die Welt dir nahmst zum Thron, Ein Rätsel, schwer zu lösen, bleibt stets, wer du bist",4 und was sonst der Art die Dichtersöhne singen.

4. Aber verkehrte und vom richtigen Weg abgeirrte, wahrhaft verderbliche Gedanken haben das „Geschöpf des Himmels“,5 den Menschen, aus dem himmlischen Leben verdrängt und ihn „auf die Erde hingestreckt“,6 indem sie ihn dazu verführten, irdischen Gebilden anzuhängen.


  1. Vgl. Deut. 23, 1 f.; zur allegorischen Auslegung vgl. Philon, De confus. ling. 144; De migr. Abr. 69; De mutat. nom. 205. ↩

  2. Zu 25, 3 vgl. A. Elter, Gnom. hist. 122 f. ↩

  3. Euripides Fr. 941; vgl. Strom. V 114, 1. ↩

  4. Euripides, Troades 884 f.; vgl. A. Elter, Gnom. hist. 75. ↩

  5. Vgl. Platon, Tim. p. 90 A. ↩

  6. Vgl. Hom. Il. 17, 58. ↩

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