Übersetzung
ausblenden
Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
2.
Siehst du, wie diese beiden Gebote gar leicht zu beobachten sind und denen, die sie befolgen, großen Nutzen bringen, aber auch viel Unheil denen, die sie übertreten? Wer seinem Nächsten die Sünden verzeiht, befreit sich selbst noch vor dem anderen von seinen Sünden, ohne dass er sich viel anzustrengen braucht. Wer mit Schonung und Nachsicht die Verfehlungen anderer prüft, sichert sich selbst durch ein solches Urteil überreiche Verzeihung. Wie also? fragst du; wenn jemand einen Ehebruch begeht, soll ich nicht sagen, der Ehebruch sei etwas Schlechtes, und soll den Wollüstigen nicht zurechtweisen? Zurechtweisen ja; aber nicht als Gegner, nicht wie ein Feind Rechenschaft von ihm fordern, sondern tun wie ein Arzt, der die Medizinen verabreicht. Christus sagt ja auch nicht: du sollst den Sünder nicht von der Sünde abhalten, sondern: du sollst nicht richten; das S. d311 heißt: Sei kein bitterer Sittenrichter! Übrigens hat er dies auch, wie schon bemerkt, nicht von wichtigen und verbotenen Dingen gesagt, sondern von solchen, die allem Anscheine nach kaum recht Verfehlungen genannt werden können. Darum sagte er: „Was achtest du den Splitter im Auge deines Bruders?“ So machen es heutzutage viele. Wenn sie einen Mönch sehen, der ein überflüssiges Kleid hat, so halten sie ihm das Gesetz des Herrn vor, während sie doch selber unzählige Räubereien begehen und den ganzen Tag danach trachten, Schätze aufzuhäufen. Wenn sie sehen, dass einer etwas mehr Nahrung zu sich nimmt, so klagen sie ihn voll Bitterkeit an, während sie selber sich jeden Tag berauschen und ein schwelgerisches Leben führen, ohne zu beachten, dass sie, abgesehen von ihren eigenen Sünden, auch dadurch noch das1 Feuer vermehren und sich selber jegliches Recht auf mildere Umstände benehmen. Denn dass man deine eigenen Handlungen unnachsichtlich beurteilen soll, das hast du zuerst gleichsam als Gesetz aufgestellt, indem du diejenige deines Nächsten so gerichtet hast. Halte es also nicht für zu hart, wenn auch du in gleicher Weise zur Rechenschaft gezogen wirst.
V.5: „Heuchler! Entferne zuerst den Balken aus deinem eigenen Auge!“
Hier will der Herr zeigen, wie groß sein Unwille gegen jene sei, die in der angegebenen Weise handeln. Sooft er nämlich klar machen will, dass es sich um eine recht schwere Sünde handle, die auch schwere Strafe und Sühne verlange, beginnt er mit einem Scheltworte. So sagte er auch voll Unwille zu dem, der die hundert Denare zurückverlangte: „Du böser Knecht, deine ganze große Schuld habe ich dir nachgelassen“2 . Ebenso gebraucht er auch hier den Ausdruck: „Heuchler“. Derartige Urteile3 sind eben nicht der Ausdruck liebender Fürsorge, sondern liebloser S. d312 Gehässigkeit. Es trägt zwar den Anschein der Liebe zum Nächsten an sich, ist aber doch nur eine Frucht erbärmlichster Schlechtigkeit, wenn jemand dem Nächsten unwahre Vergehen zur Last legt, wenn derjenige die Rolle des Lehrmeisters sich anmaßt, der nicht einmal wert ist, des Herrn Jünger zu sein. Darum gibt der Herr einem solchen Menschen den Namen „Heuchler“. Denn wenn du mit dem Nächsten so lieblos verfährst, dass du auch die kleinen Fehler bemerkst, warum bist du dann mit dir selbst so nachsichtig, dass du sogar über deine großen Sünden hinwegsiehst? „Entferne zuerst den Balken aus deinem Auge.“ Siehst du, wie der Herr nicht verbietet, zu richten; nur will er, dass man zuerst den Balken aus dem eigenen Auge entferne, und dann erst die anderen auf die rechte Bahn zu weisen suche. Jeder kennt ja seine eigenen Angelegenheiten besser als die der anderen; jeder sieht das Große früher als das Kleine und liebt sich selbst mehr als seinen Nächsten. Willst du also aus wirklicher Fürsorge handeln, so sorge zuerst für dich selbst, weil da die Sünde größer und leichter zu sehen ist. Wenn du dagegen dich selber vernachlässigst, so ist dies ein deutliches Zeichen, dass du deinen Bruder nicht aus Fürsorglichkeit richtest, sondern aus Missgunst und in der Absicht, ihn bloßzustellen. Denn wenn ein solcher auch gerichtet werden muss, so soll dies doch durch einen geschehen, der selbst von der betreffenden Sünde frei ist, nicht aber durch dich. Nachdem also Christus so große und erhabene Tugendsatzungen gegeben, brachte er diesen Vergleich4 , damit niemand sagen könne, es sei gar leicht, solche Tugenden mit Worten anzupreisen. Er wollte deshalb zeigen, dass sein eigenes Gewissen frei sei, dass er sich in dieser Beziehung nichts habe zuschulden kommen lassen, sondern sich in allem korrekt benommen habe. Er selbst sollte ja später als Richter auftreten und sagen: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler!“5 Ihn selbst aber traf dieser Vorwurf nicht. Er hatte weder einen Splitter auszuziehen, noch hatte er einen Balken im S. d313 Auge; er war frei und rein von all dem und hatte so das Recht, die Sünden aller Menschen zu bessern. Er wollte eben sagen: Man muss nicht über andere richten, wenn man selbst die gleiche Sünde begangen hat. Was wunderst du dich aber, dass er diesen Grundsatz aufgestellt? Hat ja doch selbst der Räuber am Kreuze dies erkannt und zum anderen Räuber gesagt:„Fürchtest auch du Gott nicht, da wir doch demselben Gerichte verfallen sind?“6 . Er hat damit dem gleichen Gedanken Ausdruck verliehen wie Christus. Du hingegen entfernst nicht nur nicht deinen eigenen Balken, du siehst ihn nicht einmal; den Splitter des anderen aber siehst du nicht bloß, sondern du richtest auch und machst dich daran, ihn zu entfernen. Das ist gerade so, wie wenn jemand an Wassersucht litte oder sonst an einer schweren Krankheit und, während er selbst sich um diese nicht kümmert, einen anderen tadelte, dass er eines leichten Fiebers nicht achte. Wenn es aber schon tadelnswert ist, seine eigenen Sünden nicht zu sehen, so ist es zwei und dreifach tadelnswert, auch noch über andere zu Gericht zu sitzen, während man selbst ganze Balken in den Augen herumträgt, ohne Schmerz zu empfinden! Und dazu ist eine Sünde ja noch schwerer als ein Balken!
Übersetzung
ausblenden
Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
2.
Admirez donc, mes frères, combien ces deux commandements de Jésus-Christ sont doux et comme ils sont une source ou de biens pour ceux qui les pratiquent, ou de maux pour ceux qui les méprisent. Car celui qui pardonne à son frère, c’est lui-même plus encore que son frère qu’il absout de tout grief et cela sans peine aucune; et celui qui juge les fautes des autres avec ménagement et indulgence, s’amasse un trésor de miséricorde pour le jour auquel Dieu le jugera.
Vous me direz peut-être :Mais si un homme tombe dans la fornication, ne lui dirai-je point que la fornication est un grand crime et ne le reprendrai-je pas de son dérèglement? Oui, reprenez-le, non comme un ennemi qui cherche à se venger, mais comme un médecin qui veut guérir un malade. Jésus-Christ ne vous dit pas : Ne l’empêchez point de pécher, mais « ne le jugez pas; » c’est-à-dire ne le condamnez pas avec aigreur. Car il ne parle point ici, comme je l’ai déjà dit, des grands péchés, de ces crimes scandaleux, mais de ceux qui paraissent l’être et ne le sont pas. C’est pourquoi il dit ensuite: « Pourquoi voyez-vous une paille dans l’oeil de votre frère lorsque vous ne vous apercevez pas d’une poutre qui est dans le vôtre (2)? Ou comment dites-vous à votre frère : Laissez-moi ôter la paille qui s est dans votre oeil, vous qui avez une poutre dans le vôtre (4)? » C’est une faute où tombent aujourd’hui la plupart des gens du monde. S’ils voient un religieux avoir un habit de trop, ils osent lui reprocher aussitôt cette superfluité et ils lui objectent la règle que Jésus-Christ donne dans l’Evangile, lorsqu’ils ravissent eux-mêmes le bien d’autrui et qu’ils s’enrichissent par l’injustice et la violence. S’ils voient un solitaire prendre un peu plus de nourriture qu’il ne devrait, ils prennent aussitôt le rôle d’accusateurs sévères, eux qui passent toute leur vie dans les excès de bouche et de vine Ils ne s’aperçoivent pas qu’outre ce que méritent déjà leurs crimes, ils s’attirent encore de bien plus cruels supplices, et que, par cette liberté de juger, ils se rendent entièrement inexcusables. Car vous forcez Dieu de vous traiter avec rigueur par la rigueur dont vous usez et vous l’obligez d’examiner sévèrement votre vie, lorsque vous jugez si durement celle des autres. Ne vous plaignez donc pas un jour, si vous recevez le traitement que vous vous serez attiré vous-mêmes.
« Hypocrite, ôtez premièrement la poutre qui est dans votre oeil, et après cela vous verrez comment vous pourrez tirer la paille de l’oeil de votre frère (5).» Jésus-Christ nous marque par ces paroles combien il est animé contre ceux qui agissent de la sorte. Car toutes les fois qu’il veut témoigner qu’un péché est grand, qu’il le regarde dans sa colère, et qu’il le punira très sévèrement: il commence toujours à reprendre ceux qui le commettent, par une parole de condamnation et de reproche. C’est ainsi qu’il dit d’abord avec indignation à ce serviteur qui exigeait si cruellement cent deniers de son frère: « Méchant serviteur, je vous avais remis tout ce que vous me deviez. » (Matth. XVIII, 32.) Il commence ici de même par dire : «Hypocrite.» Car ce jugement si sévère contre nos frères ne peut venir d’une charité compatissante, mais d’une inhumanité cruelle. Cet homme paraît ami à l’extérieur, mais il agit comme un ennemi plein de fiel, en attribuant de faux crimes à son frère, et prenant insolemment la place de juge, lorsqu’il ne mérite pas même celle de disciple. Voilà pourquoi Jésus-Christ l’appelle « hypocrite. » Comment, lui dit-il, pouvez-vous être un censeur si rigoureux quand il s’agit des moindres fautes de vos frères, et au contraire, quand il s’agit des vôtres être négligent, et distrait, au point de passer sans rien voir, sur les plus grosses? « Otez premièrement la poutre qui est dans votre oeil : et après cela vous verrez comment vous pourrez tirer la paille de l’oeil de votre frère. »
Jésus-Christ ne défend donc pas absolument de juger; mais il nous commande de commencer par ôter la poutre de notre oeil, et de corriger ensuite nos frères. Car il est certain que chacun connaît toujours mieux son état que celui des autres, qu’il aperçoit plus aisément les grandes choses que les petites, et qu’il s’aime toujours plus qu’il n’aime son frère. Si c’est donc la charité qui vous porte à reprendre les autres, usez-en premièrement envers vous-même en condamnant votre péché qui est plus grand et plus visible. Que si vous négligez votre propre salut, il est constant que vous ne traitez pas ainsi votre frère parce que vous l’aimez, mais parce que vous le haïssez, et que vous voulez le déshonorer. S’il est nécessaire que votre frère soit jugé, ce n’est pas vous qui le devez faire, mais quelque autre qui soit exempt du mal qu’il reprend. (191)
Comme le Sauveur établissait ici les plus hauts points de la vertu chrétienne, il fallait que personne ne pût lui objecter que c’était toujours chose aisée d’être parfait en paroles: c’est donc pour montrer la ferme confiance qu’il a d’être demeuré pur de toute faute, d’avoir toujours marché dans la voie droite, qu’il se sert de cette comparaison que nous venons de voir. C’est pourquoi, s’il a depuis jugé et condamné les pharisiens en leur disant: « Malheur à vous! scribes et pharisiens hypocrites (Matth. XXIII, 19.), » il a pu le faire en toute justice, puisqu’il était irrépréhensible de ce qu’il reprenait dans les autres. On ne pouvait pas dire de lui qu’il avait une poutre dans son oeil, et que ce n’était qu’une paille qu’il voulait enlever de l’oeil des autres, puisqu’il reprenait de grands péchés dont il était lui-même parfaitement pur. Car nul ne doit condamner son frère, lorsqu’il est lui-même coupable de ce qu’il reprend en lui. Et faut-il s’étonner que Jésus-Christ établisse cette loi, puisqu’un voleur même l’a gardée, lorsqu’étant en croix, il dit à celui qui était le compagnon de ses crimes et de son supplice: «N’avez-vous donc point de crainte de Dieu, vous qui vous trouvez condamné au même supplice?» (Luc, XXIII, 40.) Parole par laquelle il exprime la même pensée que Jésus-Christ. Mais vous, vous êtes si loin de rejeter la paille qui est dans votre oeil, que vous ne la voyez pas même.
Et cependant vous voyez dans l’oeil de votre frère jusqu’à la moindre paille. Vous le jugez et vous entreprenez de le corriger. Vous ressemblez à celui qui étant hydropique ou atteint de quelqu’autre mal incurable, le négligerait, et qui blâmerait en même temps son frère, de n’avoir pas soin de guérir une petite enflure qui lui serait survenue. Si c’est un mal de ne pas voir ses défauts; c’en est un incomparablement plus grand de juger les autres, et de voir une paille dans leur oeil, lorsqu’on ne sent pas une poutre dans le sien. Car le péché est plus pesant dans une âme, qu’une poutre ne le serait dans les yeux.