5. Weihegebet.

„Der du bist der Herrscher, der Herr, Gott der Allmächtige, allein ungeboren und keinen König über dir habend; der du immer bist und vor aller Zeit warest, der du Nichts bedarfst und über jeden Grund und Ursprung erhaben bist; du allein Wahrhaftiger und Weiser; du allein der Höchste und Unsichtbare, dessen Erkenntniß ohne Anfang, du allein gut und unvergleichlich; der du Alles weißt, ehe es geschieht;¹ der du das Verborgene kennst, unnahbar bist, keinen Herrn über S. 265 dir hast: Gott und Vater deines eingebornen Sohnes, unseres Gottes und Heilandes, der Schöpfer des Alls durch ihn, du Vorsorger und Schutzherr, du Vater der Barmherzigkeit und Gott alles Trostes,² der du in der Höhe wohnest und auf das Niedrige schauest,³ der du deiner Kirche Gesetze und Vorschriften gegeben hast durch die Ankunft deines Gesalbten im Fleische, unter dem Zeugniß des Trösters, durch deine Apostel und uns Bischöfe, die wir durch deine Gnade hier stehen, der du vom Anfang Priester zur Leitung deines Volkes aufgestellt hast: anfänglich den Abel, Seth, Enos, Henoch, Noe, Melchisedech und Job; der du den Abraham und die übrigen Patriarchen mit deinen treuen Dienern Moses, Aaron, Eliazar und Phinees aufgestellt und aus ihnen Fürsten und Priester genommen im Zelte des Zeugnisses; der du den Samuel zum Priester und Propheten erwählet, der du dein Heiligthum nie ohne Diener lassest und mit Wohlwollen gegen Diejenigen dich zeigest, durch welche du verherrlicht werden willst: gieße du auch jetzt durch die Fürbitte deines Gesalbten durch uns die Kraft deines Herrschergeistes aus, welcher deinem geliebten Sohn Jesus Christus dient, und welchen er nach deinem Willen geschenkt hat den heiligen Aposteln des ewigen Gottes; gib in deinem Namen, Gott, Herzenskenner, diesem deinem Diener, auserwählt von dir zum Bischof, deine hl. Heerde zu weiden und dir Hoherpriester zu sein, tadellos Tag und Tag den hl. Dienst verrichtend und dein Angesicht besänftigend, zu sammeln die Zahl Derer, welche gerettet werden, und dir darzubringen die Gaben deiner hl. Kirche. Gib ihm, allmächtiger Herr, durch deinen Christus dieTheilnahme am heiligen Geiste, damit er habe die Macht, Sünden nachzulassen nach deinem Gebote, Kleriker zu bestellen (zu weihen) nach deinem Gebote und zu lösen jegliche Fessel, gemäß der Macht, welche du den Aposteln verliehen hast;⁴ und daß er dir gefallen S. 266 möge, milden und reinen Herzens, standhaft, schuldlos und untadelhaft, dir darbringend das reine und unblutige Opfer, welches du durch Christus als das Geheimniß des neuen Bundes eingesetzt hast zu deinem Wohlgeruch durch deinen hl. Sohn, durch Jesus Christus, unsern Gott und Erlöser, durch welchen dir Ehre, Ruhm und Anbetung im heil. Geiste, jetzt und immer und in Ewiigkeit.”

Nachdem er so gebetet, antworten die übrigen Priester: Amen, und mit ihnen das ganze Volk. Und nach dem Gebete bringt einer der Bischöfe das Opfer in die Hände des Ordinirten, und in der Frühe wird er von den übrigen Bischöfen auf den Thron gesetzt, der ihm gehört, nachdem ihn Alle mit dem Kusse des Herrn geküßt. Und nach der Lesung des Gebetes der Propheten, unserer Briefe und Akten und der Evangelien grüßt der Ordinirte die Kirche und spricht: „Die Gnade unseres Herrn Jesu Christi und die Liebe Gottes des Vaters und die Gemeinschaft des hl. Geistes sei mit euch Allen.” Alle antworten: „Und mit deinem Geiste.” Und nach dem Gruße soll er zu dem Volke erbauliche Worte sprechen. Nach Beendigung des Lehr-Vortrags sage ich, Andreas, Bruder des Petrus, daß der Diakon, nachdem Alle aufgestanden sind, einen erhöhten Ort (Ambo) besteige und ausrufe: daß Keiner der Hörenden, Keiner der Ungläubigen (mehr da sei)! Nachdem es stille geworden, spreche er: