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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
LIV. (Mauriner-Ausgabe Nr. 161) An Amphilochius, den ordinierten Bischof

2.

Handle also männlich und sei stark, und geh dem Volk voran, das der Höchste Deiner Rechten anvertraut hat! Wie ein erfahrener Steuermann halte hoch den Kopf bei jedem Sturm, den die stürmischen Ketzer entfachen, und rette das Schiff vor dem Versinken in den salzigen und bittern Wellen der Irrlehre! Warte ab die Ruhe, die der Herr senden wird, sobald sich eine Stimme findet, die würdig ist, ihn aufzuwecken, daß er S. 183 den Winden und dem Meere gebiete! Wenn Du aber uns, die wir infolge der langen Krankheit dem unabwendbaren Ende entgegeneilen, noch sehen willst, dann warte nicht einen passenden Augenblick oder eine Vereinbarung mit uns ab, da Du ja weißt, daß einem väterlichen Herzen jede Stunde gelegen kommt, wo er ein geliebtes Kind umarmen kann, und die Herzensneigung mehr gilt als jede Zusage1! Klage nicht über die Bürde, als ginge sie über Deine Kraft! Wenn Du selbst es wärest, der diese Bürde zu tragen hätte, dann wäre sie nicht einmal so schwer, sondern ganz erträglich. Wenn aber der Herr Dir tragen hilft, so „wirf Deine Sorge auf den Herrn, und er wird es schon machen2”. Nur die eine Mahnung laß Dir geben: Hab in allweg acht, daß Du nicht selbst von den schlimmen Sitten erfaßt wirst, daß vielmehr der schlimme Zustand, der eingerissen hat, durch die von Gott Dir verliehene Weisheit zum Guten sich wende. Christus hat Dich gesandt, nicht damit Du andern nachlaufest, sondern denen vorangehest, die gerettet werden sollen.

Auch bitten wir ums Gebet für uns, daß wir gewürdigt werden, Dich mit der Gemeinde zu sehen, falls wir solange am Leben bleiben, oder aber Euch beim Herrn zu schauen, wenn wir schon dahin abberufen werden, Deine Kirchengemeinde als einen Weinstock, überreich an guten Früchten, Dich aber als weisen Weingärtner und guten Knecht, der seinen Mitknechten zur Zeit die Speise gibt und den Lohn eines klugen und treuen Haushalters einheimst. All die Unsrigen grüßen Deine Frömmigkeit. Mögest Du gesund und fröhlich sein im Herrn! Mögest Du angesehen bleiben wegen der Gaben des Geistes und der Weisheit!


  1. Zu niemand stand Basilius in so trautem Freundschaftsverhältnis wie eben zu Amphilochius, während er selbst einem Gregor von Nyssa und Gregor von Nazianz innerlich fremd gegenüberstand. ↩

  2. Ps. 54, 23 [Hebr. Ps. 55, 23]; 1 Petr. 5, 7. ↩

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Übersetzungen dieses Werks
Ausgewählte Briefe (BKV)

Inhaltsangabe

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