• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Johannes Chrysostomus (344-407) Ad populum Antiochenum homiliae I-XXI [De statuis]

Übersetzung ausblenden
Homilies of St. John Chrysostom

29.

Saying these things to thyself, give thanks unto the Lord, that he hath made thee to be of this part, not hating thee, but loving thee greatly; since He would not have permitted those men either to suffer thus, if he had not exceedingly loved them, because He made them more illustrious by these evils. There is nothing so good as thanksgiving; even as there is nothing worse than blasphemy. We should not wonder that when we become intent upon spiritual things, we suffer much that is grievous. For as thieves do not dig through and assiduously keep watch there, where there is hay, and chaff, and straw, but where there is gold and silver; so also the devil besets those especially who are engaged in spiritual matters. Where virtue is, there are many snares! where alms-giving is, there is envy! But we have one weapon which is the best, and sufficient to repel all such engines as these; in everything to give thanks to God. Tell me, did not Abel, when offering the first fruits to God, fall by the hand of his brother? But yet God permitted it, not hating one who had honoured him, but loving him greatly; and beside that which came of that excellent sacrifice, providing him another crown by martyrdom. Moses wished to protect a certain one who was injured, and he was put into the extremest peril, and banished his country. 1 This too God permitted, that thou mightest learn the patience of the saints. For if, foreknowing that we should suffer nothing of a grievous kind, we then put our hands to the work of religion, we should not seem to be doing anything great, as having such a pledge of safety. But as it is, those who do such things are the more to be wondered at, even for this; because, though they foresee dangers, and punishments, and deaths, and ten thousand evils, still they did not desist from those good works, nor become less zealous from the expectation of terrors. 2


  1. Exod. ii. ↩

  2. al. deaths. ↩

Übersetzung ausblenden
Homilien über die Bildsäulen (BKV)

3.

Darum laßt uns nicht an unserer Rettung verzagen, sondern bitten, anrufen, flehen, gleich Gesandten werden bei dem Könige droben mit vielen Thränen. Laßt uns auch diese Fasten zum Mitstreiter machen, der uns bei dieser Gesandtschaft fördernd begleite. Wie demnach, wenn der Winter vorüber ist und der Sommer erscheint, der Soldat die Waffen abwischt und das Roß zum Streite rüstet; wie der Landmann die Sichel schärft, der Wandersmann voll Muth seine lange Reise beginnt und der Athlete zu den Kampfspielen sich entblößt und entkleidet: so lasset auch uns, da die Fastenzeit gleich einem geistlichen Sommer erschienen, gleich Kriegern die Waffen abwischen, gleich Ackersleuten die Sichel schärfen, gleich Steuermännern den Wogen der regellosen Begierden das Steuer der Gedanken1 entgegensetzen, gleich Wanderern die Reise zum Himmel antreten und gleich Athleten uns zum Kampfe entkleiden! Denn der Gläubige ist Ackersmann und Steuermann, Krieger, Athlet und Wanderer zumal. Darum sagt auch Paulus: „Denn wir haben nicht mit Fleisch und Blut zu kämpfen, S. 80 sondern mit den Herrschaften, mit den Gewalten. So ziehe nun an die Waffenrüstung Gottes.” 2 Siehst du da den Athleten? Siehst du den Krieger? Bist du nun ein Athlet, so mußt du nackt in den Kampf gehen; bist du ein Krieger, so darfst du dich nicht anders als gewappnet in Reih und Glied stellen. Wie ist aber Beides zugleich möglich: nackt und nicht nackt sein, bekleidet und nicht bekleidet sein? Wie? Ich will es sagen! Entkleide dich der irdischen Dinge, so bist du ein Athlet; ziehe an die geistlichen Waffen, so bist du ein Krieger. Entblöße dich von den irdischen Sorgen, denn es ist die Zeit des Kampfes; ziehe an die geistlichen Waffen, denn wir haben einen schweren Krieg auszufechten gegen die bösen Geister. Deßwegen ist es nothwendig, sowohl nackt zu sein, um dem Teufel, der mit uns ringt, keine Stelle zu bieten, bei der er uns zu fassen vermag: als auch überall gewaffnet zu sein, um nirgends von einem gefährlichen Schlage getroffen zu werden. Beackere deine Seele und haue die Dornen aus, säe das Wort der Frömmigkeit, pflege die schönen Pflanzen der Weisheit mit emsiger Sorgfalt, so bist du ein Ackersmann; und Paulus wird zu dir sagen: „Es soll der Ackersmann für seine Mühe der Früchte am ersten genießen.” 3 Diese Kunst übte er auch selber, weßwegen er in seinem Briefe an die Korinther sagt: „Ich habe gepflanzt, Apollo hat begossen, Gott aber hat das Gedeihen gegeben.” 4 Schärfe deine Sichel, die du durch Völlerei abgestumpft hast, schärfe sie durchs Fasten. Tritt die Wanderschaft an, die zum Himmel führt; tritt an den engen und schmalen Weg und wandere. Wie aber kannst du ihn antreten und wandern? „Wenn du deinen Leib kasteiest und knechtest.” 5 Denn wo der Weg eng ist, da ist die Wohlbeleibtheit aus Völlerei ein gewaltiges Hemmniß. Stille die Wogen der regellosen Begierden; wehre ab den. S. 81 Sturm der bösen Gedanken; bringe das Fahrzeug durch; zeige deine große Erfahrenheit: so bist du ein Steuermann!

Zu Diesem allen wird uns die Fastenzeit Veranlassung und Lehrerin sein. Ich meine aber nicht das Fasten, wie die Mehrzahl es übt, sondern das gründliche Fasten: nicht die Enthaltung von den Speisen allein, sondern auch von den Sünden. Denn das Fasten vermag an sich selber die sich ihm Unterziehenden nicht zu erretten, wenn es nicht nach der geziemenden Regel geschieht. „Denn auch der Athlete,” heißt es, „wird nicht gekrönt, wenn er nicht gesetzmäßig kämpft.” Auf daß wir nun nicht die Mühe des Fastens auf uns nehmen und doch die Krone des Fastens verlieren, so lasset uns lernen, wie und auf welche Weise man die Sache angreifen muß. Denn auch jener Pharisäer fastete, aber er ging nach dem Fasten ledig und baar aller Früchte des Fastens davon. Der Zöllner fastete nicht; und er, der nicht fastete, kam Jenem, welcher fastete, vor, damit du lernest, das Fasten nütze Nichts, wenn nicht auch alles Übrige mitfolgt. Die Niniviten fasteten und erwarben sich Gottes Wohlgefallen. Auch die Juden fasteten und gewannen Nichts damit, sondern gingen sogar mit gehäufter Schuld davon. Da nun beim Fasten so große Gefahr ist für die, welche nicht wissen, wie man fasten muß, so lasset uns die Gesetze des Fastens kennen lernen, damit wir nicht ins Ungewisse laufen, noch Luftstreiche führen, noch auch mit Schatten kämpfen.

Das Fasten ist eine Arznei; aber ob auch das Heilmittel tausendmal heilsam sein mag, wird es doch oft unnütz durch die Unerfahrenheit dessen, der es gebraucht. Denn nicht nur die Zeit muß man kennen, in der es anzuwenden ist, sondern auch das Maß des Heilmittels selber, die körperliche Mischung, die es empfängt, 6 die Natur des Landes, die Jahreszeit, die entsprechende Lebensweise und vieles Andere. Was hievon vernachlässigt wird, das übt auf alles Angeführte einen S. 82 verderblichen Einfluß. Wenn aber da, wo es sich um die Heilung des Leibes handelt, so große Genauigkeit nothwendig ist; wie viel mehr müssen wir bei Besorgung der Seele und bei Heilung der Gedanken Alles mit größter Gewissenhaftigkeit durchforschen und berücksichtigen! —-


  1. Τοὺς λογισμούς — die festen, klaren, geregelten Gedanken, oder gewöhnlich die Vernunft, im Gegensatze zu dem entfesselten, blinden Naturleben der Begierden. Wagner. ↩

  2. Ephes. 6, 12. ↩

  3. II. Tim. 2, 6. ↩

  4. I. Kor. 3, 6. ↩

  5. Ebend. 9, 27 ↩

  6. Σώματος κρᾶσιν τὴν δεχομένην. ↩

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Homilien über die Bildsäulen (BKV)
Homilies of St. John Chrysostom
Kommentare zu diesem Werk
Einleitung in die Säulenhomilien
Preface to the Benedictine Edition of the Homilies on the Statues

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung