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Werke Athanasius von Alexandrien (295-373) Orationes contra Arianos Vier Reden gegen die Arianer (BKV)
Zweite Rede

17.

Wie nun die Juden dies hörten, gingen sie zum größten Teil in sich und anerkannten fortan Christus, wie in der Apostelgeschichte1 geschrieben steht. Da aber die Ariomaniten Juden bleiben und wider Petrus streiten wollen, — nun denn, so wollen wir ihnen die Parallelstellen anführen. Vielleicht gehen sie dann in sich, wenn sie den Sprachgebrauch der göttlichen Schrift kennen. Daß also Christus ewiger Herr und König ist, ist aus dem bereits Gesagten klar geworden, und keiner ist, der darüber noch Zweifel hätte. Denn da er Gottes Sohn ist, ist er ihm wohl ähnlich, und wenn er ihm ähnlich ist, so ist er jedenfalls auch Herr und König. Er sagt ja selbst: „Wer mich gesehen, hat den Vater gesehen“2 . Daß aber das Wort des Petrus: „Er machte ihn zum Herrn und Gesalbten“3 auch allein für sich genommen den Sohn nicht als ein Geschöpf dartut, kann man aus der Segnung des Isaak ersehen, wenn sie vielleicht auch für den Gegenstand, von dem die Rede ist, ein etwas dunkles Bild gibt. Er sagt nämlich zu Jakob: „Du sollst Herr deines Bruders werden“4, und zu Esau: „Siehe, ich habe ihn zu deinem Herrn gemacht“5. Wenn nun der Ausdruck „er hat gemacht“ auf die Substanz des Jakob und seine erste6 Geburt zu deuten wäre, so hätten sie selbst dann vom Worte Gottes nicht so denken sollen. Denn der Sohn Gottes ist kein Geschöpf wie Jakob. Wenn sie nur etwa nachfragen wollten, sie würden sich nicht weiter der Torheit überlassen. Wenn sie aber diese Ausdrücke nicht von der Substanz noch auch von der ersten Geburt verstehen, obschon Jakob von Natur ein Geschöpf und gemachtes Wesen ist, rasen sie dann nicht noch ärger als der Teufel, wenn sie sich S. 143 etwas vom Sohne Gottes zusammenreimen, was sie sich auf Grund7 ähnlicher Ausdrücke nicht erlauben bei Wesen, die ihrer Natur nach entstanden sind, indem sie nämlich sagen, er sei ein Geschöpf. Es sprach nämlich Isaak: „Du sollst werden“ und: „Ich habe gemacht“, ohne damit von der ersten Geburt des Jakob noch auch von seiner Substanz zu reden, — er sagte ja das mehr als dreißig Jahre nach dessen Geburt, — vielmehr kündigte er mit jenen Worten seine nachmalige Herrschaft über seinen Bruder an.


  1. Apg. 2,37. ↩

  2. Joh. 14,9. ↩

  3. Apg. 2,36. ↩

  4. Gen. 27,29. ↩

  5. Gen. 27,37. ↩

  6. D. h. naturhafte Geburt. ↩

  7. Verständlicher noch: „trotz“. ↩

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