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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)
1.
V.17: „Der Geschlechter von Abraham bis David also sind es im ganzen vierzehn, und von David bis zur babylonischen Gefangenschaft wieder vierzehn, und ebenso von der babylonischen Gefangenschaft bis zu Christus vierzehn.“
S. 57Der Evangelist hat die ganze Ahnenreihe in drei Gruppen geteilt. Er wollte dadurch zeigen, dass die Juden auch dann nicht besser wurden, als die Verfassung des Landes sich änderte, dass sie vielmehr gleich schlecht blieben, ob sie unter der Herrschaft des Adels, des Königtums oder der Oligarchie standen; und sei es, dass Volksanführer oder Priester oder Könige das Land regierten, sie wiesen nicht mehr Tugend auf. Warum aber hat der Evangelist in der mittleren Gruppe drei Könige übergangen, und in der letzten nur zwölf Ahnen genannt, während er doch sagte, es seien vierzehn? Den ersten Zweifel überlasse ich euch selber zur Lösung; man muss euch ja nicht alles gleich selber beantworten, damit die Sache nicht langweilig wird. Die zweite Frage dagegen will ich beantworten. Mir scheint, er habe hier auch die Zeit der1 Gefangenschaft als Generation gerechnet, und dann Christus selbst, den er so nach allen Seiten hin mit uns verbindet. Mit Recht gedenkt er aber auch jener Gefangenschaft, weil er uns zeigen will, dass die Juden nicht einmal dadurch besser geworden sind. So erkennt man dann die absolute Notwendigkeit der Ankunft des Herrn.
Warum aber, frägst du, tut Markus nicht das gleiche, und gibt nicht einmal die Stammtafel Christi, sondern fasst alles nur ganz kurz zusammen? Ich glaube, Matthäus hat früher als die anderen mit seiner Arbeit S. 58begonnen; darum stellte er auch das Geschlechtsregister sorgfältig zusammen und hebt hervor, was wichtig ist. Markus dagegen schrieb erst nach ihm und folgte deshalb dem kürzeren Weg, da er ja nur Dinge zu bieten hatte, die schon gesagt und allgemein bekannt waren. Wie kommt es aber dann, dass Lukas die Stammtafel bringt und sie sogar noch erweitert? Weil eben Matthäus ihm vorausgegangen war, so wollte er uns über einiges noch genauer unterrichten. Auch haben beide in gleicher Weise ihren Lehrmeister nachgeahmt: der eine den Paulus, dessen Reden reicher strömten als die Wasser der Flüsse, der andere den Petrus, der mehr auf Kürze bedacht war.
Warum aber hat Matthäus nicht, wie der Prophet, mit den Worten begonnen: „Das Gesicht, das ich schaute“2 , und: „Eine Rede ward mir mitgeteilt“3 . Weil er nur für gutgesinnte Leute schrieb, die ohnehin schon bereit waren, seinen Worten eifrig zu lauschen. Auch die geschehenen Wunder gaben ja lautes Zeugnis, und diejenigen, welche4 angenommen hatten, waren gar stark in ihrem Glauben. Zur Zeit der Propheten dagegen geschahen keine so großen Wunder, die für sie Zeugnis abgelegt hätten, und außerdem erstand auch eine große Anzahl falscher Propheten, auf die das jüdische Volk noch lieber hörte. Darum war gerade für sie eine solche Einleitung notwendig. Wenn aber auch je einmal Wunderzeichen geschahen, so geschahen sie der Heiden wegen, damit viele von ihnen Proselyten würden, oder auch, damit die Macht Gottes gezeigt werde; wenn sie nämlich bisweilen von Feinden besiegt wurden, so schrieben sie diesen Sieg der Macht der5 Götter zu. So z.B. in Ägypten, von wo ja eine ganz gemischte Bevölkerung auszog; den gleichen Zweck hatten später in Babylon die Wunder mit dem Feuerofen und den Traumgesichten. Aber auch in der Wüste, wo sie ganz unter sich waren, geschahen S. 59Wunder, wie ja auch bei uns. Denn auch bei uns geschahen viele Wunder zur Zeit, da wir uns vom Irrtum6 bekehrten. Als aber dann der Same des Evangeliums überall ausgestreut war, hörten sie auf. Wenn aber auch später7 noch Wunder geschahen, so kamen sie doch nur selten und vereinzelt vor, wie z.B. da die Sonne stille stand oder auch rückwärts ging.
Etwas Ähnliches konnten wir aber auch in unserer Zeit beobachten. In unseren eigenen Tagen, unter der Regierung des gottlosen Julian ereigneten sich viele außergewöhnliche Dinge. Als nämlich die Juden sich anschickten, den Tempel zu Jerusalem wieder aufzubauen, brach Feuer aus dem Boden hervor und jagte alle auseinander. Und als er in seinem Taumel auch die heiligen Gefäße entweihte, da wurden sein Schatzmeister und sein Schwager, der ebenfalls Julian hieß, der eine von Würmern zerfressen, der andere barst mitten auseinander. Das größte Wunderzeichen aber war, dass die Quellen versiegten, als man dort Opfer darbringen wollte, und dass in allen Städten, die der Kaiser betrat, Hungersnot ausbrach.
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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
1.
L’Evangéliste divise en trois parties toutes ces générations, pour montrer aux Juifs que toutes leurs transformations politiques n’ont pu les rendre meilleurs, que sous tous les gouvernements, aristocratique, monarchique, oligarchique, ils ont toujours vécu dans les mêmes misères morales; sans que ni leurs juges, ni leurs rois, ni leurs prêtres aient pu les faire avancer d’un pas dans la voie de la vertu.
Mais pourquoi dans la seconde partie passe-t-il trois rois de suite? ou pourquoi dans la dernière, n’ayant mis que douze générations, en compte-t-il néanmoins quatorze ? Je vous laisse à résoudre la première de ces difficultés. Car il n’est pas nécessaire que je le fasse toujours moi-même, afin que vous ne deveniez pas lents et paresseux. Je passe donc à la seconde. Pour moi, je crois qu’il compte le temps de la captivité pour une génération, et la naissance de Jésus-Christ pour une autre, car tout ce qui rapproche le Christ de l’humanité, notre Evangéliste le rapporte avec un soin particulier. Et il rappelle le souvenir de cette captivité fort à propos, pour leur montrer qu’ils (26) n’en sont pas revenus meilleurs et qu’il était nécessaire que Dieu lui-même vînt habiter parmi eux pour les corriger.
Mais saint Marc, direz-vous, procède autrement: il ne dit rien de la généalogie de Jésus-Christ, et il abrège tout; pourquoi cela? Je crois que saint Matthieu a écrit le premier de tous, et que c’est ce qui l’a obligé à rapporter exactement cette généalogie, et à s’étendre assez au long sur ce qu’il était urgent de dire; au lieu que saint Marc écrivant après lui, a tout naturellement abrégé ce qu’un autre avait déjà rapporté en détail, et ce que tout le monde connaissait. Vous me direz peut-être que cette raison n’a pas empêché saint Luc de donner la généalogie du Seigneur, et même plus longuement que ne fait saint Matthieu. A quoi je réponds que c’est parce qu’ayant été prévenu par saint Matthieu, il tâchait d’ajouter quelque chose à la relation de son devancier. Chacun d’eux imitant son maître, saint Marc reproduit le laconisme de saint Pierre , et saint Luc l’abondance de saint Paul, qui coule et se répand comme un grand fleuve.