6.
[Forts. v. S. 19 ] Sagst du aber, die feindliche Macht sei stärker und die Bosheit beherrsche vollständig den Menschen, so schreibst du Gott Ungerechtigkeit zu, da er die Menschheit verdammte, weil sie dem Satan gehorchte, wenn er (= Satan) der Starke ist und mit zwingender Macht sich [die Menschheit] unterwirft; du hast ihm größere Kraft zugeteilt wie der Seele. So höre mich noch zum Schlusse: Wenn ein junger Mann mit einem Kinde einen Wettkampf führte und das Kind, falls es unterläge, verurteilt würde, weil es sich besiegen ließ, so wäre dies ein schreiendes Unrecht; deshalb behaupten wir, daß der Vernunftwille ein ebenbürtiger Gegner und gleich stark ist. Und eine solche Seele, die sich Mühe gibt, erlangt Hilfe und Unterstützung und wird der Erlösung gewürdigt. Denn die Gleichmacht führt den Streit und den Kampf. Lasset uns preisen den Vater, Sohn und Heiligen Geist in Ewigkeit. Amen. 4. Homilie.