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Werke Cyrillus von Alexandrien (376-444) De recta fide ad imperatorem Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

17.

Aber mit diesen unsern Lehren stimmen die Ansichten jener durchaus nicht überein. Zwar bekennen auch sie so wie wir, daß Jesus Christus Einer ist, und den Emmanuel in Zwei zu zertrennen, weisen sie als eine große Gottlosigkeit weit zurück. Zugleich jedoch behaupten sie, das gottentstammte Wort sei einem Fleische geeint, welches der menschlichen und vernünftigen Seele entblößt gewesen. Sie glauben auch einen, wie sie meinen, überzeugenden Grund für diese Behauptung gefunden zu haben. Denn, sagen sie, die zur Herstellung eines vollkommenen Wesens verbindungsweise zusammentretenden Teile pflegen als Stücke, die für sich unvollkommen sind, betrachtet zu werden, während das für sich und gleichsam in seiner eigenen Natur Vollkommene der Verbindung aus Teilen nicht bedarf. Deshalb, sagen sie, muß man sich füglich hüten, den dem Worte geeinten Tempel als einen vollkommenen Menschen gelten zu lassen, damit die Verbindung, die doch bei Christus anzunehmen ist, genau und einwandfrei ihrem Begriffe gerecht werde. Auch dies, meine ich, S. 44 könnten sie noch beifügen. Wenn wir, könnten sie sagen, den Emmanuel aus einem vollkommenen Menschen und dem dem Vater entstammten Worte bestehen lassen, so ist nicht geringe Gefahr gegeben, oder vielmehr es erscheint schon fast unvermeidlich, selbst wider Willen zwei Söhne und zwei Christus anerkennen zu müssen. Was werden wir ihnen hierauf antworten? Zuvörderst, daß man die so uralte und auf die heiligen Apostel selbst zurückgehende Glaubensüberlieferung nicht durch maßlose Spitzfindigkeiten auflösen und das über die Vernunft Hinausgehende nicht zum Gegenstande bis auf die Spitze getriebener Untersuchungen machen sollte, auch nicht mit gewissen Kritikern sich vordrängen und selbstbewußt sprechen: das da ist recht so, das aber müßte anders sein. Es geziemte sich vielmehr und es wäre wirklich besser, dem allweisen Gott den Weg seiner Ratschlüsse zu überlassen und das, was er für gut befunden, nicht frevelhafter Weise zu tadeln. Sonst werden wir sein klares Wort zu hören bekommen: „Denn meine Ratschlüsse sind nicht wie eure Ratschlüsse, und nicht wie eure Wege sind meine Wege, sondern soweit der Himmel absteht von der Erde, soweit steht mein Weg ab von euren Wegen und eure Gedanken von meinen Gedanken."1


  1. Is. 55, 8 f. ↩

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Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

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