3.
[Forts. v. S. 159 ] Immer größer wurde Julians Wut gegen uns; immer mehr raste diese See. Er wütete zunächst gegen sich selbst, er trat das Heilige mit Füßen und „verhöhnte den Geist der Gnade1“. Man sollte ihn eigentlich Jeroboam oder Achab, den Israeliten, welche große Verbrecher waren, nennen, oder Pharao, den Ägypter, oder Nabuchodonosor, den Assyrer. Oder sollen wir zusammenfassend ihm alle Namen zugleich geben? Denn offenbar hatte er die Schlechtigkeit aller in sich vereint, die Treulosigkeit des Jeroboam2, die Blutgier des Achab3, die Hartnäckigkeit des Pharao4, den sakrilegischen Sinn des Nabuchodonosor5, dazu noch von allen die Gottlosigkeit. Da er alle möglichen Mißhandlungen versucht hatte und ihm jede Art der Vergewaltigung, trotzdem niemand besser als er Leiden erfinden und erklügeln konnte, noch zu gering und unbedeutend erschien, hetzte er schließlich noch die Juden, welche er wegen ihrer alten Leichtfertigkeit und ihres alten glühenden Christenhasses für seine Pläne brauchte, gegen uns auf, indem er, Wohlwollen heuchelnd, es unter Hinweis auf ihre Bücher und Geheimlehren als göttlichen Willen bezeichnete, daß sie nunmehr in ihre Heimat zurückkehrten, ihren Tempel wieder aufbauten und die Herrlichkeit der väterlichen Bräuche wieder herstellten.
