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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Dritte Rede

36.

Denn damit nicht einer, wenn er den Sohn im Besitz alles dessen, was der Vater hat, sieht, auf Grund der unveränderlichen Ähnlichkeit und des Gleichstandes des Besitzes sich in die Gottlosigkeit des Sabellius verirre und glaube, er sei der Vater, deshalb hat er gesagt: „Es wurde mir gegeben“1, und: „Ich empfing“2, und; „Es wurde mir übergeben“3, also nur um zu zeigen, daß nicht Er der Vater ist, sondern das Wort des Vaters und sein ewiger Sohn, der eben wegen seiner Ähnlichkeit mit dem Vater ewig besitzt, was er von ihm hat und, weil er Sohn ist, vom Vater hat, was er ewig hat. Denn daß die Ausdrücke „es wurde gegeben“ und „es wurde übergeben“ und die ihnen ähnlichen die Gottheit des Sohnes nicht abschwächen, sondern ihn vielmehr als wahrhaften Sohn bekunden, kann man den Aussprüchen selbst abnehmen. Wenn nämlich ihm alles S. 292 übergeben wurde, so ist er fürs erste ein anderer als das All, das er empfing; und wenn er sodann Erbe von allem ist, so ist er allein der Sohn und dem Vater wesenseigen. Denn wenn er einer von allem wäre, so wäre er nicht Erbe von allem, vielmehr hätte jeder empfangen, so wie der Vater gewollt und gegeben hätte; nun aber er alles empfängt, so ist er ein anderer als das All und allein dem Vater eigen. Daß aber wiederum die Ausdrücke „es wurde gegeben“ und „es wurde übergeben“ nicht darauf hinweisen, daß er es einmal nicht besaß, kann man aus einer ähnlichen Stelle und zwar in Bezug auf alles ersehen. Sagt ja doch der Heiland selbst: „Wie der Vater das Leben in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne gegeben, das Leben in sich selbst zu haben“4. Mit dem Wort „er hat gegeben“ gibt er zu verstehen, daß er nicht der Vater sei; mit dem Worte „so“ zeigt er aber die natürliche Ähnlichkeit und Eigenheit des Sohnes mit dem Vater an. Wenn es also einmal eine Zeit gab, da der Vater nicht hatte, so hatte offenbar auch einmal der Sohn nicht; denn wie der Vater, so hat auch der Sohn. Ist aber diese Behauptung gottlos, dagegen die gottesfürchtig, daß der Vater immer habe, ist es dann nicht ungereimt, wenn diese trotz der Aussage des Sohnes, der Sohn habe ebenso wie der Vater, behaupten, er habe nicht so, sondern anders? Es verdient doch das Wort mehr Glauben, und alles, was es empfangen zu haben erklärt, hat es immer, und zwar vom Vater — der Vater hat es von niemand, der Sohn aber vom Vater. Denn wie es beim Abglanz der Fall wäre, der, wenn er selbst sprechen würde: „Das Licht hat mir gegeben, jeden Ort zu beleuchten, und ich leuchte nicht aus mir selbst, sondern wie das Licht es will“, damit nicht sagen wollte, daß er einmal nicht gehabt habe, sondern: „Ich gehöre zum Lichte, und alles, was ihm gehört, ist mein“, so und zwar noch eher kann man auch beim Sohne denken. Denn da der Vater alles dem Sohne gegeben hat, so hat der Vater wieder alles im Sohne, und wenn es der Sohn hat, hat es wiederum der Vater. Denn die Gottheit des Sohnes ist die Gottheit S. 293 des Vaters, und so trifft der Vater im Sohne für alles Fürsorge.


  1. Matth. 28,18. ↩

  2. Joh. 10,18. ↩

  3. Matth. 11,27. ↩

  4. Joh. 5,26. ↩

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