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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

2.

Sieh da, wieder ein anderer Hieb! Es scheint eine Rüge für den Starken zu sein, getroffen wird aber der andere. Denn wenn der Apostel weiter sagt:

„Er wird aber auf die Beine gebracht werden“,

so drückt er dadurch aus, daß er noch schwankt und darum noch großer Rücksichtnahme bedarf; auch einer so sorgfältigen Behandlung bedarf er, daß man Gott als Arzt rufen muß.

„Denn Gott“, heißt es, „ist imstande, ihn auf die Beine zu bringen.“

— So sprechen wir von Kranken, an deren Aufkommen man stark zweifelt. Damit aber der Judenchrist nicht mutlos werde, nennt er ihn, den Schwachen, doch einen Sklaven, indem er sagt: „Wer bist du, daß du einen andern Sklaven bekrittelst?“ Dabei versetzt der Apostel dem Judenchristen wieder versteckterweise einen Seitenhieb. Nicht deswegen, sagt er gleichsam, verbiete ich, ihn zu bekritteln, weil er nichts getan hat, was bekrittelt zu werden verdiente, sondern weil er ein fremder Sklave ist, d. h. nicht deiner, sondern Gottes. Dann gibt er ihm wieder einen Trost; er sagt nicht: er fällt, sondern was? „Er steht oder fällt.“ Ob das eine oder das andere geschieht, beides geht seinen Herrn an; dessen Schaden ist es, wenn er fällt, wie es sein Vorteil ist, wenn er steht. Wenn wir hier nicht den Zweck im Auge behielten, warum Paulus das sagt — er will die Juden-Christen nicht tadeln, bevor die Zeit dazu gekommen ist — müßten wir es unvereinbar finden mit der den Christen gebührenden Fürsorge. So aber muß man, wie ich schon immer sage, die Absicht prüfen, warum er S. d198 etwas sagt, die Voraussetzung, auf welcher das Gesagte beruht, und was er damit in die rechte Ordnung bringen will. Diese Worte enthalten eine nicht zufällige Zurechtweisung. Wenn Gott, wollte er sagen, den es zunächst angeht, bisher nichts tut, wie kommst denn du dazu, ihn durch deinen unzeitigen und ungestümen Eifer zu ängstigen und zu quälen?

V. 5: „Der eine macht einen Unterschied zwischen Tag und Tag, der andere aber hält jeden Tag für gleich.“

Hier scheint Paulus auf das Fasten anzuspielen. Wahrscheinlich bekrittelten manche von denen, welche fasteten, beständig die, welche nicht fasteten, oder es gab unter denen, die das jüdische Gesetz noch beobachteten, einige, welche gewisse Tage als Fasttage hielten und gewisse Tage nicht. Darum sagt er auch:

„Darüber soll ein jeder in seinem eigenen Innern mit sich fertig werden.“

Auf diese Weise befreit er die Gesetzesbeobachter von ihrer Furcht, indem er die Sache als belanglos erklärt, und schiebt der Streitlust der andern, die ihnen deswegen heftig zusetzten, einen Riegel vor, indem er zeigt, daß der fromme Eifer es gerade nicht fordere, sie deswegen immerfort zu belästigen. Der fromme Eifer forderte es nicht, nicht in Anbetracht der Sache, um die es sich handelte, sondern in Anbetracht des Umstandes, daß sie noch Neulinge im Glauben waren. Im Briefe an die Kolosser verbietet er dasselbe mit Eifer, wenn er sagt: „Sehet euch wohl vor, daß euch niemand einfange vermittelst der Weltweisheit und nichtigem Trug nach Art (einer Religion) menschlicher Erfindung, nach Art (einer Verehrung) der Naturkräfte, nicht nach Art Christi“ 1. Und wiederum: „Es soll euch niemand eine Vorschrift machen in bezug auf Speise und Trank“ 2, und: „Es soll euch niemand den Sieg rauben.“ Im Briefe an die Galater verlangt er von diesen mit aller Strenge das rechte Wissen in diesen Dingen und auch das Verhalten darnach. Hier jedoch schlägt er nicht S. d194 diesen Ton an, weil ihr Glaube noch jugendschwach war. Der Satz: „Darüber soll ein jeder in seinem eigenen Innern mit sich fertig werden“ ist also nicht allgemein zu nehmen. Höre nur, was er sagt, wenn von Glaubenssätzen die Rede ist! „Wenn euch jemand eine Heilsbotschaft verkündet, die abweicht von der, die ihr von mir empfangen habt, so sei der Bann über ihn ausgesprochen!“ 3 Und wiederum: „Ich fürchte, daß, wie die Schlange die Eva berückt hat, so auch euer Sinn verdorben werde“ 4. Und im Briefe an die Philipper sagt er: „Habt acht auf die Hunde, habt acht auf die bösen Arbeiter, habt acht auf die Zerschneidung!“ 5 Weil es aber bei den Römern noch nicht an der richtigen Zeit war, in diesem Punkte auf vollständige Richtigkeit zu dringen, heißt es hier: „Darüber soll ein jeder in seinem eigenen Innern mit sich fertig werden.“ Er sagt das hier, wo vom Fasten die Rede ist, um das zu schroffe Aburteilen der einen hintanzuhalten und die Ängstlichkeit der andern zu bannen.

V. 6: „Wer den Tag im Gedächtnisse behält, hält ihn im Gedächtnisse dem Herrn zuliebe; wer ihn nicht im Gedächtnisse behält, hält ihn nicht im Gedächtnisse dem Herrn zuliebe. Und der ißt, ißt dem Herrn zuliebe; er spricht ja dabei ein Dankgebet zu Gott. Der nicht ißt, ißt nicht Gott zuliebe und spricht zu Gott auch ein Dankgebet.“

Noch immer hält sich der Apostel bei demselben Gedanken auf. Der Sinn seiner Worte ist folgender: Hier handelt es sich nicht um Hauptstücke. Die Frage ist die, ob der eine wie der andere Gott zuliebe handelt. Die Frage ist, ob beide darauf hinauskommen, Gott Dank zu sagen. Ja; denn der eine wie der andere spricht ja ein Dankgebet zu Gott. Wenn also beide Gott danken, so ist ja kein großer Unterschied. Beachte da, wie S. d195 der Apostel hier wieder dem Christen, der am jüdischen Gesetze festhält, versteckt einen Seitenhieb versetzt! Denn wenn sie die Frage um den Dank dreht, so ist ja klar, daß der, welcher ißt, derjenige ist, welcher (Gott) dankt, nicht der, welcher nicht ißt. Wie könnte dies auch der letztere, da er ja am Gesetze festhält. Das sagt der Apostel auch im Briefe an die Galater. „Ihr, die ihr im Gesetze Rechtfertigung finden wollt, fallt aus dem Bereich der Gnade heraus“ 6. Hier deutet dies der Apostel nur an, spricht es aber nicht so deutlich aus. Es war noch nicht die richtige Zeit dazu. Vorläufig läßt er es noch dahingestellt sein und drückt sich deutlicher darüber im folgenden aus. Er sagt nämlich:

V. 7: „Niemand von uns lebt ja sich selber, und niemand stirbt sich selber.“

V. 8: „Denn wenn wir leben, so leben wir dem Herrn; und wenn wir sterben, so sterben wir dem Herrn.“

Durch diese Worte bringt der Apostel denselben Gedanken noch klarer zum Ausdruck. Denn wie kann der, welcher dem Gesetze lebt, Christus leben? Nicht bloß das beweist der Apostel, sondern er hält auch den zurück, der sich ungestüm darauf stürzt, jene auf den rechten Weg zu bringen. Er rät, Geduld zu haben, indem er darauf hinweist, daß Gott sie unmöglich ganz aufgeben kann, daß er sie schon zur rechten Zeit auf den rechten Weg bringen wird.


  1. Kol. 2, 8. ↩

  2. Ebd. 2, 16. ↩

  3. Gal. 1, 9. ↩

  4. 2 Kor. 11, 3. ↩

  5. Phil. 3, 2. „Zerschneidung nennt Paulus die Beschneidung, welche von manchen Judenchristen als notwendig zum Heil auch für die Christen gepredigt wurde, wodurch sie Uneinigkeit hervorriefen. ↩

  6. Gal. 5, 4. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

2.

Encore un autre coup frappé par l'apôtre. (386) Son indignation semble s'attaquer au fort; en réalité, c'est à l'autre qu'il s'adresse. Quand il dit: « Mais il demeurera ferme », l'apôtre le montre chancelant, ayant besoin qu'on s'occupe de lui, qu'on en prenne beaucoup de soin, un soin tel que c'est Dieu lui-même que l'apôtre appelle pour le guérir : « Parce que Dieu est tout-puissant pour l'affermir ». C'est le langage que nous tenons quand les malades sont à peu près désespérés. Pour prévenir le désespoir, ce malade, il l'appelle serviteur : « Qui êtes-vous, pour juger le serviteur d'autrui ? » Et il y a encore là une réprimande détournée. Ce n'est pas parce que sa conduite ne mérite point d'être jugée que je vous défends de le juger, mais parce qu'il est le serviteur d'autrui; ce qui veut dire qu'il n'est pas le vôtre, mais celui de Dieu. Ensuite vient encore une consolation : l'apôtre ne dit pas : Il tombe; mais que dit-il? « S'il demeure ferme ou s'il tombe ». Soit l'un, soit l'autre de ces deux états, dans les deux cas, c'est l'affaire du Seigneur; car c'est lui qui souffre le dommage quand le serviteur tombe, et, quand il tient ferme, le gain est pour le Seigneur. Sans doute, si nous ne considérons pas le but de Paul, qui veut prévenir des accusations intempestives, ces paroles sont réprouvées par le zèle que les chrétiens doivent montrer les uns pour les autres. Mais je ne veux pas me lasser de le redire, il faut considérer la pensée qui les dicte, le sujet que traite l'apôtre, les fautes qu'il tient à corriger. Il ne pouvait réprimander plus fortement ce zèle indiscret. Dieu, dit-il, qui éprouve le dommage, Dieu souffre sans réclamer; quel zèle intempestif, quel excès d'inquiétude ne montrez-vous donc pas, en tourmentant, en troublant celui qui ne fait pas comme vous? « Celui-ci distingue les jours, celui-là juge que tous les jours sont égaux (5) ».

Ici, l'apôtre me semble indiquer doucement, à mots couverts, le temps du jeûne. Ils est à croire que ceux qui jeûnaient s'obstinaient à juger la conduite de ceux qui ne jeûnaient pas; on peut croire encore que quelques-uns pratiquaient certaines observances, certaines abstinences à des jours marqués, qu'ils cessaient à d'autres jours marqués : de là ces paroles : « Que chacun agisse selon qu'il est pleinement persuadé dans son esprit». Pour dissiper les scrupules de ceux qui observaient les jours, il leur dit que la chose est indifférente; et, pour couper court aux accusations qui leur sont intentées, il montre qu'il ne faut pas tant s'obstiner à les inquiéter. Il est bien entendu que, s'il ne fallait pas tant les inquiéter, ce n'est. pas eu égard à la chose en elle même, mais à cause des circonstances de temps, parce qu'ils étaient des convertis de fraîche date. Car, en écrivant aux Colossiens, l'apôtre met un grand zèle à formuler la défense : « Prenez garde que personne ne vous surprenne par la philosophie et par des raisonnements vains et trompeurs, selon une doctrine toute humaine, ou selon des observances qui étaient les éléments du monde et non selon Jésus-Christ ». (Col. II, 8.) Et encore : « Que personne donc ne vous condamne pour le manger et pour le boire; que nul ne vous ravisse le prix de votre course ». (Ib. 16, 18.) En écrivant aux Galates, il a grand soin d'exiger d'eux la perfection de la sagesse sur ce point. Mais ici, ce n'est pas la même sévérité, parce que la foi était jeune encore. Donc gardons-nous d'appliquer à tout le : « Que chacun agisse selon qu'il est pleinement persuadé dans son esprit ». Quand il s'agit des dogmes, entendez ce que dit l'apôtre : « Si quelqu'un vous annonce un Evangile différent de celui que vous avez reçu, qu'il soit anathème ». (Gal. I, 9.) Et encore : « J'appréhende qu'ainsi que « le serpent séduisit Eve, vos esprits aussi ne « se corrompent » . (II Cor. XI, 3.) Et il écrivait aux Philippiens : « Gardez-vous des chiens, gardez-vous des mauvais ouvriers, gardez-vous des faux circoncis ». (Philipp. III, 2.) Mais, en s'adressant aux Romains, comme le temps n'était pas encore arrivé d'établir la perfection de la vie chrétienne, il se borne à dire : « Que chacun agisse selon qu'il est pleinement persuadé dans son esprit». Car il s'agissait du jeûne, et ce que l'apôtre voulait, c'était réprimer l'arrogance des uns, dissiper les scrupules timorés des autres.

« Celui qui distingue les jours, les distingue pour plaire au Seigneur, et celui qui ne distingue pas les jours, agit ainsi pour plaire au Seigneur; celui qui mange de tout, mange de tout pour plaire au Seigneur, car il en rend grâces à Dieu ; et celui qui ne mange pas de tout, c'est pour plaire au Seigneur qu'il ne mange pas de tout, et il rend aussi grâces à Dieu (6) ». Ce sont encore les mêmes idées qu'il exprime. Or voici ce qu'il veut dire: (387) Il ne s'agit pas ici d'actions capitales : ce qu'il faut savoir, en effet, c'est si l'un aussi bien que l'autre se conduisent en vue de Dieu, si, des deux côtés, on finit par rendre des actions de grâces à Dieu. Eh bien ! l'un comme l'autre ils bénissent Dieu. Donc, puisque des deux côtés on bénit Dieu, il n'y a pas grande différence. Quant à vous, remarquez comment, ici encore, il frappe, d'une manière détournée, le chrétien qui judaïse. En effet, si l'important est de bénir Dieu, il est bien évident que c'est celui qui mange de tout qui bénit de Dieu, et non celui qui ne mange pas de tout. Comment pourrait-il le bénir en restant toujours attaché à la loi ancienne? C'est la pensée qu'exprime l'apôtre dans sa lettre aux Galates : « Vous qui voulez être justifiés par la loi , vous êtes déchus de la grâce ». (Gal. V, 4.) Dans cette lettre aux Romains, il se contente de l'indiquer à mots couverts, le temps n'était pas venu de parler ouvertement. En attendant, il tolère ; mais bientôt il énonce plus clairement sa pensée. Il ajoute en effet : « Car aucun de nous ne vit pour soi-même, et aucun de nous ne meurt pour soi-même. Soit que nous vivions, c'est pour le Seigneur que nous vivons; soit que nous mourions, c'est pour le Seigneur que nous mourons (7, 8) ». Ces paroles marquent plus expressément sa pensée. Car comment celui qui vit pour la loi peut-il vivre pour le Christ? Mais en même temps que l'apôtre établit cette vérité, les mêmes paroles lui servent à retenir ceux qui étaient trop pressés ale les corriger , elles recommandent la patience, elles montrent que Dieu ne peut pas mépriser les chrétiens encore judaïsants, mais qu'il se chargera lui-même de les corriger quand le temps sera venu.

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