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Werke Cyrillus von Alexandrien (376-444) De recta fide ad imperatorem Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

34.

Anderswo aber sieht man ihn auch wieder den Glauben nicht abweisen, sondern ohne irgendwelche Trennung oder Unterscheidung wie in eigener Person annehmen, obwohl er Mensch geworden war. Als er den Blindgeborenen geheilt und ihm das süße und ungewohnte Licht mitgeteilt hatte, ward er begreiflicherweise von allen Seiten bewundert.1Der von seinem Leiden Befreite wurde von den Juden zur Rede gestellt und gestand, wer der Arzt gewesen. Als nun Jesus ihn traf, S. 64 sprach er zu ihm: „Glaubst du an den Sohn Gottes?„, und als dieser erwiderte; „Wer ist es, Herr, daß ich an ihn glaube?“, antwortete er: „Und du hast ihn gesehen, und der, der mit dir redet, der ist es.“ Jener aber sagte: „Ich glaube, Herr“, und er betete ihn an. Nun ist aber doch allen bekannt, daß die göttliche und allerhöchste Natur durchaus unsichtbar ist; denn „niemand hat jemals Gott gesehen„, wie geschrieben steht.2Wenn aber das aus Gott dem Vater entsprungene Wort, seine Menschennatur, wie sie an sich war, ganz beiseite schiebend, rein und allein für sich Glauben forderte, warum hat er den Geheilten nicht zum Nachdenken über die besondere Natur Gottes gemahnt, sondern sie ihm leiblich gezeigt, wie sie mit Augen gegenwärtig zu sehen war? Er sagte ja: „Und du hast ihn gesehen, und der, der mit dir redet, der ist es.“ Wir werden doch nicht bezweifeln, daß er ihm das Fleisch gezeigt hat. Wie soll er übrigens weiterhin das Fleisch gewesen sein, wenn nicht infolge der Einigung, vermöge deren er das war, was ihm eigen geworden? So ist es ja auch bei uns der Fall. Denn auch Aussagen über den aus Seele und Leib bestehenden Menschen in seiner Gesamtheit, ungeteilt und ungeschmälert, werden oft von dem Fleische allein hergenommen.


  1. Ebd. 9, 1—38. ↩

  2. Joh. 1, 18. ↩

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Über Den Rechten Glauben an den Kaiser (BKV)

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