1.
Die Abhandlung des hl. Johannes Chrysostomus „Über das Priestertum" ist in die Form eines Dialogs gefaßt, der. zwischen ihm selbst und seinem Jugendfreunde Basilius geführt wird, wobei allerdings ersterem der bei weitem größere Löwenanteil zukommt, verhältnismäßig nur wenig von Fragen, Einwendungen und Zugeständnissen des Basilius unterbrochen.
Die angebliche Veranlassung hierzu, der im vorausgehenden eher literarischer als historischer Charakter zuerkannt werden mußte, bildet die Einleitung (Buch I, Kap. 1—7)1.
Chrysostomus erzählt, wie ihn von Jugend auf mit Basilius ein inniges Freundschaftsverhältnis verband, das sogar soweit ging, daß es Übereinstimmung in Neigungen und Gesinnung gezeitigt hatte (Kap, 1), zumal beide in so ziemlich den gleichen äußeren Verhältnissen lebten (2). Als jedoch später Basilius sich dem Mönchsleben hingab, vermochte ihm Chrysostomus anfangs nicht zu folgen (3), sondern übte das Amt eines Rechtsanwaltes aus und war auch sonst noch in die Vergnü¬gungen der Welt verstrickt. Nach einiger Zeit bewirkte das Beispiel des Freundes auch bei Chrysostomus eine völlige Sinnesänderung; er war sogar geneigt, dessen beständigem Drängen zu willfahren, sein bisheriges Heim aufzugeben und sich gemeinsam mit Basilius in die Einsamkeit zurückzuziehen (4). Nur das innige und herzergreifende Flehen der Mutter, sie mit Rücksicht auf ihren Witwenstand und ihre eigene langjährige Vereinsamung nicht zu verlassen, vermochte ihn, von der Ausführung des Planes abzustehen (5). Um diese Zeit wurden beide Freunde zu Bischöfen gewählt. Basilius S. 58 schlug vor, auch in dieser wichtigen Lebensfrage gemeinsam vorzugehen. Chrysostomus zeigte sich äußerlich hierzu geneigt, verhehlte aber dem Freunde seine eigentliche Meinung und Absicht; und als letzterer tatsächlich die Bischofskonsekration erhielt, hatte sich Chrysostomus, um selbst derselben, deren er sich für unwürdig erachtete, zu entgehen, versteckt (6). Darob große Enttäuschung und Niedergeschlagenheit auf Seiten des Basilius, der aufs höchste erregt und betrübt den Freund aufsucht, um ihm bittere Vorwürfe zu machen wegen seiner unerwarteten Haltung, durch die er ihn selbst, wie insbesondere auch die Wähler, verletzt habe (7).
Die nun sich anschließende Rechtfertigung des Chrysostomus bildet den eigentlichen Inhalt unserer Abhandlung „Über das Priestertum". Von einer strengen Durchführung einer festen Disposition kann nicht die Rede sein. Die Haupt- und Grundgedanken der Schrift kehren in den verschiedensten Variationen als Leitmotiv immer wieder. Will man eine Einteilung vornehmen, so kann dies am ehesten von dem Gesichtspunkte aus geschehen, daß Chrysostomus in einem ersten, bei weitem kleineren Teile (Buch I, Kap. 8—II, 6) auseinandersetzt, wie sehr es berechtigt war, durch die Unterstützung und Veranlassung der Bischofskonsekration des Basilius der Kirche einen solch durchaus geeigneten, ja ungemein tüchtigen und vorzüglichen Hirten zu verschaffen, während im z w e i t e n T e i l e (B u c h II, 7—VI, 13) mehr der Gedanke in den Vordergrund tritt, Chrysostomus sei weder den Anforderungen des Priestertums noch dessen Gefahren gewachsen, so daß seine Flucht vor der Weihe berechtigt, ja notwendig gewesen sei. Bei der Aufrichtigkeit, mit der Chrysostomus hierbei an sich Selbstkritik übt, wird die Schrift auch zu einer Confessio. Beide Gesichtspunkte bieten nun in jedem der zwei Teile dem Verfasser die erwünschte, außerordentlich günstige Gelegenheit, in prinzipiellen Darlegungen sich eingehend über die Bürde und Würde, Schwierigkeit und Erhabenheit des Priester- bzw. Bischofsamtes ausführlich zu verbreiten.
Auf die seitens des Basilius wider ihn erhobenen Vorwürfe im einzelnen erwidernd, sucht Chrysostomus S. 59 zunächst im allgemeinen unter theoretischer Begründung und unter Anführung einer Reihe von praktischen, der täglichen Erfahrung und der Geschichte entnommenen Beispielen darzutun, wie die Anwendung einer List nicht immer verwerflich, sondern zur Erreichung eines guten Zweckes und beim Vorhandensein der richtigen Absicht zulässig, ja sogar lobenswert und heilsam sei (Buch I, Kap. 8. 9). Demgemäß sei auch die List, deren er selbst sich bediente, um den Freund zur Annahme des Bischofsamtes zu veranlassen, erlaubt und eine gute Tat gewesen. Denn Basilius besitze alle jene Eigenschaften, die zur richtigen Verwaltung des kirchlichen Vorsteheramtes erforderlich seien, so namentlich jene außerordentliche Liebe zu Christus, die dieser von dem Apostelfürsten Petrus laut Joh. 21, 15—17 verlangt habe (Buch II, Kap. 1), desgleichen hohen Seelenadel, hervorragende Klugheit und Geschicklichkeit, um die der Herde Christi drohenden mannigfaltigen, schweren Gefahren abzuwenden, eventuell zu heilen (II, 2.3), ferner psychologische Einsicht und pädagogische Erfahrung, um die verschieden gearteten Sünder nicht nach einer bestimmten Schablone, sondern individuell, entsprechend ihrer Geistesverfassung und inneren Gesinnung zu behandeln, nicht zum wenigsten auch große Beharrlichkeit und Geduld, um die von der Kirche getrennten Glieder wieder mit ihr zu vereinigen und durch die Kraft der Überzeugung, nicht durch Gewalt oder Zwang, zur Wahrheit zurückzuführen (II, 4). Er selbst aber, Johannes, fühle sich, da ihm die geschilderten Erfordernisse nur allzusehr mangeln, der Schwere der Aufgabe, wie sie das Bischofsamt mit sich bringe, nicht gewachsen; ja seine Liebe zum Herrn habe ihn geradezu genötigt, es abzulehnen, weil er es nicht ohne Schädigung der von Christus so unendlich geliebten Kirche hätte ausüben können, während die Übernahme desselben durch Basilius der Kirche nur zum Segen gereichen werde (II, 4. 5). Das könne niemand besser beurteilen als er, der langjährige vertrauteste Freund; sei er doch in der Lage, auch faktische Beweise der unbegrenzten Gottes- und Nächstenliebe, sowie der außerordentlichen Klugheit und Einsicht des Basilius aus jüngster S. 60 Zeit anzuführen. Doch nachdem Chrysostomus des näheren einen darauf hinzielenden Vorgang geschildert, wird er an der Vorbringung weiterer Beispiele durch den bescheidenen Einspruch des Basilius gehindert (II, 6).
Noch mehr gestattet sich der zweite Teil zu einer eigenen Selbstverteidigung, indem Chrysostomus im einzelnen die Gründe aufzählt, die ihn genötigt hätten, der Berufung zur Bischofswürde durch die Flucht sich zu entziehen.
Zunächst verwahrt er sich gegen den Vorwurf, als sei für diesen seinen Schritt Hochmut und weltlicher Ehrgeiz bestimmend gewesen und als habe er dadurch seine Wähler verletzen oder gar absichtlich kränken wollen. Was ihn vielmehr zur Ablehnung veranlaßte, das war vor allem seine bisherige zu ausschließlich weltliche Bildung, seine geringe geistige und seelische Vorbereitung; ja seine Wähler hätten in den schlimmsten Verdacht der Parteilichkeit kommen können, als hätten sie aus dem einen oder anderen unlauteren Motiv, aus Schmeichelei oder gar aus Bestechung, einen Ungeeigneten und Unwürdigen verdienten und erprobten Männern vorgezogen, falls er das Amt angenommen hätte und sodann bei der Verwaltung desselben infolge seiner Jugend und Unerfahrenheit viele Mißgriffe seinerseits unausbleiblich gewesen wären (II, 7. 8). Wie unendlich ferne ihm übrigens der Gedanke lag, aus Hochmut oder eitler, irdischer Ehrsucht das Priestertum auszuschlagen und damit eine Geringschätzung desselben zu bekunden, das will er durch die eindringliche Versicherung beweisen, er schätze das Priesteramt höher als alle Ämter und Ehren der Welt, ja höher als das Königtum und stelle es nur an die Seite der Engelswürde (III, 1). Infolge dessen hätte sein etwaiger Ehrgeiz umgekehrt ihn gerade dazu antreiben müssen, die Wahl anzunehmen (III, 2. 3).
Zur Begründung seiner unendlich hohen Wertschätzung des Priestertums als einer himmlischen, von Gott selbst direkt stammenden Einrichtung zählt er die einzelnen Vollmachten auf, die dem Priester hienieden zukommen. Die folgenden Ausführungen gehöreri in bezug auf treffliche Auswahl und Zusammenstellung S. 61 des Gedankeninhalts wie in ihrer herrlichen, formvollendeten Ausdrucks- und Darstellungsweise zu den schönsten Partien der ganzen Schrift, ja zu dem inhaltlich und formell Gediegensten, was jemals über diesen Gegenstand geschrieben wurde.
Chrysostomus schildert das neutestamentliche Priestertum als unvergleichlich bedeutungsvoller und verehrungswürdiger denn das des Alten Bundes; er weist hin auf die Erhabenheit und Göttlichkeit des eucharistischen Opfers und auf den alles mit Staunen und Schauer erfüllenden schöpferischen Anteil, der dem Priester bei dessen Vollziehung zukommt. Es würde nichts anderes als Wahnsinn und Raserei, ja eine teuflische Besessenheit sein, ein solch Wunder wirkendes Ehrenamt geringschätzig behandeln oder gar verachten zu wollen (III,4), insbesondere wenn noch die übrigen Machtbefugnisse in Betracht gezogen werden, die dem Priester des weiteren verliehen wurden, so die Gewalt, zu lösen und zu binden durch Spendung der hl. Taufe und der letzten Ölung, Sünden nachzulassen und zu behalten im Bußgerichte. Damit sind den Priestern die leibhaftigen Schlüssel des Himmels anvertraut, in die Hände gegeben. „Was die Priester hier auf Erden wirken, das macht Gott wahr oben im Himmel, und es bestätigt der Herr das Urteil seiner Knechte.“ Grund genug, die Priester mehr zu fürchten als weltliche Herrscher und Könige, ja sie höher zu achten und zu ehren als selbst unsere Väter, unsere leiblichen Eltern. Denn letztere zeugen für dieses, erstere für jenes Leben. Aber auch Grund genug, nicht denjenigen, welcher sich dem Priesteramte aus banger Scheu durch die Flucht entzieht, sondern vielmehr den, der aus eigenem Antriebe es erstrebt, des Hochmuts und der Verwegenheit zu zeihen (III, 5. 6). Hat doch auch der Apostel Paulus trotz seiner innigen, unübertrefflichen Liebe zu Christus ob der Erhabenheit und der Verantwortlichkeit des ihm übertragenen Amtes gezittert. Um wieviel mehr sei dann er selbst berechtigt, die Schwere des Priesteramtes zu fliehen, da er in bezug auf Fähigkeit und Würdigkeit zu demselben in jeder Beziehung weit hinter dem Völkerapostel zurückstehe (III, 7. 8). Zudem sind der Gefah- S. 62 ren und Versuchungen, die den Priester bzw. Bischof bei Ausübung seines heiligen und schwierigen Berufes bedrohen und deren Chrysostomus eine ganz erkleckliche Reihe aufzählt, gar viele (III, 9). Deshalb ist strenge Selbstprüfung oberste Pflicht aller jener, welche das Priesteramt zu übernehmen im Begriffe stehen, ob sie auch den ihnen anzuvertrauenden Verpflichtungen gewachsen sind. Desgleichen ist auch eine gewissenhafte, sachlich begründete Auswahl zu treffen von seiten derer, welche die Kirchenämter zu vergeben haben (III, 10).
Denn zur richtigen Verwaltung des Priestertums ist eine große Menge hervorragender Qualitäten vonnöten, so Freisein von jeder Art Ehrsucht, insbesondere von ehrgeizigem Streben nach dem hl. Amte selbst, ferner Besonnenheit, Scharfsinn, aszetische Veranlagung, überhaupt außerordentliche Seelenstärke, um Hohn und Spott, Beleidigungen aller Art ruhig und geduldig, ohne zornige Erregung, mit Selbstbeherrschung zu ertragen. Kurz, „die Seele des Priesters muß nach allen Seiten hin in Schönheit strahlen, um die Herzen aller, die auf ihn schauen, zugleich zu erfreuen und zu erleuchten“, dies am so mehr, als umgekehrt seine etwaigen Fehler den allergrößten Schaden anzurichten vermögen. Dem muß infolgedessen seitens des Priesters eine unermüdliche Wachsamkeit entsprechen über jeden seiner Schritte, die beständig von Feind und Freund mit Argusaugen bewacht werden, um irgendeine Blöße oder Nachlässigkeit zu entdecken, was sodann in den Augen der Menge als großes Verbrechen aufgebauscht und ausposaunt wird. „Denn allgemein wird jedes Vergehen nicht nach dem Maßstabe der Tat gemessen, sondern nach der Würde dessen, der gesündigt hat", wobei nicht selten Ungerechtigkeit und Verleumdung sich breit macht, namentlich von selten neidischer Standesgenossen. Wieder versichert Chrysostomus dem Basilius gegenüber, daß er keine dieser genannten Qualitäten besitze und daß er darum nur zur Bloßstellung seiner Wähler und zum Schaden der Kirche die Bischofswürde hätte annehmen können (III, 10—14). Es werden sodann in drastischen Worten und Bildern die Kämpfe geschildert, die sich gar oft bei den Wahlen zu den Kirchenämtern S. 63 abspielen und bei denen für die Wähler nicht die lautere Gewissenhaftigkeit und hohe Weisheit der einzelnen Kandidaten, sondern zum großen Teile rein weltliche Momente, wie vornehme Geburt, Reichtum, Blutsverwandtschaft, hohes Alter oder gar Parteileidenschaft, Schmeichelei und andere verwerfliche Gründe maßgebend sind. Und hat die Wahl stattgefunden, so muß der Neugewählte nicht selten durch Schmeichelei, Erdulden unwürdiger Behandlung oder gar durch Geldspenden seine Macht und Stellung befestigen. Auch um diesen vielfachen Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu begegnen und um jedem Untauglichen und Unwürdigen den Eintritt ins hl. Amt mit aller Energie zu wehren, wird wieder für den Bischof eine ganze Reihe zweckdienlicher, hervorragender Eigenschaften verlangt, deren Mangel für seine eigene Person Chrysostomus hinwiederum konstatiert (III, 15. 16).
Im folgenden befaßt sich der Heilige mit den eigentlichen Aufgaben, die dem Bischofe kraft seines Amtes zukommen, und greift speziell drei Kategorien heraus, so die dem Bischöfe zufallende Aufsicht über die Witwen, die Sorge für die Jungfrauen und die Ausübung des Schiedsrichteramtes. Die Witwen bildeten in der alten Kirche einen besonderen, wegen ihrer eigentümlichen, meist ungünstigen Lage schwer zu behandelnden Stand, dessen geistliche Oberleitung und materiell-finanzielle Unterstützung in den Händen der kirchlichen Organe lag. Zur Erfüllung der vielseitigen, infolgedessen an letztere herantretenden Verpflichtungen bedarf es vor allem Klugheit, Unbestechlichkeit, Langmut, Starkmut, Herzensgüte, auch nicht zum wenigsten wirtschaftliche Befähigung, um die zur Sustentation der Witwen sowohl wie zur gastlichen Aufnahme der Pilger und zur Pflege der Kranken erforderlichen Geldmittel geschickt und richtig zu verwalten, um so mehr, da die Witwen teils wegen ihrer Armut, teils wegen ihres Alters, teils wegen ihres Naturells über einen maßlosen Freimut der Rede verfügen. Sie schreien zur Unzeit, klagen ohne Grund, weinen und jammern, wo sie Dank sagen, erheben Beschuldigungen, wo sie nur Rühmenswertes vorbringen sollten (III, 16). Noch größere S. 64 Schwierigkeiten verursacht dem Bischofe die Sorge für die Jungfrauen, jene kostbare und königliche Schar, die vor allen anderen zu werten ist, da sie sich der erhabensten Lebensweisheit hingegeben und versprochen, auf Erden das Leben der Engel zu führen. Die Sorge des Bischofs um sie wird um so schwerer, je größer die Gefahren sind, welche die Jungfrauen von allen Seiten umgeben, und als er selbst als geistlicher Vater bei der Beaufsichtigung aus naheliegenden Gründen sich einer gewissen Zurückhaltung und Vorsicht befleißigen muß. Schließlich werden noch die Mühsalen und Unannehmlichkeiten geschildert, die mit der Ausübung des Schiedsrichteramtes, ja mit den alltäglichen, gewöhnlichen Handlungen des Bischofs verbunden sind, zumal jeder, der nicht sein vermeintliches Recht erhält und sich zurückgesetzt fühlt, geneigt ist, es den Bischof entgelten zu lassen und sogar vom Glauben abzufallen. Letzteres Moment vergrößert noch die ungeheure Verantwortung des Bischofs, der nach Hebr. 13, 17 Rechenschaft geben muß über alle ihm anvertrauten Seelen. Gewiß, Grund genug, um auch die Verstocktesten zu überzeugen, daß er, Chrysostomus, weder aus Hochmut noch aus Ehrgeiz, sondern bloß aus Furcht und im Hinblick auf die Schwere des Amtes sich demselben durch die Flucht entzogen hat (III, 17). Mußte ihn doch auch der Gedanke an die furchtbare, ewige Strafe abschrecken, die seiner wartete, falls er den Anforderungen des übernommenen hl. Amtes nicht entsprechen würde, der auch diejenigen nicht entgehen können, welche nur widerwillig, mit Sträuben und gezwungen die Wahl dazu angenommen haben. Ohne von jenen reden zu wollen, die durch eigene, persönliche Bemühungen das hl. Vorsteheramt ergatterten und damit ihre selbstverständliche Verwerfung verschuldeten, weder äußere Nötigung noch direkte Berufung durch Gott selbst schützt den, der sich der widerfahrenen Ehre unwürdig erwiesen, vor dem göttlichen Zorne und Gerichte. Zeugnis hierfür gibt eine Reihe biblischer Beispiele, so unter den Königen Saul, unter den Priestern Heli, unter den Führern des Volkes Moses, unter den Aposteln Judas. Aber auch diejenigen, welche einen Untauglichen und Unwürdigen S. 65 erwählten und in ein Kirchenamt einsetzten, werden der göttlichen Strafe nicht entgehen. Ihre Entschuldigung, sie hätten den Gewählten nicht genau gekannt, wird ihre Schuld nur noch vergrößern. Denn es ist ganz und gar absurd, wenn man, um jemanden an die Spitze weltlicher Geschäfte zu stellen, sei es im Kriegsdienste, im Seehandel, im Ackerbau oder gar nur um einen Sklaven zu kaufen, hierbei die eingehendste Untersuchung und Prüfung anstellt, um die geeignetste Persönlichkeit herauszufinden, dagegen hier, wo es sich um das Höchste auf Erden, um den Leib Christi, handelt, bei der Wahl des Vorstehers jede mögliche, Vorsicht und Umsicht außer acht läßt (IV, 1.2).
Um diesen Leib Christi, die Kirche, in der richtigen Weise zu lenken und zu leiten, ist neben dem guten Beispiele des Vorstehers von dessen Seite vor allem nötig die Belehrung durch das lebendige Wort, um so mehr, als die Gabe, durch Wunder zu wirken, fortan geschwunden ist. Der Bischof muß nämlich der unausgesetzten Belehrung sich bedienen gegenüber jeder Art von Feinden, welche die Kirche Gottes von außen bedrohen und angreifen, so gegenüber den Heiden, Juden, Gnostikern, Manichäern und sämtlichen anderen Irrlehren des Teufels, wie gegenüber dem Sabellianismus, Arianismus u. dgl. Im Verlaufe seiner Ausführungen zeigt Chrysostomus an einigen praktischen, trefflich gewählten Beispielen, welch tiefe, genaue Kenntnis der katholisch-orthodoxen Lehre und auch der einzelnen häretischen Aufstellungen erforderlich ist, um bei der Zurückweisung und Widerlegung der einen nicht in die Gefahr der anderen zu fallen (IV, 3. 4). Desgleichen soll der Bischof gewappnet sein, um den verschiedenen, zum Teil vorwitzigen Einwürfen und Grübeleien der Zweifler aus dem eigenen Lager begegnen zu können. Ein bloßes Machtwort, sich solcher neugierigen und ungereimten Fragen zu enthalten, genügt keineswegs und nützt nichts; der Bischof muß sie vielmehr durch belehrende Worte, durch die Kraft der Dialektik, zufriedenzustellen wissen (IV, 5). Auch der hl. Apostel Paulus hat, obwohl er schon durch seine Wundergabe, durch seinen engelgleichen Lebenswandel und durch die vielen erlittenen S. 66 Drangsale Großes zu wirken imstande war, überall, wohin er kam, Juden und Heiden gegenüber die Macht der Rede zur Anwendung gebracht und durch seine Dialektik die Gegner in die Enge getrieben und überwunden. Überhaupt knüpft sich das außerordentliche Ansehen, das ihm vor allen übrigen Aposteln in der ganzen Welt zukommt, weniger an seine Wundertätigkeit als an seine gewaltige Rednergabe, die sich auch in seinen zahlreichen Briefen widerspiegelt und bis zum heutigen Tage nachwirkt (IV, 6. 7). Hat er doch in denselben auch seinen Schülern gar häufig den strikten Auttrag gegeben, sich jederzeit des lebendigen Wortes zur Belehrung und Unterweisung, zur Zurechtweisung und Widerlegung zu bedienen in Erfüllung des Herrnwortes: „Wer die Gebote tut und lehrt, der wird groß genannt werden" (Matth. 5,19). Aus solcher Aufforderung Christi selbst geht hervor, daß das vorbildliche Leben altein nicht genügt, sondern auch die mündliche Ermahnung notwendig ist Chrysostomus erläutert dieses Erfordernis des weiteren durch durchschlagende Beispiele und weist darauf hin, welch unermeßlicher Schaden für die Gläubigen entstehen muß, wenn der Priester nicht imstande ist, bei Meinungsverschiedenheiten die richtige, wahre Lehre mit Kraft zu verteidigen und die Angriffe und Zweifel restlos zurückzuweisen. Es wird dann gerne von den Zweiflern die Schuld an solchem Versagen nicht persönlichem Unvermögen zugeschrieben, sondern leicht verfällt der betreffende Glaubenssatz dem Verdachte der Unhaltbarkeit. Welche Verantwortung für derartige unwissende und unfähige Priester! (IV, 8.9.)
Daran anknüpfend gibt Chrysostomus allerdings mehr nach der moralischen als nach der technischen Seite hin eine viel gepriesene Theorie der geistlichen Beredsamkeit und Predigtkunst. Man spürt es förmlich, der frühere griechische Rhetor kommt nun zu Wort und verweilt mit besonderer Vorliebe bei der stets gerne geübten Kunst, aber nicht mehr mit der Gesinnung der
heidnischen Rhetoren, die um die Gunst der Menge buhlen, sondern es spricht zu uns der christliche Prediger, dem es nur um das Urteil Gottes und um das Heil der unsterblichen Seelen zu tun ist. Es werden im ein- S. 67 zelnen die Eigenschaften angegeben, welche der Priester unbedingt besitzen muß, wenn er seinen Pflichten als christlicher Lehrer und Prediger vollauf genügen soll.
Die Aufgabe eines christlichen Predigers ist nach den Beobachtungen unseres Vaters um so schwieriger, als bei den Zuhörern sich noch gewisse lästige und verabscheuungswürdige Gewohnheiten weltlicher oder gar heidnischer Art erhalten haben. Die meisten wollen nicht Schüler und Lehrlinge der Prediger sein, sondern spielen sich als deren Richter und Kritiker auf. Auch kommen sehr viele in die Predigt, nicht um daraus Segen zu schöpfen, sondern um der Kurzweil willen, als ob sie über Tragödiendichter oder Zitherspieler zu Gericht zu sitzen hätten (V, 1). Um diesen Mißständen zu begegnen, ist seitens des Predigers im allgemeinen ein doppeltes notwendig: Verachtung aller ihm zuteil werdenden Lobsprüche und Macht der eigenen Beredsam¬keit. Beide Erfordernisse müssen sich gegenseitig ergänzen. Denn wer auf den Beifall anderer kein Gewicht legt, überhaupt über fremdes Lob erhaben ist, vermag die Schwächen und Sünden seiner Zuhörer nur dann mit Aussicht auf Erfolg zu tadeln und die leichtfertig Dahinlebenden bloß dann zu erschüttern und zu bessern, ohne bei ihnen Anstoß zu erregen, wenn er wirklich die Gabe hervorragender, imponierender Beredsamkeit besitzt (V,2.3). Ebensowenig wie durch die Gunst und Lobhudelei der Menge, darf er sich durch neidisches Bekritteln und Verkleinern aus dem Gleichgewicht bringen lassen. Vielmehr soll er derartige Versuche schon bei ihrem Entstehen durch Zurückweisung und Überführung der Ankläger unterdrücken, und wenn dies nicht gelingen sollte, sie einfach verachten. Nichts ist schlimmer, als durch solche Vorkommnisse sich niederstimmen lassen (V, 4). Um die erworbene Beredsamkeit zu erhalten und fortzubilden, bedarf es anhaltenden Fleißes und beharrlicher Übung, für den begabteren Redner noch mehr als für den minder begabten. Es ist nämlich der Nachteil, wenn beide Kategorien nachlässig sind, nicht der gleiche, sondern er ist bei ersterem um so viel größer, als beide an Fähigkeiten sich voneinander unterscheiden. Zudem werden an die tüchtigeren Redner S. 68 seitens der Zuhörer auch höhere Anforderungen gestellt, wobei allerdings nicht selten Ungerechtigkeit und Mißgunst mit im Spiele sind. Auch hat der Prediger in Betracht zu ziehen den Unverstand der großen Menge, daß die Mehrzahl der Gemeindeglieder sich aus Ungebildeten zusammensetzt, die gar nicht imstande sind, ein richtiges Urteil zu fällen, obwohl bekannt ist, wie sehr die Redekunst in christlichen Kreisen nicht minder wie in heidnischen in höchsten Ehren gehalten wird (V, 5. 6). Wieder ein neuer Grund, daß er sich um die Lobsprüche der Menschen überhaupt nicht kümmere, sondern daß ihm einzig und allein das Wohlgefallen Gottes bei der möglichst besten Ausarbeitung seiner Predigten als Richtschnur und Leitstern diene (V, 7). Das gilt in höherem Maße von den unbedeutenderen Rednern, die dazu noch in die Gefahr kommen, den begabteren Kollegen durch hinterlistigen Neid und grundlosen Tadel nachzustellen, um deren Ruhm auf die eigene Unbedeutendheit herabzudrücken. Für jeden Prediger ist aber unbedingt und unter allen Umständen beim jedesmaligen Auftreten gründliche Vorbereitung notwendig (V, 8).
Im letzten Buche kommt Chrysostomus wieder auf das Priestertum im allgemeinen zurück und verbreitet sich über die große Verantwortung, die den Vorsteher, d. i. den Bischof, trifft für alle ihm anvertrauten Seelen. Für jede einzelne muß er dereinst dem göttlichen Richter Rechenschaft ablegen, und, besteht er nicht, erwartet ihn ewige Strafe. Nicht kann er sich dann etwa mit Un-erfahrenheit oder Unwissenheit, mit erlittenem Zwang oder mit erduldeter Gewalt entschuldigen (VI, 1). Um seine Pflichten vollauf erfüllen zu können, bedarf der Bischof der Hilfe des Hl. Geistes. Damit ihm aber diese zuteil werde, muß seine Seele reiner sein als selbst die Sonnenstrahlen. Auch verglichen mit den Einsiedlern muß der Bischof, bzw. der Priester, sich größerer Reinheit und Vollkommenheit befleißigen, was jedoch für ihn um so schwieriger ist und ganz außerordentlicher Aufmerksamkeit bedarf, da er, mitten in der Welt lebend, sich weit stärkeren Gefahren ausgesetzt sieht als erstere. Treffend werden sodann die dem Priester seitens der Welt drohenden vielfachen, scheinbar einander entge- S. 69 gengesetzten Fallstricke geschildert, vor denen der Einsiedler sich sicher fühlen darf. Zudem braucht der Einsiedler in der Regel bloß für sich selber zu sorgen und zu fürchten. Obliegt ihm auch noch die Obhut für andere, dann sind es gewiß nur wenige und ausschließlich solche, die, völlig den weltlichen Geschäften entrückt, leichter sich beaufsichtigen und lenken lassen (VI, 2. 3). Welche unermeßliche Arbeit und Mühe bereitet hingegen das dem Priester unterstellte Volk mit all seinen zahllosen eigenen weltlichen und geistlichen Sorgen? Denn als Vermittler für den gesamten Erdkreis tritt der Priester vor Gott hin und bittet ihn für die ganze Welt, für alle private und öffentliche Anliegen, das heilige, schauer erregende Opfer darbringend.
In der Weiterführung dieses Gedankens erhebt sich Chrysostomus neuerdings zu einem der Höhepunkte der ganzen Schrift und bietet wieder eine herrliche Apotheose des christlichen Priestertums.
Namentlich das aktive Verhältnis des Priesters zur heiligen Eucharistie setzt die peinlichste priesterliche Reinheit und ausnehmende Gewissenhaftigkeit voraus. „Wie beschaffen müssen die Hände sein, die solchen Dienst verrichten, wie beschaffen die Zunge, die solche Worte ausspricht, wie beschaffen die Seele, die solchen Geist in sich aufnimmt? Sie muß reiner und heiliger sein als die jedes anderen.“ Wie könnte da Basitius die Verantwortung übernehmen, einen so ungeeigneten und unwürdigen Menschen wie ihn, den Chrysostomus, in einen solch heiligen Dienst hineinzudrängen? Fehlen ihm doch alle Eigenschaften, die dem Priester zur Verwaltung seines hohen und schwierigen Amtes unbedingt notwendig sind. Außer einer hell leuchtenden Reinheit,
bedarf der Priester noch der vielseitigsten Erfahrung in geistlichen und weltlichen Dingen; er muß ausgerüstet sein mit Freimut und Offenheit, die Milde und Strenge zugleich zu zeigen vermag (VI, 4).
Nochmals kommt Chrysostomus auf den Vergleich zwischen Priestertum und Einsiedlerleben zurück und findet zwischen beiden Kategorien einen so gewaltigen Unterschied wie zwischen dem König und einem gewöhnlichen Privatmann. Die Leistungen des Einsied- S. 70 lers hängen zum größten Teile ab von der Konstitution seines Körpers, während die Tätigkeit des Priesters ausschließlich geistige Arbeit, Arbeit der Seele ist. „Denn was trägt die Stärke des Leibes dazu bei, daß wir nicht selbstgefällig, nicht zornig, nicht unbesonnen uns benehmen, sondern nüchtern, verständig, sittsam, und alle die anderen Eigenschaften besitzen, durch welche der selige Paulus das Musterbild des vollkommenen Priesters geschildert hat?" Aber wenn auch dem Einsiedler das Zeugnis der Selbstüberwindung nicht versagt werden kann, so ist es immerhin etwas anderes, im Innern des Hafens am Steuerruder zu sitzen, als auf hoher See und mitten in einem gewaltigen Sturme das Schiff zu retten. Fehlt es doch dem Einsiedler in seiner Abgeschlossenheit an Gelegenheiten, welche die Seele reizen und aufregen. Kein Wunder, daß er sich da nicht aus dem seelischen Gleichgewicht bringen läßt und von schweren Vergehen sich frei hält. Wer hingegen als Priester sich ganzen Volksmassen widmet und die Sünden vieler zu tragen sich genötigt sieht, aber dennoch fest und standhaft bleibt, dem zollt mit Recht jedermann Beifall und Bewunderung. Daß jedoch er selbst, Chrysostomus, bisher noch keine Proben abgelegt habe, ob er, in diese schwierigen Verhältnisse des Berufes eines Priesters versetzt, demselben Ehre machen werde, das wisse Basilius recht gut; auch das sei dem Freunde wohlbekannt, daß Chrysostomus viel lieber das Amt eines Kirchenvorstehers zu übernehmen, als sich in die Einsiedelei zurückzuziehen geneigt sei, falls er wirklich für ersteres sich geeignet halten könnte. Doch seine Trägheit, seine Unerfahrenheit und sein schwerfälliger Verstand lassen ihn hierzu völlig untauglich erscheinen (VI, 5. 6.7).
Um wieviel das Einsiedlerleben geringer zu werten ist als das Priestertum, zeigt auch die Erfahrung, daß unter denen, die direkt von der Einsiedelei heraus ein Kirchenamt übernahmen, nur wenige sich bewährt haben. „Die meisten geraten in Schanden, kommen zu Fall und verwickeln sich in unangenehme und schwierige Händel.“ Es ist dies kein Wunder, da ihnen die neuen Gefahren und Kämpfe völlig fremd sein mußten. Aller- S. 71 dings sind zur Übernahme eines geistlichen Amtes noch weniger geeignet solche, die bisher ausschließlich mitten in der Welt sich bewegt haben und ganz in irdische Dinge verstrickt waren. An die darf bei der Auswahl von Priestern nicht einmal gedacht werden. Vielmehr sind hierzu nur Männer zu wählen, die ihre Reinheit, Seelenruhe, Heiligkeit, Selbstbeherrschung, Nüchternheit und die übrigen Tugenden, welche die Einsiedler mit Leichtigkeit zu üben vermögen, auch im Verkehr und im Umgang mit allerlei Menschen, also unter schwierigeren Verhältnissen, unversehrt zu bewahren imstande sind. So z. B. kann der kirchliche Vorsteher bei keiner anderen Gelegenheit mehr zeigen, daß er sich selbst zu beherrschen gelernt hat als bei dem für ihn so gefahrvollen, aber trotzdem unbedingt notwendigen Umgange mit dem Frauengeschlechte. Desgleichen ist es ungemein schwierig, mit Rücksicht auf die Tadelsucht der Menschen bei der Behandlung und Ertragung der verschiedenartigen Kränkungen, denen der Bischof von allen Seiten ausgesetzt ist, jederzeit den richtigen Weg zu finden. Überhaupt sind die Widerwärtigkeiten, welche die Ausübungen des geistlichen Vorsteheramtes im Gefolge hat, zahllos. Sie alle aufzählen zu wollen, das hieße nichts anderes, als sich mit dem Gedanken tragen, das Meer auszuschöpfen (VI, 7. 8. 9).
Wohl bleiben auch jenem, der einzig und allein für sein eigenes Seelenheil zu bangen hat, ohne sich von Amts wegen noch um das des Nächsten kümmern zu müssen, Sorgen und Mühsalen nicht erspart. Diese können aber mit denen, die den Bischof bedrücken, nicht verglichen werden, so daß es geratener ist, daß derjenige, der sich denselben nicht gewachsen fühlt, ihnen ausweicht, um nicht mit sich selbst noch zahlreiche Nebenmenschen ins ewige Verderben zu ziehen, während er, solange er für sich allein lebt, bloß für sich selbst verantwortlich ist und ihn darum nur eine gelindere Strafe treffen kann (VI, 10). Das ganze Alte Testament ist ein beständiger, lebendiger Beweis dafür, daß die Sünden der Priester von Gott bei weitem härter gestraft werden als die der Laien (VI, 11).
Alle diese Erwägungen können Johannes Chryso- S. 72 stomus in seinem bisherigen Entschlusse nur noch mehr bestärken, dem Priestertume sich durch die Flucht zu entziehen. Allerdings hat er auch in seinem jetzigen Stande zahlreiche Kämpfe zu bestehen, um nicht vollständig von den Leidenschaften, deren er einzelne anführt, überwältigt zu werden. Allein er wird über dieselben doch viel eher Herr, als wenn er nach Übernahme eines Kirchenamtes mitten im Getriebe der Menge stehen müßte. In den rührendsten und eindringlichsten Ausdrücken und Bildern versichert er dem Freunde gegenüber, welch schwere innere Kämpfe ihm Tag und Nacht das Bewußtsein kostete, daß er des angebotenen Bischofsamtes ganz und gar unwürdig sei und daß er sich deshalb in die Notwendigkeit versetzt sehe, es auszuschlagen. Um so mehr freut es ihn, daß Basilius zu solch hoher Ehrenstelle berufen wurde. Er hat das feste Vertrauen und ist dessen sicher, daß der Freund den an ihn gestellten Erwartungen vollauf entsprechen werde.
Auf dessen flehentliche, mit von Tränen erstickter Stimme vorgebrachte Bitte, ihn in der schwierigen Lage, in die er nunmehr durch des Chrysostomus Schuld gekommen, nicht zu verlassen, sondern die alte innige Freundschaft noch fester zu knüpfen, verspricht dieser zum Schlüsse, dem neu konsekrierten Bischof bei der Führung seines Amtes, soweit es möglich sei, zur Seite stehen zu wollen (VI, 12.13).
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Ich hielt es im Interesse der Leser für zweckdienlicher, mich bei der Kapitelseinteilung nach der immer noch am weitesten verbreiteten und am meisten benutzten Migne-Ausgabe zu richten, obwohl deren Disposition manches zu wünschen übrig läßt. Aber auch die von anderen bevorzugte Einteilung ist nichts weniger als einwandfrei. ↩