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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
XXII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 52) An Klosterfrauen

4.

Der Heilige Geist aber wird dem Vater und Sohne beigezählt, weil er über der Kreatur steht. Er wird aber loziert, wie wir im Evangelium vom Herrn belehrt sind, wenn er sagte: „Gehet hin und taufet sie im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes1!” Wer ihn aber dem Sohne voransetzt oder ihn älter nennt als den Vater2, der widersetzt sich der Anordnung Gottes und entfernt sich vom gesunden Glauben, da er die überkommene Weise der Verherrlichung nicht beobachtet, sondern den Menschen zu Gefallen eine neue Terminologie ausdenkt. Steht nämlich der Heilige Geist über Gott, so ist er nicht aus Gott. Aber es steht geschrieben: „Der Geist ist aus Gott3.” Ist er aber aus Gott, wie ist er dann älter als der, aus dem er ist? Sodann, wenn nur Einer ungezeugt ist, wie widersinnig, etwas anderes über den Ungezeugten zu stellen! Er ist aber auch nicht vor dem Eingebornen; denn es gibt kein Mittelding zwischen Sohn und Vater. Ist er aber nicht aus Gott, wohl aber durch Christus, so ist er überhaupt nicht. Daher bedeutet eine Neuerung in der Reihenfolge eine Aufhebung seiner Existenz selbst und ist eine Leugnung des Glaubens überhaupt. So ist es also gleich gottlos, ob man ihn zu einem Geschöpf herabwürdigt, oder ob man ihn über den Sohn oder Vater stellt — sei es der Zeit oder der Reihenfolge nach. Das ist es also, worüber, wie ich gehört, Eure Gottesfurcht Aufschluß begehrte. Sollte es aber der Herr geben und wir miteinander zusammenkommen, so werden wir vielleicht auch hierüber ausführlicher sprechen, und wir dürften dann in den fraglichen Punkten von Euch Beifall ernten.


  1. Matth. 28, 19. ↩

  2. Es handelt sich hier wohl nur um eine hypothetische Gegnerschaft, nicht um einen konkreten Gegner, da nicht glaubhaft, noch weniger erweisbar, daß einige Häretiker so gedacht und gelehrt. Wahrscheinlicher ist, daß Pneumatomachen diesen Irrtum ihren Gegnern angedichtet haben. Vgl. Basilius, Brief Nr. 251 [?]. ↩

  3. 1 Kor. 2, 12. ↩

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