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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Dritte Rede

15.

Um diese Anschauung uns beizubringen, hat die göttliche Schrift uns solche Beispiele an die Hand gegeben, wie wir sie oben angeführt haben, mit denen wir die treulosen Juden beschämen und die Anschuldigung der Heiden widerlegen können, die da behaupten und meinen, daß auch wir mit der Dreiheit von vielen Göttern reden. Denn wir führen nicht, wie auch das Gleichnis zeigt, drei Prinzipe oder drei Väter ein, wie die Marcioniten und die Manichäer; denn wir nehmen auch nicht das Bild von drei Sonnen an, sondern die Sonne und ihren Abglanz und das Eine Licht aus der Sonne im Abglanz. So kennen wir nur Ein Prinzip; das schöpferische Wort aber besitzt nach unserer Lehre keine andere Gottheit als die des alleinigen Gottes, weil es aus ihm stammt. Eher verdienten also die Ariomaniten den Vorwurf der Vielgötterei oder auch der S. 263 Gottesleugnung, weil nach ihrem Geschwätz der Sohn ein Geschöpf von außen und wiederum der Geist aus Nichtseiendem ist. Denn entweder werden sie behaupten, das Wort sei nicht Gott, oder, wenn sie es mit Rücksicht auf die Schrift noch Gott nennen, werden sie sagen, es sei der Substanz des Vaters nicht eigen. Und so müssen sie wohl wegen deren Verschiedenartigkeit viele Götter annehmen, sie müßten denn nur so kühn sein und behaupten, daß wie alles übrige auch das Wort nur auf Grund der Teilnahme Gott genannt werde. Doch wenn auch das ihre Ansicht ist, sind sie gleich gottlos, da sie ja das Wort einen von allen nennen. Uns aber möge so etwas niemals in den Sinn kommen. Denn Eine Gestalt der Gottheit gibt es, die auch im Worte ist, und Einer ist Gott der Vater, der in sich selbst existiert, da er in allem ist, und im Sohne erscheint, da er alles durchdringt, und im Geiste, da er in allem durch das Wort in ihm wirksam ist. Denn so bekommen wir den Einen Gott in der Dreiheit, und wir reden weit gottesfürchtiger als die Häretiker mit ihrer vielgestaltigen und vielteiligen Gottheit, wenn wir die Eine Gottheit in der Dreiheit bekennen.

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