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Werke Gregor von Nazianz (329-390) Orationes XLV Reden (BKV)
III. Rede

2.

[Forts. v. S. 67 ] Nicht habt ihr uns, da wir als Fremde kamen, beherbergt, bzw. ― um vertraulicher zu reden ― nicht seid ihr mit uns beherbergt worden; nicht habt ihr auf dieses Gebot1 oder auf sonst etwas Rücksicht genommen. Trotzdem wir Anfänger waren, habt ihr uns nicht die Hand geboten. Nicht habt ihr uns in unserer Angst Mut gemacht. Da uns Gewalt angetan wurde, habt ihr uns nicht getröstet. Ich zögere es auszusprechen, aber es muß gesagt sein: Ihr habt unserem Feste die Festesfreude genommen. Nicht gut habt ihr uns aufgenommen. Dem Feste habt ihr Trauer beigemischt, da ihm die Hauptsache fehlte, nämlich ihr, meine Besieger; euch Lieblinge zu nennen, verbietet mir die Wahrheit. Wer sich leicht besiegen läßt, wird verachtet. Wer sich erhebt, wird geehrt; wer sich vor Gott verbeugt, wird geschmäht.


  1. Vgl. Matth. 25, 35. ↩

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