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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Dritte Rede

38.

Das ist also wohl jedem klar, daß dem Fleische das Nichtwissen eigen ist, das Wort selbst aber als solches alles auch vor seiner Entstehung erkennt. Denn es hat nicht damit, daß es Mensch geworden ist, aufgehört, Gott zu sein, noch auch scheute es, da es Gott ist, das Menschliche. Ferne sei das! Vielmehr nahm es als Gott das Fleisch an, und im Fleische vergöttlichte es das Fleisch. Denn wie es in ihm fragte, so erweckte es in ihm auch den Toten und zeigte allen, daß der, welcher Tote lebendig macht und die Seele zurückruft, noch weit mehr alles Verborgene weiß, Es wußte, wo Lazarus lag, und doch fragte es. Es tat nämlich dies das allerheiligste Wort Gottes, das unsertwegen alles auf sich genommen hat, um so auch unsere Unwissenheit zu tragen und uns die Gnade zu gewähren, daß wir seinen allein wahren Vater erkennen und ihn, der unsertwegen zum Heile aller gesandt wurde — die größte Gnade, die uns zuteil werden konnte. Wenn nun auch der Heiland in den Stellen, auf die sie sich berufen, sagt: „Es ist mir Macht gegeben“1 und: „Verherrliche Deinen Sohn!“2 und wenn Petrus sagt: „Es wurde ihm Macht verliehen“, so verstehen wir all dies in demselben Sinne, nämlich, daß er wegen seines Leibes in menschlicher Weise das alles sagte. Denn wenn schon er kein Bedürfnis hatte, so heißt es doch von ihm, er habe empfangen, was er in S. 295 menschlicher Weise empfangen hat, damit wieder, da der Herr empfing und auf ihm die Gabe ruht, die Gnade festen Bestand habe. Wenn nämlich der Mensch allein empfängt, so kann er auch wieder beraubt werden, wie es sich bei Adam zeigte; denn er empfing und verlor. Damit aber die Gnade unentreißbar würde und den Menschen sicher gewahrt bleibe, deshalb eignet er sich die Gabe an und erklärt, er habe als Mensch die Macht empfangen, die er als Gott immer hat. Und der andere, verherrlicht, sagt: „Verherrliche mich“, um zu zeigen, daß er Fleisch habe, das dessen bedarf. Weil nun dieses empfangen hat und in ihm ist und er durch dessen Annahme Mensch geworden ist, so redet man, wie wann er selbst empfangen hätte.


  1. Matth. 22,18. ↩

  2. Joh. 17,1. ↩

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