XCVI. (Mauriner-Ausgabe Nr. 344) Basilius an Libanius
S. 338 Inhalt: Libanius ist unentschuldbar, wenn er ihm nicht schreibt.
Unablässig an Deine Gelehrsamkeit zu schreiben, davor warnt mich Furcht und Unwissenheit zugleich. Wenn aber D u beharrlich schweigst, was kann Dir den Tadel darob ersparen? Wenn man aber bedenkt, Du, der Du mitten in der Wissenschaft lebst, findest keine Zeit zum Schreiben, so wird man daraus folgern, Du habest uns vergessen. Denn wer geläufig spricht, dem macht auch das Schreiben keine Schwierigkeit. Wer aber diese Fähigkeiten besitzt und dennoch schweigt, der handelt offenbar so aus Verachtung oder aus Vergeßlichkeit. Ich will jedoch Dein Schweigen mit einem Gruße vergelten. So sei gegrüßt, geehrtester Freund, und schreib, wenn Du willst, und schreib nicht, wenn dies Dir angenehm!