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Werke Origenes († 253/54) De oratione Vom Gebet (BKV)
Erster Teil: Vom Gebet im allgemeinen
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2.

Wer demnach so betet und (davon schon) vorher so großen Nutzen hat, der wird geeigneter für eine innige Verbindung mit "dem den ganzen Erdkreis erfüllenden Geist des Herrn1" und mit dem, der "die ganze Erde und den Himmel erfüllt", der durch den Propheten so redet: "Erfülle ich nicht den Himmel und S. 38 die Erde?, spricht der Herr2." Ferner aber wird er infolge der vorher erwähnten Reinheit und durch sein Gebet Anteil an dem Gebet des Logos Gottes haben, der auch inmitten derer steht, die ihn nicht kennen3, und keinem seinen Beistand versagt4 und zugleich mit dem zum Vater betet, dessen Mittler er ist. Denn "Hoherpriester5" unserer Opfer und "Fürsprecher6" beim Vater ist der Sohn Gottes, der für die Betenden betet und zugleich mit den Anrufenden anruft. Er würde aber nicht wie für Freunde für die beten, die nicht durch seine Vermittlung beständig beten, auch nicht wie für solche, die bereits sein Eigentum sind, "Fürsprecher" Gott gegenüber sein, wenn diese nicht seinen Lehren gehorsam sind, "dass man allezeit beten und nicht lässig werden solle". "Er sagte nämlich", heißt es, "ein Gleichnis dafür, dass man allezeit beten und nicht lässig werden solle: Es war ein Richter in einer Stadt7" usw. Und an einer früheren Stelle (heißt es): "Und er sagte zu ihnen: Wer von euch wird einen Freund haben und zu ihm um Mitternacht kommen und zu ihm sagen: Freund, leihe mir drei Brote, da ein Freund von mir auf der Reise zu mir gekommen ist und ich nicht habe, was ich ihm vorsetzen könnte8"; und kurz darauf: "Ich sage euch, wenn er auch nicht (deshalb) aufstehen und es ihm geben wird, weil er sein Freund ist, so wird er sich seiner Zudringlichkeit wegen erheben und ihm geben, so viel er begehrt9." Wer aber sollte, im Glauben an den untrüglichen Mund Jesu, sich nicht zu rastlosem Gebet veranlaßt fühlen, wenn Jesus spricht: "Bittet, so wird euch gegeben werden"; "denn jeder Bittende empfängt10"? Gibt ja doch der gütige Vater uns, die S. 39 wir den Geist der Sohnschaft11" vom Vater empfangen haben, auf unsere Bitte "das lebendige Brot12" und nicht "den Stein" , den der Widersacher zur Nahrung für Jesus und seine Jünger bestimmen will13; und zwar gibt "der Vater die gute Gabe, indem er sie vom Himmel herab regnen läßt, denen, die ihn bitten14".


  1. Vgl. Wiesh. 1,7. ↩

  2. Jer. 23,24. ↩

  3. Vgl. Joh. 1,26. ↩

  4. Or. II 320,18f. ist das Komma nicht hinter, sondern vor τῆς εὐχῆς zu setzen. ↩

  5. Vgl. Hebr. 2,17 u. a. Stellen. ↩

  6. Vgl. Joh. 14,16 u. a. Stellen. ↩

  7. Luk. 18,1.2. ↩

  8. Luk. 11,5.6. ↩

  9. Luk. 11,8. ↩

  10. Matth. 7,7.8; Luk. 11,9.10. ↩

  11. Vgl. Röm. 8,15. ↩

  12. Vgl. Joh. 6,33.35.48.51. ↩

  13. Vgl. Matth. 7,11; Luk. 11,13; Exod. 16,4. ↩

  14. Vgl. Luk. 15,7. ↩

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