3.
Wenn aber jemand unsere Gesinnung erforschen will, so mag er einen Einblick gewinnen eben aus jener Schrift, die seine1 eigenhändige Unterschrift enthält. Um diese nun ungültig zu machen, suchen sie ihren Umfall in der Verleumdung unserer Person zu verbergen. Sie gestehen nicht, daß es sie reue, den von uns ihnen vorgelegten Revers unterzeichnet zu haben; vielmehr S. 270 beschuldigen sie uns der Gottlosigkeit in der Meinung, man wisse nicht, daß ihre Trennung von uns nur ein Vorwand sei, und daß sie in Wahrheit vom Glauben abgefallen sind, den sie oft vor vielen schriftlich bekannt und zuletzt noch, da er von uns ihnen vorgelegt wurde, angenommen und unterschrieben haben. Alle können es lesen und die Wahrheit aus den Schriften selbst ersehen. Ihre Gesinnung wird aber offenbar, wenn man nach der Unterschrift, die sie uns gegeben haben, das Glaubensbekenntnis liest, das sie Gelasius2 überreicht haben, und sieht, wie sehr das erste Glaubensbekenntnis von letzterem differiert. Möchten daher doch die, die so leicht für das Gegenteil sich erklären, nicht nach fremden Splittern suchen, sondern den Balken im eigenen Auge entfernen3! Ausführlicher werden wir aber in einem anderen Schreiben4 für alles eine Rechtfertigung und Erklärung geben; dies Schreiben soll dann die befriedigen, die mehr wissen wollen. Ihr aber laßt nach Empfang dieses unseres Schreibens allen Kummer fahren und erstarkt in der Liebe zu uns, wegen der ich mich innig sehne nach Vereinigung mit Euch. Der größte Kummer und untröstlicher Schmerz wäre es für mein Herz, wenn die Verleumdungen unserer Person auf Euch solchen Eindruck machten, daß Eure Liebe erkaltete und wir einander fremd würden. Lebt wohl!