• Start
  • Werke
  • Einführung Anleitung Mitarbeit Sponsoren / Mitarbeiter Copyrights Kontakt Impressum
Bibliothek der Kirchenväter
Suche
DE EN FR
Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

Übersetzung ausblenden
Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

5.

Wundere dich auch nicht, dass Christus die böse Lust mit dem Ausdruck „Dornen“ bezeichnet. Du verstehst dies allerdings nicht, weil du von dieser Leidenschaft trunken bist; die Gesunden wissen aber, dass sie noch mehr sticht als ein Dorn; dass die böse Lust die Seele noch mehr erschöpft als Sorgen, und dem Leibe und der Seele heftige Schmerzen verursacht. Sorgen bringen einen ja nicht so herunter, wie ein schwelgerisches Leben. Denn wenn Schlaflosigkeit, Hämmern der Schläfen, Kopfweh und Leibschmerzen einen solchen Menschen plagen, so bedenke, um wieviel schmerzlicher dies ist, als viele Dornen. Und wie die Dornen, von welcher Seite man immer sie anrühren mag, die Hände verwunden, die sie anfassen, so schadet auch ein schwelgerisches Leben den Füßen, den Händen, dem Haupte, den Augen, mit einem Worte allen Gliedern des Leibes; es ist saftlos und unfruchtbar gleich einem Dorn und verursacht weit mehr Schmerzen als dieser und zwar gerade an den wichtigsten Stellen. Das üppige Leben macht frühzeitig alt, stumpft das Gefühl ab, verfinstert den Geist, lähmt selbst einen scharfblickenden Verstand, macht den Körper schlaff, verursacht zu häufigen Stuhlgang, bringt eine Menge Übel zugleich mit sich, erhöht über Gebühr das Gewicht und macht die Last, die man zu tragen hat, zu groß. Darum sind auch die Zusammenbrüche häufig und zahlreich und leiden vielen Schiffbruch.

Ja, sag mir doch, warum mästest du so deinen Leib? Glaubst du, wir müssten dich als Schlachtopfer darbringen, oder gar für die Mahlzeit zubereiten? Bei den Hühnern ist es ganz gut, wenn du sie mästest. Ja eigentlich S. d642 ist es nicht einmal da recht am Platz; denn wenn sie fett geworden, so ist ihr Genuss nicht mehr ganz gesund. Solche Nachteile bringt eben ein schwelgerisches Leben mit sich; selbst in den Tieren schadet sie noch. Denn werden sie zu sehr gemästet, so macht man sie für sich und für uns unbrauchbar. Das Überflüssige wird eben nicht mehr verarbeitet und das Übermaß von Flüssigkeit verursacht Fäulnis, und das alles kommt von jenem Fett. Die Tiere hingegen, die nicht in dieser Weise gemästet werden, sondern sozusagen nüchtern leben und mit Maß, die arbeiten und sich abmühen, die sind für sich und für andere am geeignetsten, sowohl zur Nahrung, als auch für jeden anderen Zweck. Wer mit diesen Tieren sich nährt, erfreut sich großer Gesundheit; wer aber mit den anderen1 sich gütlich tut, der wird selber wie sie, wird schwerfällig und kränklich und macht sich seine Gefangenschaft nur noch schwerer. Es gibt eben nichts, was dem Leibe so gefährlich und schädlich wäre, als ein üppiges Leben; nichts zerreißt, verstopft und verdirbt ihn so sehr, wie Schwelgerei.

Darum muss man sich wohl am allermeisten über die Torheit solcher Leute wundern, die sich selbst nicht einmal soviel Schonung angedeihen lassen wollen, als wie andere ihren Weinschläuchen. Denn die Weinhändler lassen ihre Schläuche auch nicht über das Maß anfüllen, damit sie nicht zerreißen; diese dagegen haben für ihren unglücklichen Bauch nicht ebensoviel Vorsicht; wenn sie ihn angefüllt haben bis zum Platzen, dann gießen sie auch noch alles ganz und gar voll, bis an die Ohren, bis an die Nase und die Kehle, und beengen dadurch nicht bloß den Geist, sondern hemmen auch die Kraft, die den Organismus lenkt. Oder hast du dazu deine Kehle erhalten, damit du sie bis oben an den Mund mit übelriechendem Wein und anderem Unrat anfüllst? Nein, nicht deshalb, o Mensch, sondern damit du vor allem Gott Lob singest, heilige Gebete zum Himmel emporsendest, die göttlichen Gesetze lesest und deinem Nebenmenschen nützliche Ratschläge erteilst. Du aber tust, als hättest du sie nur für jenen Zweck erhalten, gönnst ihr nicht einmal kurze Zeit zum Gottesdienst S. d643 und beugst sie das ganze Leben lang unter dieses elende Joch.

Diese Menschen handeln geradeso wie einer, der eine mit goldenen Saiten bespannte und gutgestimmte Zither in die Hand nimmt und,anstatt eine harmonische Melodie ihr zu entlocken, sie über und über mit Kot und Schmutz bedeckt. Kot nenne ich aber nicht die Nahrung, sondern die Überernährung und die maßlose Schwelgerei. Was über die Bedürfnisse hinausgeht, ist eben nicht mehr Nahrung, sondern nur noch Verderben. Nur der Magen ist eben zur Aufnahme der Speisen bestimmt und auch er nur dafür; der Mund hingegen, die Kehle, die Zunge haben noch andere viel notwendigere Bestimmungen als diese. Ja selbst der Magen ist nicht einfach nur zur Aufnahme der Speisen da, sondern nur zur maßvollen Aufnahme derselben. Das gibt er uns selber schon dadurch zu erkennen, dass er ein gewaltiges Wehklagen wider uns anstimmt, wenn wir ihm durch solches Übermaß Schaden zufügen; ja er klagt nicht bloß, sondern legt und auch zur Sühne für dieses Unrecht die allerschwerste Buße auf. Zuerst straft er die Füße, die uns zu jenen verderblichen Gastmählern trugen und führten, dann bindet er die Hände, die dabei Dienste leisteten und uns so viele und so ausgesuchte Speisen zuführten; ja vielen hat es sogar den Mund, die Augen und den Kopf verdreht. Und gleichwie ein Sklave, dem man etwas aufgetragen, was über seine Kraft geht, gar oft die Fassung verliert und gegen den schmäht, der ihm den Befehl gegeben, so macht es auch der Magen, dem man Gewalt angetan; er verdirbt und greift nicht bloß diese Glieder an, sondern oft sogar noch das Gehirn selbst. Es ist auch ganz gut, dass Gott es so eingerichtet hat, dass aus dem Übermaß solche Nachteile entstehen; denn wer nicht gutwillig Einsicht üben will, der soll wenigstens unfreiwillig durch die Furcht vor solchem Schaden Maß halten lernen.

Aus diesem Grunde wollen wir also das üppige Leben fliehen und auf die Einhaltung des rechten Maßes bedacht sein, damit wir uns nicht bloß der leiblichen Gesundheit erfreuen, sondern auch die Seele von jeglicher Krankheit befreien und so der zukünftigen Güter S. d644 teilhaftig werden können durch die Gnade und Liebe unseres Herrn Jesus Christus, dem die Ehre und die Macht gebührt in alle Ewigkeit. Amen!


  1. gemästeten ↩

Übersetzung ausblenden
Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

5.

Et ne vous étonnez pas que Jésus-Christ donne le nom d’ « épines aux plaisirs de la vie. » Vous êtes trop charnel et trop enivré de vos passions pour comprendre cette vérité. Mais ceux qui renoncent à ces faux plaisirs, savent que les délices ont des pointes plus perçantes et plus mortelles que toutes les épines que nous voyons, et qu’elles perdent encore plus l’âme et le corps même, que les soins et les embarras du monde. (353)

Il n’y a point de chagrins et d’inquiétudes, qui nuisent autant à l’esprit, que l’excès de la bonne chair nuit à notre corps. Car ces excès engendrent enfin les maladies, les insomnies et les autres maux de tête, d’oreilles et d’estomac, ce que les épines ne peuvent faire. Comme on se met toutes les mains en sang lorsqu’on presse des épines; ces excès de même et ces délices perdent toutes les parties du corps, et leur venin se répand sur la tête, sur les yeux, sur les mains, et sur les pieds. Comme les épines sont stériles, les délices le sont aussi; et elles causent une perte bien plus grande, et dans des choses bien plus importantes. Car elles avancent la vieillesse, elles interdisent les sens, elles étouffent la raison, elles aveuglent l’âme la plus éclairée; elles rendent le corps lâche et efféminé, elles le remplissent d’un amas d’ordures et de saletés. Elles lui causent mille mauvaises humeurs, et elles deviennent une source de corruption et de pourriture.

Elles sont au corps ce qu’une charge trop pesante est à un vaisseau qui coule à fond, accablé par la grandeur de ce poids. Pourquoi travaillez-vous tant à engraisser votre corps?

  • En voulez-vous faire ou une victime qui soit bonne à immoler; ou une masse de chair qu’on nous doive servir sur nos tables? On peut être excusable d’engraisser des volailles, quoique peut-être on ne le soit pas, puisque si grasses elles sont contraires à la santé. Tant la bonne chair est dangereuse, puisqu’elle l’est même jusque dans les animaux!

Toutes les superfluités ne sont jamais bonnes à rien. Elles sont la source des indigestions et des mauvaises humeurs. Les animaux qu’on nourrit moins et qui travaillent plus, s’en portent mieux, et sont plus utiles pour nous servir. Leur chair est aussi plus saine à ceux qui en mangent. Mais ceux qui se nourrissent de ces animaux si gras, se remplissent de graisse comme eux, entretiennent par cette réplétion une source de maladies, et ne font qu’appesantir les chaînes qu’ils portent. Car rien n’est si contraire au corps que cet excès de manger, et rien ne lui est si mortel que les débauches et les délices. Qui n’admirera donc la stupidité de ces personnes qui épargnent moins leur propre corps, que les autres n’épargnent ces vaisseaux de cuir où ils renferment leur vin? Ils ont soin de ne les pas remplir si fort qu’ils en crèvent; mais ceux-ci remplissent tellement leurs corps de vin, qu’ils crèvent de toutes parts. Ils en ont jusques au gosier. Les fumées en montent jusques aux narines, aux oreilles et au cerveau, obstruant de plus en plus les voies de l’esprit et de la puissance vitale. Dieu ne vous a pas donné une bouche et un estomac pour les remplir de vin et de viande, mais pour vous en servir à louer Dieu, à lui offrir de saints cantiques, à prononcer les paroles de la loi sainte, et à les employer à l’édification de vos frères. Et vous au contraire, par un abus criminel, vous ne vous en servez presque jamais pour ce saint usage, et vous l’asservissez à votre intempérance durant toute votre vie.

Vous ressemblez à un homme qui aurait entre les mains un luth parfaitement beau dont les cordes seraient de fil d’or, et qu’on regarderait comme un chef-d’oeuvre de l’art, et qui au lieu de se servir de cet instrument pour la fin à laquelle il est destiné, le remplirait d’ordure et de boue. C’est là proprement le désordre où vous tombez. Car j’appelle de l’ordure et de la boue, non la nourriture en elle-même, mais l’abus que vous en faites par votre intempérance et par votre luxe.

Tout ce qui est au delà de la nécessité n’est plus une nourriture mais un poison. Le ventre n’est fait que pour recevoir les viandes; mais la gorge, la bouche et la langue ont d’autres usages plus nobles et plus nécessaires. Quand je dis même que le ventre n’est fait que pour recevoir les viandes, je ne l’entends que des viandes qu’on lui don-ne avec modération, et avec retenue. Une preuve de ce que je dis c’est que lorsqu’on le charge de trop de viandes, non-seulement il s’y oppose par les dégoûts qu’il nous cause, et comme par les cris qu’il jette, mais qu’il se venge même de nous, par une infinité de maux qu’il nous fait souffrir.

Il commence par punir les pieds qui nous ont conduits à ces festins déréglés. Il attaque ensuite les mains qui l’ont chargé de tant de viandes superflues. Il sert les uns et les autres avec des douleurs très-aiguës. Quelques-uns même en ont perdu les yeux, et d’autres en ont eu des maux de tête épouvantables. Car le ventre est comme un serviteur qui, ayant plus de charge qu’il n’en peut porter, murmure et se révolte contre celui qui l’accable de la sorte. Il se révolte, dis-je, non-seulement contre ces membres dont je viens de parler, mais contre (354) l’âme même, et contre la raison et le jugement. Dieu a permis ces mauvais effets par une admirable conduite, afin que si nous ne sommes retenus par notre devoir, et si nous ne sommes sobres par vertu, nous le soyons au moins par force, et par la crainte des maux qui sont une suite de l’intempérance.

Comprenons donc ces vérités, mes frères, fuyons le luxe et les délices, aimons la sobriété et la vie réglée, pour jouir dans le corps et dans l’âme d’une parfaite santé, et pour obtenir ensuite les biens à venir, par la grâce et par la miséricorde de Notre-Seigneur Jésus-Christ, à qui est la gloire et l’empire dans tous les siècles des siècles. Ainsi soit-il. (355)

  Drucken   Fehler melden
  • Text anzeigen
  • Bibliographische Angabe
  • Scans dieser Version
Übersetzungen dieses Werks
Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu
Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

Inhaltsangabe

Theologische Fakultät, Patristik und Geschichte der alten Kirche
Miséricorde, Av. Europe 20, CH 1700 Fribourg

© 2025 Gregor Emmenegger
Impressum
Datenschutzerklärung