Übersetzung
ausblenden
Leben des heiligen Antonius (BKV)
28. Kapitel.
S. 717 Bisher habe ich über meinen Gegenstand nur oberflächlich gehandelt; jetzt aber darf ich nicht länger säumen, das, was über die Dämonen zu sagen ist, in größerer Ausführlichkeit zu erörtern; denn ihr sollt eine dauernde Erinnerung daran haben. Als der Herr auf die Erde kam, da stürzte der böse Feind nieder, und seine Kräfte wurden schwach. Deshalb vermag er nichts, aber wenn er auch gestürzt ist, verhält er sich trotzdem nicht ruhig, sondern droht wie ein Tyrann, obgleich nur mit dem Munde. Wenn dies jeder von euch bedenkt, kann er die Dämonen verachten. Wenn sie nun an solche Körper gebunden wären wie wir, könnten sie sagen: Die Menschen, die sich verbergen, finden wir nicht; haben wir sie aber gefunden, dann schädigen wir sie. Wir dagegen könnten uns verstecken vor ihnen und vor ihnen die Türen verschließen. Sie sind aber nicht von solcher Art, sie können durch geschlossene Pforten eindringen, sie halten sich im ganzen Umkreis der Luft auf, sie und ihr Oberteufel; sie sind voll bösen Willens und bereit zu schaden, und wie der Heiland sagte: "Der Teufel, der Vater der Sünde, ist ein Menschenmörder von Anbeginn"1 - da wir aber S. 718 leben und sogar ihnen zum Widerspruch leben, so haben sie offenbar keine Gewalt. Denn kein Ort hindert sie, uns nachzustellen, sie betrachten uns nicht als Freunde, um uns zu schonen, noch lieben sie das Gute so sehr, um sich zu bessern, sondern sie sind schlecht, und nach nichts trachten sie so sehr, als die Tugendhaften und Gottesfürchtigen zu schädigen. Weil sie aber nichts ausrichten können, vermögen sie nichts als zu drohen; denn wenn sie Macht hätten, würden sie nicht zögern, sondern gleich das Schlechte vollbringen, da sie dazu den bereiten Willen haben, und dies vor allem gegen uns. Aber siehe, jetzt sind wir zusammengekommen und sprechen gegen sie, sie wissen, daß, wenn wir Fortschritte machen, sie selbst machtlos werden. Wenn sie Gewalt hätten, ließen sie keinen von uns Christen am Leben. "Denn ein Gegenstand des Abscheus ist für den Sünder die Frömmigkeit".2 Da sie aber nichts vermögen, wüten sie vielmehr gegen sich selbst, weil sie noch nichts von dem vollbringen können, was sie androhen. Sodann ist auch noch folgendes zu bedenken, um die Furcht vor ihnen zu verlieren: Wenn sie Macht hätten, kämen sie nicht in Scharen, sie würden nicht Trugbilder vortäuschen und sich auch nicht verwandeln, um so ihre Listen auszuführen; es wäre genug, wenn auch nur einer erschiene und das vollbrächte, was er kann und will; denn jeder, dem Gewalt verliehen ist, tötet nicht mit Hilfe einer Erscheinung, noch schreckt er durch die Masse, sondern er macht sofort, wie es ihm beliebt, von seiner Macht Gebrauch. Aber die Dämonen scherzen in ihrer Ohnmacht wie auf der Bühne, sie wechseln ihre Gestalten und machen die Kinder fürchten durch ihre massenhafte Erscheinung und ihre Verwandlungen. Deshalb muß man sie vielmehr verachten als Schwächlinge. Der wahre Engel, den der Herr gegen die Assyrer sandte, bedurfte nicht ganzer Haufen, nicht äußerer Erscheinung, nicht des Lärmes und Getöses; er bediente sich einfach seiner Macht und tötete rasch Hundertfünfundachtzigtausend.3 Die Dämonen aber, machtlos, wie S. 719 sie eben sind, versuchen zu erschrecken, wenn auch nur durch bloße Erscheinungen.
Übersetzung
ausblenden
The Life of Antony
28.
‘Already in passing I have spoken on these things, and now I must not shrink from speaking on them at greater length, for to put you in remembrance will be a source of safety. Since the Lord visited earth 1, the enemy is fallen and his powers weakened. Wherefore although he could do nothing, still like a tyrant, he did not bear his fall quietly, but threatened, though his threats were words only. And let each one of you consider this, and he will be able to despise the demons. Now if they were hampered with such bodies as we are, it would be possible for them to say, “Men when they are hidden we cannot find, but whenever we do find them we do them hurt.” And we also by lying in concealment could escape them, shutting the doors against them. But if they are not of such a nature as this, but are able to enter in, though the doors be shut, and haunt all the air, both they and their leader the devil, and are wishful for evil and ready to injure; and, as the Saviour said, “From the beginning the devil is a manslayer and a father of vice 2;” while we, though this is so, are alive, and spend our lives all the more in opposing him; it is plain they are powerless. For place is no hindrance to their plots, nor do they look on us as friends that they should spare us; nor are they lovers of good that they should amend. But on the contrary they are evil, and nothing is so much sought after by them as wounding them that love virtue and fear God. But since they have no power to effect anything, they do nought but threaten. But if they could, they would not P. 204 hesitate, but forthwith work evil (for all their desire is set on this) , and especially against us. Behold now we are gathered together and speak against them, and they know when we advance they grow weak. If therefore they had power they would permit none of us Christians to live, for godliness is an abomination to a sinner 3. But since they can do nothing they inflict the greater wounds on themselves; for they can fulfil none of their threats. Next this ought to be considered, that we may be in no fear of them: that if they had the power they would not come in crowds, nor fashion displays, nor with change of form would they frame deceits. But it would suffice that one only should come and accomplish that which he was both able and willing to do: especially as every one who has the power neither slays with display nor strikes fear with tumult, but forthwith makes full use of his authority as he wishes. But the demons as they have no power are like actors on the stage changing their shape and frightening children with tumultuous apparition and various forms: from which they ought rather to be despised as shewing their weakness. At least the true angel of the Lord sent against the Assyrian had no need for tumults nor displays from without, nor noises nor rattlings, but in quiet he used his power and forthwith destroyed a hundred and eighty-five thousand. But demons like these, who have no power, try to terrify at least by their displays 4.