1.
S. 177 Es kam ein Schreiben an uns mit der Aufschrift „Diodor“, das übrigens jedem andern eher zuzutrauen wäre als Diodor. Mir scheint, irgendein verschlagener Kopf hat sich unter Deinem Namen bei seinen Zuhörern Glauben und Ansehen verschaffen wollen. Dieser Mensch nun wurde von jemand gefragt, ob es ihm erlaubt sei, die Schwester seiner verstorbenen Frau zur Ehe zu nehmen. Bei dieser Frage schauderte ihn nicht; er hörte sie sogar gelassen an und hat das zügellose Begehren ganz wacker und nach Kräften mitgefördert. Hätte ich das Schreiben zur Hand, so würde ich es Dir schicken, und Du wärest Manns genug, sowohl Dich, wie auch die Wahrheit zu verteidigen. Doch der es mir vorgezeigt, hat es wieder mitgenommen und es wie ein Siegeszeichen wider uns, die wir von vornherein dagegen protestiert haben, herumgetragen, wobei er erklärte, er hätte eine schriftliche Vollmacht hierzu. Deshalb schreibe ich Dir jetzt, damit wir mit doppelter Macht gegen jenes unechte Schriftstück vorgehen und ihm keine Gültigkeit lassen, damit die Leser nicht so leicht Schaden nehmen.