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Werke Basilius von Cäsarea (330-379) Epistulae Ausgewählte Briefe (BKV)
XXVIII. (Mauriner-Ausgabe Nr. 69) An Athanasius, Bischof von Alexandrien

2.

Es wird aber von einigen dahier mit Recht, wie uns dünkt, auch das verlangt, daß sie1 die Häresie des Marcell2 als verderblich und schädlich und dem gesunden Glauben fremd ausrotten. Bis heute belegen sie in allen Briefen, die sie schreiben, den unseligen Namen des Arius hüben und drüben mit dem Banne und lassen nicht ab, ihn aus den Kirchen auszuschließen; gegen Marcell aber, der eine diametral entgegengesetzte Gottlosigkeit aufbrachte und sogar gegen die Subsistenz der Gottheit des Eingeborenen frevelte und von der Bezeichnung „Logos” ein verruchte Auffassung hatte, scheinen sie keinen Tadel ausgesprochen zu haben. Er gibt wohl zu, daß der Eingeborene Logos genannt worden, als dieser entsprechend einem Bedürfnis und zu seiner Zeit hervorgetreten, aber weil zu dem wieder zurückgekehrt, von dem er ausgegangen, habe er weder vor dem Hervortreten existiert, noch existiere er nach der Rückkehr weiter. Beweis dafür sind die bei uns verwahrten Bücher, die jene verruchte Darstellung enthalten. Aber gleichwohl scheinen sie ihn nirgends verworfen zu haben und tragen insofern eine Schuld, daß sie von Anfang an aus Unkenntnis des wahren Sachverhaltes ihn sogar in die Kirchengemeinschaft aufgenommen haben. Ihn nun entsprechend zu brandmarken, erheischt die gegenwärtige Lage, so daß die, welche einen Vorwand3 S. 120 suchen, keinen solchen finden, die Rechtgläubigen an Deine Heiligkeit sich anschließen, die im Glauben Wankenden allen offenbar werden, so daß wir künftig unsere Glaubensgenossen kennen, und nicht wie bei einem nächtlichen Kampfe zwischen Freund und Feind nicht unterscheiden können. Wir bitten nur darum, den erwähnten Diakon sofort mit dem ersten Schiff abzusenden, damit wenigstens im nächsten Jahre etwas von dem geschieht, um was wir bitten. Das aber wirst Du, auch ehe wir es sagen, selbst einsehen und offenbar dafür Sorge tragen, daß sie, wenn sie sich an die Sache machen, so Gott will, in die Kirchen keine Spaltungen hereinbringen, sondern die Gleichgesinnten auf jede Weise zur Einheit anhalten, auch wenn sie einige finden sollten, die aus persönlichen Gründen miteinander hadern, damit das rechtgläubige Volk sich nicht in viele Parteien spalte und mit seinen Führern abfalle. Alles muß zurücktreten hinter das Bestreben, den Frieden zu schaffen und vor allem für die Kirche in Antiochien zu sorgen, damit der rechtgläubige Teil nicht ohnmächtig wird und sich nach Personen spalte. Für all’ das wirst Du selbst künftig umso mehr Sorge tragen, wenn Du, worum wir bitten, mit Gottes Hilfe alle dafür gewinnst, daß sie Dir die Ordnung der Kirchen anvertrauen.


  1. Die Abendländer, aber auch Athanasius. ↩

  2. Marcell von Ankyra, der wohl ein warmer Verteidiger des nizänischen Symbolum war, aber später stark sabellianisierte und noch mehr durch seinen Schüler Photin diskreditiert wurde. Näheres über ihn bei A. Stegmann, „Die pseudoathanasianische IVte Rede gegen die Arianer” ein Apollinarisgut (Rottenburg 1917) S. 93—121, 121—130. ↩

  3. Nämlich zum Streit mit der nizänischen Richtung. ↩

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Ausgewählte Briefe (BKV)

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