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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In Matthaeum homiliae I-XC

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Kommentar zum Evangelium des hl. Matthäus (BKV)

1.

S. d878

V.21: "Dann trat Petrus zu ihm heran und sprach: Herr, wie oft darf mein Bruder wider mich sündigen, und muss ich ihm verzeihen? Bis siebenmal?

V.22: Jesus sagte ihm: Nein, nicht bis siebenmal sage ich dir, sondern bis siebenzigmal siebenmal!"

Petrus meinte etwas Großes zu sagen, deshalb setzte er auch mit einer gewissen Genugtuung hinzu: "etwa siebenmal?" Er will sagen; Wie oft soll ich wohl tun, was du befiehlst? Wenn einer immer wieder fehlt, aber auch infolge einer Zurechtweisung immer wieder Reue empfindet, wie oft gebietest Du das zu ertragen? Denn wenn er keine Reue zeigt oder sich selbst nicht schuldig findet, da hast Du selbst die Grenze gezogen durch Deine Worte: "Er sei dir wie ein Heide und Zöllner." In unserem Falle ist es nicht so, vielmehr lautet Dein Geheiß, den Beleidiger nicht abzustoßen. Wie oft also soll ich mit ihm Geduld haben, wenn er auf Zureden hin in sich geht? Ist es genug mit siebenmal? Was sagt nun Christus, der liebevolle und gütige Gott? "Ich sage dir, nicht siebenmal, sondern siebenzigmal siebenmal." Hiermit will er aber nicht eine genaue Zahl bestimmen, sondern vielmehr ausdrücken, dass man unbeschränkt oft, jedesmal, allezeit vergeben soll. Wie nämlich der Ausdruck "tausendmal" soviel besagt wie "häufig", so ist es auch hier mit siebenzigmal siebenmal". Auch die Hl. Schrift drückt eine große Zahl ähnlich aus in dem Satze: "Die Unfruchtbare gebart sieben"1 . Der Herr wollte also die Verzeihung nicht auf eine bestimmte Zahl beschränken, sondern bloß bedeuten, dass man immer, jedesmal verzeihen soll. Dasselbe S. d879 spricht sich auch in dem folgenden Gleichnis aus. Damit man nämlich nicht etwa glaube, er lege durch das Gebot, siebenzigmal siebenmal zu verzeihen, eine große und schwere Bürde auf, so fügte er dieses Gleichnis hinzu; er wollte dadurch zur Erfüllung seines Gesetzes aufmuntern, diejenigen, die sich darauf etwas einbildeten, demütigen und zugleich zeigen, dass die Sache nicht so drückend, sondern ganz leicht sei. Er weist auf seine eigene Liebe hin, damit du durch den Vergleich zur Einsicht kommest, dass deine Liebe, wenn du auch siebenzigmal siebenmal vergibst, ja wenn du einfach in jedem Falle deinem Nebenmenschen alle Fehler verzeihest, dennoch hinter der unendlichen Liebe Gottes, deren du bei dem Gerichte und der Rechenschaft so sehr bedarfst, soweit zurückbleibst wie ein Tropfen hinter dem grenzenlosen Meere und noch viel weiter. Darum also fuhr der Herr fort:

V.23: "Deshalb ist das Himmelreich gleich einem Manne, einem Könige, welcher Abrechnung halten wollte mit seinen Knechten.

V.24: Und nachdem er angefangen hatte abzurechnen, wurde ihm einer gebracht, welcher ihm zehntausend Talente schuldete.

V.25: Da er jedoch nichts hatte, womit er hätte zurückerstatten können, befahl sein Herr, ihn zu verkaufen und dessen Weib und Kinder und alles, was er hatte."

Als ihm dann Barmherzigkeit zuteil geworden war, ging er hinaus und würgte einen Mitknecht, der ihm hundert Denare schuldete. Darüber empört, ließ ihn sein Herr in den Kerker werfen, bis er alles abgebüßt hätte. Siehst du nun, wie groß der Abstand ist zwischen den Sünden gegen Menschen und jenen gegen Gott? Ebenso groß wie zwischen zehntausend Talenten und hundert Denaren; ja noch viel größer. Dieser Abstand hat seinen Grund in dem Unterschiede der Personen und in der Häufigkeit der Sünden. Wenn uns ein Mensch sieht, so scheuen wir uns und stehen von der Sünde ab; durch Gott hingegen, der uns doch Tag für Tag sieht, lassen wir uns nicht abhalten, sondern tun und reden alles ohne Scheu. Aber nicht allein durch diesen S. d880 Umstand wird die Sünde erschwert, sondern auch dadurch, dass wir so viele Wohltaten und Auszeichnungen erhalten haben. Wenn ihr es lernen wollt, wie die Sünde gegen Gott ebensoviel ist wie zehntausend Talente und noch mehr, so will ich es in Kürze zu zeigen versuchen. Ich fürchte allerdings, jene, die zum Laster neigen und an häufige Sünden gewöhnt sind, noch gottloser zu machen, oder die Zartfühlenden in Verzweiflung zu stürzen, so dass sie mit den Jüngern sprechen: "Wer kann selig werden?"2 . Nichtsdestoweniger will ich doch reden, um die Willigen sicherer und sorgsamer zu machen. Denn diejenigen, welche unverbesserlich und gefühllos sind, geben ihren Leichtsinn und ihre Bosheit nicht auf, auch wenn ich schweige; nehmen sie aber von meinen Worten neuen Anlass zur Nichtswürdigkeit, so liegt die Schuld nicht an meinen Worten, sondern in ihrer Herzenshärte, da ja unsere Predigt wohl imstande sein könnte, die Willigen zu ergreifen und zu erschüttern. Die Zugänglichen werden die Macht der Reue einsehen und beim Anblick ihrer zahllosen Sünden sich der Buße hingeben. Deshalb sehe ich mich genötigt zu reden. Ich werde also sprechen und aufzählen, wie viele Sünden gegen Gott und wie viele gegen die Menschen begangen werden; hierbei werde ich jedoch nicht von einzelnen bestimmten Sünden handeln, sondern von den Sünden im allgemeinen; die eigenen besonderen Sünden mag dann jeder aus seinem Gewissen beifügen. Zuerst will ich auf die Wohltaten Gottes hinweisen. Welche sind die? Er hat uns aus Nichts erschaffen, und hat alles, was wir sehen, unseretwegen gebildet: Himmel, Meer und Erde samt allem, was darauf ist, Tiere, Pflanzen, Saaten. Ich muss mich ganz kurz fassen bei der grenzenlosen Zahl seiner Werke. Er hat uns Menschen, und zwar uns allein auf der Welt, eine unsterbliche Seele eingehaucht, hat ein Paradies gepflanzt3, eine Gehilfin gegeben, ihn über alle Geschöpfe gesetzt und mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt. Und als der Mensch gegen seinen Wohltäter undankbar geworden war, hat er ihm doch noch größerer Gaben gewürdigt.


  1. 1 Kön 2,5 ↩

  2. Mt 19,25 u. Mk 10,26 ↩

  3. dem ersten Menschen ↩

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Commentaire sur l'Evangile selon Saint Matthieu

1.

Saint Pierre croyait aller dire une grande chose au Sauveur, en lui demandant s’il pardonnerait à son frère « jusqu’à sept fois ». Vous me commandez, lui dit-il, de pardonner à celui qui m’offense, mais vous ne me dites pas combien je le dois faire de fois. Car si mon frère m’offense tous les jours, et qu’il en ait toujours regret quand je l’en reprends, est-ce pour toujours, ou jusqu’à un certain terme que vous me commandez de le souffrir? Je vois que vous avez mis des bornes à la patience qu’on doit avoir pour celui qui demeure opiniâtre dans son péché, et qui ne se repent pas. Vous dites de lui, lorsqu’on a épuisé tous les moyens pour le corriger, que nous le devons regarder « comme un païen et un publicain »; mais vous ne marquez rien de semblable à l’égard de celui qui reconnaît sa faute, et vous ne dites point jusqu’où je le dois souffrir. Dites-moi donc combien de fois je lui pardonnerai. « Sera-ce jusqu’à, sept fois »?

Que répond à cela Jésus-Christ, dont la bonté n’a point de bornes? « Je ne vous dis pas jusqu’à sept fois; mais jusqu’à soixante-dix fois sept fois ». Il marque par ces paroles un nombre, indéfini, sans limite. C’est ce que signifie souvent dans l’Ecriture le nombre de « mille », comme le nombre de « sept » marque plusieurs. « La femme stérile », dit-elle, « a eu sept enfants », c’est-à-dire plusieurs enfants. Jésus-Christ ne veut donc point marquer, par ce mot de « soixante-dix fois sept fois», un nombre certain et déterminé pour remettre les offenses de nos frères; mais il veut qu’on (478) leur pardonne toujours, sans mettre de bornes à sa douceur.

La parabole qui suit est une preuve manifeste de ce que je dis. Le Fils de Dieu ne voulant pas qu’on crût qu’il nous commandait une chose fort pénible, en nous ordonnant de pardonner « soixante-dix fois sept fois », nous propose un exemple, destiné à nous apprendre que ce qu’il venait de dire était vrai à la lettre, et nullement difficile; et qu’en pratiquant ce commandement, nous devions nous humilier profondément, bien loin d’en concevoir quelque complaisance. Il nous rapporte donc un exemple de sa miséricorde et de sa douceur envers nous, afin qu’elle soit le modèle de la nôtre; et il veut nous faire comprendre, par la comparaison de sa bonté avec la nôtre, que quand nous aurions pardonné à notre frère soixante-dix fois sept fois, et que nous aurions oublié de bon coeur toutes les fautes qu’il aurait commises contre nous; néanmoins, si nous comparions cette bonté dont nous aurions usé envers notre frère, avec celle dont nous avons besoin que Dieu use envers nous, lorsqu’il nous redemandera compte de toute notre vie, nous trouverions que la miséricorde que nous aurions faite ne serait, à l’égard de celle qu’il nous doit faire, que comme une petite goutte d’eau comparée à tout l’Océan. C’est ce qu’il tâche de nous faire entendre par cette parabole

« Le royaume des cieux est semblable à un «roi qui voulait faire rendre compte à ses serviteurs (23). Et ayant commencé à le faire, on lui en présenta un qui lui devait dix mille talents (24). Mais, comme il n’avait pas de quoi lui rendre, son maître commanda qu’on le vendît, lui, sa femme et ses enfants et tout ce qu’il avait (25) ». Ayant enfin trouvé grâce auprès de son maître, il ne fut pas plus tôt sorti que, rencontrant un de ses compagnons qui lui devait cent deniers, il le prit à la gorge et l’étouffait presque en lui disant : Rends-moi ce que tu me dois. Et son maître, ému de colère, le livra entre les mains des bourreaux jusqu’à ce qu’il payât tout ce qu’il devait. Remarquez, mes frères, dans ces paroles, quelle est la différence des péchés qui regardent Dieu d’avec ceux qui ne regardent que les hommes, et qu’il y a encore beaucoup moins de proportion entre ces péchés qu’il n’y en a entre dix mille talents et cent deniers. Cette inégalité si grande vient de la grande différence des personnes, c’est-à-dire de Dieu et des hommes; et de la grande multitude des fautes que nous commettons contre Dieu presque à tout moment. Nous rougissons au moins de pécher devant les hommes, lorsqu’ils nous voient, mais nous ne rougissons point de pécher devant Dieu, qui est toujours présent, et qui pénètre jusqu’au fond de notre coeur. Nous ne craignons point de dire et de faire devant lui ce qui l’offense et ce qu’il condamne. Il est aisé de voir par là quelle est la grandeur de nos péchés. Mais les dons et les grâces infinies dont Dieu nous a honorés, les augmentent beaucoup encore.

Que si vous voulez, mes frères, que je vous explique comment il se peut faire que nous soyons redevables « de dix mille talents », et encore infiniment plus, je vous le ferai voir en peu de mots. Je crains néanmoins que d’un côté, les pécheurs qui sont enchantés de l’amour du vice, et qui ne savent que céder à leurs mauvaises passions, n’en prennent occasion de pécher avec encore plus de hardiesse, et que de l’autre je ne jette les humbles dans le désespoir, et qu’ils ne disent comme les apôtres: « Qui donc pourra être sauvé »? Mais j’espère néanmoins vous parler de telle sorte, que j’établirai dans la paix ceux qui m’écoute,ront et qui feront tout ce que je dis. Il est impossible que ceux qui ont des maladies incurables et qui ont perdu le sentiment de leurs maux, sortent de leur assoupissement, si on ne leur dit la vérité. Que s’ils en prennent sujet de pécher encore davantage, ce ne sera point la vérité, mais ,leur frénésie qui en sera cause ; puisque les mêmes choses font un effet tout contraire sur l’esprit des personnes plus sages, qui ayant compris le grand nombre de leurs péchés, entrent ensuite dans des sentiments de componction et en deviennent plus humbles. Car si d’un côté, la masse énorme de leurs péchés les trouble, de l’autre, la pénitence les console, et ils l’embrassent avec d’autant plus d’ardeur, qu’ils savent qu’elle a la vertu de guérir les plus grandes plaies.

Je m’en vais donc vous représenter Les péchés que nous commettons contre Dieu et contre les hommes. Je n’entrerai point dans le détail; je le laisse à chacun de vous : je ne parlerai qu’en général. Mais il faut auparavant que je dise un mot des grâces que Dieu nous a faites. Dieu, mes frères, nous a d’abord tirés du néant, pour nous donner l’être que nous (479) n’avions pas. Il a fait pour nous toutes les créatures visibles, le ciel, la mer, la terre et l’air; tout ce qui y est contenu, les animaux, les plantes et les semences. Vous voyez que nous ne faisons que marquer les principaux d’entre les dons de Dieu, parce qu’ils s’étendent jusqu’à l’infini. Il a inspiré dans l’homme une âme vivante, et l’homme a été le seul sur la terre qu’il ait honoré d’un si grand don. Il a fait pour lui le paradis terrestre. Il lui a donné une compagne pour l’aider, il lui a assujéti tous les animaux; enfin il l’a couronné d’honneur et de gloire. Après tout cela l’homme est tombé dans le péché; et, quoiqu’il eût payé d’une si extrême ingratitude les bienfaits de son Créateur, il lui en a fait néanmoins ensuite de plus grands encore.

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