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Werke Cyrillus von Alexandrien (376-444) De recta fide ad imperatorem Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

20.

Ist es nun nicht für einen Jeden ganz klar und offensichtlich, daß der Eingeborene einer wie wir geworden ist, das heißt ein vollkommener Mensch? Er wollte unsern irdischen Leib von der eingedrungenen Verderbnis erretten, indem er ihm durch die Menschwerdung in Weise der Einigung sein eigenes Leben einsenkte, die menschliche Seele aber sich zu eigen machen und über die Sünde hinausheben, indem er ihr die Festigkeit und Unwandelbarkeit seiner eigenen Natur aufdrückte wie etwa der Wolle die Farbe. Ich meine nämlich, daß bei Erörterungen über diese an und für sich recht dunkeln Dinge Gleichnisse nicht entbehrt werden können. Wir sehen ja die göttlichen und über die Vernunft hinausgehenden Geheimnisse nur „durch einen S. 47 Spiegel und in rätselhafter Weise“,1Das angezogene Gleichnis aber ist, scheint mir, ganz passend, denn es schließt den wahrscheinlichen oder vielmehr den wahren Sachverhalt in sich. Wie also das Fleisch, nachdem es das Fleisch des allbelebenden Wortes geworden, die Macht der Verwesung und des Todes überragt, in derselben Weise, meine ich, ist die Seele, nachdem sie die Seele dessen geworden, der keine Sünde kannte, im Besitze eines in allem Guten befestigten und unwandelbaren und der ehemals über uns herrschenden Sünde unvergleichlich überlegenen Zustandes. Denn Christus ist der erste und einzige Mensch auf Erden, „der keine Sünde getan und in dessen Mund kein Trug erfunden worden„.2Er ist aber gleichsam zur Wurzel und zum Erstling derjenigen gesetzt, die durch den Geist zu dem neuen Leben umgestaltet werden sollen, und er wird die Unverweslichkeit des Leibes und die aus der Gottheit stammende unerschütterliche Beständigkeit [im Guten], der Teilnahme nach und aus Gnade, auf das gesamte Menschengeschlecht übertragen. Das meint der göttliche Paulus, wenn er schreibt: „Wie wir das Abbild des Staubgeborenen getragen haben, so werden wir auch das Abbild des Himmlischen tragen.“3Unter dem Abbild des Staubgeborenen nämlich versteht er den Hang zur Sünde und den von daher uns zustoßenden Tod; unter dem Abbild des Himmlischen, das heißt Christi, aber die Festigkeit in der Heiligung und die Rückkehr von Tod und Verwesung und die Erneuerung zu Unverweslichkeit und Leben.


  1. 1 Kor. 13. 12. ↩

  2. 1 Petr. 2, 22. ↩

  3. 1 Kor. 15, 49. ↩

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Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

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