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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

5.

Willst du aber auch Beispiele aus dem Zeitalter der Gnade sehen, so denk daran, was die Juden zu erleiden hatten: wie Weiber ihre eigenen Kinder aufaßen, manche gebraten, manche auf andere Weise als Speise zubereitet; wie sie unerträglicher Hungersnot und vielfältigen schrecklichen Kriegen preisgegeben, durch das Übermaß ihres Unglückes der Welt ein nie gesehenes Trauerspiel darboten. Es war Christus, der diese Leiden über sie kommen ließ. Höre nur, wie er sie ihnen vorausgesagt hatte teils in Parabeln, teils in klaren, deutlichen Worten! In Parabeln, wenn er z. B. sagt: „Die mich nicht zum Könige haben wollten, die S. d202 führet her und tötet sie!“ 1 Ferner in den Parabeln vom Weinstocke und vom Hochzeitsmahle. In klaren Worten wenn er droht, daß sie werden fallen durch die Schärfe des Schwertes und gefangen weggeführt werden unter alle Völker; … daß sie im fremden Lande Angst ausstehen werden wegen des ungestümen Rauschens des Meeres, daß die Menschen verschmachten werden vor Furcht 2. Ferner: „Es wird alsdann eine große Trübsal sein dergleichen nicht gewesen ist noch fernerhin sein wird“ 3. Was Ananias und Saphira für eine Strafe litten wegen der Unterschlagung weniger Geldstücke, ist euch allen bekannt. Übrigens siehst du nicht selbst täglich Unglücksfälle über die Menschen hereinbrechen? Oder sind das auch nicht wirkliche Tatsachten? Siehst du nicht auch jetzt Leute vor Hunger umkommen? an Elephantiasis und Aussatz hinsiechen? in bitterer Not und Armut ihr Dasein fristen? tausendfältige Leiden erdulden? Was hätte es für einen Sinn, die einen zu strafen, die andern nicht? Wenn Gott nicht ungerecht ist —und er ist es nicht —, dann wirst gewiß auch du für deine Sünden Strafe erleiden. Wenn es wahr wäre, daß Gott nicht straft, weil er zu lieb dazu ist, dann hätte er auch jene nicht strafen dürfen. Nun straft aber Gott oft schon hier auf Erden gerade um solcher Reden willen, wie ihr sie führt. Wenn ihr seinen Drohworten nicht glaubt, sollt ihr durch Tatsachen dazu gebracht werden, an seine Strafe zu glauben. Und weil früher Geschehenes euch nicht solche Furcht einjagt, darum läßt er in jedem Menschenalter solche Dinge geschehen, um durch das, was sich in der Jetztzeit ereignet, der Vermessenheit jeden Vorwand zu nehmen.

Aber, fragst du, warum straft Gott nicht alle schon hier auf Erden? — Um den andern Frist zur Umkehr zu gewähren. — Und warum straft er nicht alle erst im Jenseits? — Damit nicht etwa viele an seiner Vorsehung irre werden. — Wie viele Räuber werden gefangen, während andere straflos entkommen? Wo S. d203 bleibt da die Liebe Gottes? — An mir wäre es, dich so zu fragen. Denn wäre nie jemand gestraft worden dann hättest du allerdings eine Ausflucht. So aber, wenn die einen bestraft werden, die andern aber trotz schlimmerer Sünden straflos ausgehen, wo bliebe da die Gerechtigkeit, wenn es für dieselben Sünden nicht dieselben Strafen gäbe? — Hat es aber da nicht den Anschein, daß denen, die gestraft werden, unrecht geschieht? Warum werden nicht alle hier auf Erden gestraft? — Höre die Antwort, die Christus selbst auf diese Frage gibt! Als nämlich beim Einsturz eines Turmes einige Leute ums Leben gekommen waren, sprach er zu denen, die darüber betroffen waren: „Meint ihr, daß diese größere Sünder waren als alle andern? Nein, sage ich euch; sondern wenn ihr euch nicht bekehrt, werdet ihr alle auf dieselbe Weise zugrunde gehen“ 4. Er gibt uns eine Mahnung, nicht vermessentlich zu vertrauen, wenn wir trotz unserer vielen Sünden keine Strafe erleiden, während andere gestraft werden. Denn wenn wir uns nicht bekehren, so werden wir gewiß dieselbe Strafe erleiden.

Wieso, fragt man, werden wir ewig gestraft werden, da wir doch hienieden nur kurze Zeit gesündigt haben?

— Wieso wird, frage ich dawider, ein Mensch für einen Mord, den er in einem Augenblick begangen hat, zu lebenslänglicher Zwangsarbeit in den Metallbergwerken verurteilt? — Aber Gott tut das nicht, sagst du. — Warum, sagt mir, ließ er aber den Gichtbrüchigen achtunddreißig Jahre lang in so schwerer Strafe schmachten? Daß sein Leiden eine Strafe für Sünden war, vernimm aus seinem eigenen Munde: „Siehe“, spricht er, „du bist gesund geworden; sündige nun ferner nicht mehr!“ 5 — Aber er wurde ja doch davon erlöst, sagst du. Ja, aber dort wird es nicht so sein. Daß es dort keine Erlösung geben wird, dafür vernimm den Ausspruch Christi selbst: „Ihr Wurm wird nicht sterben und das Feuer nicht erlöschen“ 6, und: „Diese werden zum ewi- S. d204 gen Leben, jene aber zur ewigen Strafe gehen“ 7. Wenn nun das Leben ewig ist, so ist auch die Strafe ewig. Siehst du nicht, was der Herr den Juden angedroht hatte? Traf nun diese Drohung nicht ein, oder waren es leere Worte? „Es wird kein Stein auf dem andern bleiben“ 8. Nun, und blieb einer auf dem andern? Und das weitere, was er sprach: „Es wird eine Trübsal sein, wie dergleichen keine gewesen ist“? 9 Hat sich’s nicht erfüllt? Lies nur die Geschichte des Josephus (Flavius), und der Atem wird dir stehen bleiben beim bloßen Hören der Dinge, die damals die Juden erlitten. Das sage ich, nicht um euch zu betrüben, sondern um euch nicht in falsche Sicherheit einzuwiegen und euch nicht durch unangebrachte Milde ein unglückliches Los zu bereiten. Warum, sag’ mir, solltest du für Sünden nicht Strafe verdient haben? Hat dir der Herr nicht alles vorausgesagt? Hat er dir nicht gedroht? Hat er dir nicht Hilfe geleistet? Hat er nicht unendlich viel für dein Heil getan? Hat er dir nicht das Bad der Wiedergeburt geschenkt und alles Frühere nachgelassen? Hat er dir nicht auch nach dieser Sündennachlassung und nach diesem Bad, wenn du wieder gesündigt hast, seine Hilfe zur Bekehrung gewährt? Hat er dir nicht den Weg der Sündenvergebung leicht gemacht?


  1. Luk. 19, 27. ↩

  2. Ungenau zitiert nach Luk. 21, 24. 26. ↩

  3. Matth. 24, 21. ↩

  4. Luk. 13, 4. 5. ↩

  5. Joh. 5, 14. ↩

  6. Mark. 9, 45. ↩

  7. Matth. 25, 46; Mark, 9, 43. ↩

  8. Luk. 21, 6. ↩

  9. Matth. 24, 21. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

5.

Si, même après la grâce, vous tenez à voir de pareils exemples, considérez tout ce qu'ont souffert les Juifs, comment les femmes ont mangé leurs propres enfants; les unes, les faisant cuire; les autres usant d'autres moyens. Voyez-les livrés à une famine insupportable, à des guerres terribles et multiples, dépassant, par l'excès des douleurs, toutes les anciennes tragédies. Et c'est le Christ qui a envoyé ces malheurs; entendez la prédiction qu'il en fait d'abord en paraboles, puis ensuite en termes clairs et exprès. Prédiction en paraboles : « Ceux qu’ils n'ont pas voulu m'avoir pour roi, qu'on les amène ici, et qu'on les tue en ma,présence ». (Luc, XIX, 27.) La parabole de la vigne , la parabole des noces., même sens. Prédiction maintenant parfaitement claire , en termes exprès : ainsi cette menace : « Ils passeront par le fil de l'épée; ils seront. emmenés captifs dans toutes les nations; les nations sur la terre seront dans la consternation, la mer faisant un bruit effroyable par l'agitation de ses flots, et les hommes sècheront de frayeur ». (Luc, XXI, 24, 25, 26.) Et encore : « Car l'affliction de ce temps-là sera si grande, qu'il n'y en a point eu de pareille depuis le commencement du monde ». (Matth. XXIV, 21.) Quant à Ananie et à Saphire pour le vol de quelques pièces (390) d'argent, quel châtiment n'ont-ils pas subi, vous le savez tous ». (Act. V, 1.) Ne voyez-vous pas tous le: jours des calamités publiques? Ne sont-ce pas là des réalités? Ne voyez-vous pas même encore maintenant des malheureux que la faim consume? Ne voyez-vous pas des lèpres, d'autres maladies encore? Des vies qu'afflige une indigence perpétuelle? Et ceux qui souffrent mille maux insupportables?

Comment serait-il juste que les uns fussent frappés, que les autres ne fussent pas frappés? Si Dieu n'est pas injuste, et il est certain que Dieu n'est pas injuste , il est absolument nécessaire que vous soyez puni de vos péchés; si son amour pour les hommes lui défend de les punir, selon vous, tels et tels ne devaient donc pas être punis. C'est donc pour confondre cette fausse espérance des pécheurs que Dieu punit dès ici-bas tant de monde. C'est afin que si vous ne croyez pas aux menaces, vous croyiez au moins aux supplices réellement infligés; il y a une autre raison encore : comme les anciennes vengeances nous inspirent moins de terreur, Dieu les renouvelle de siècle en siècle pour réveiller les lâches. Mais pourquoi, dira-t-on, ne pas châtier ici-bas tous les hommes? C'est pour donner aux autres le temps du repentir. Pourquoi n'attend-il pas l'autre vie pour les, punir tous ? C'est afin qu'on ne doute pas,de sa providence. Que de brigands ont été pris, et combien sont partis d'ici-bas, sans avoir été punis? Où est donc la bonté de Dieu, où est la justice de son jugement? Car à présent, c’est moi qui ai le droit de vous interroger. Si personne absolument n'avait été puni, vous pourriez vous prévaloir de cette observation ; mais s'il est vrai que les uns sont punis, que les autres ne le sont pas, même pour des péchés plus graves, peut-il être raisonnable que les mêmes fautes n'entraînent pas les mêmes expiations? Peut-on soutenir que ceux qui ont été punis ne l'ont pas été injustement? Pourquoi donc tous ne sont-ils pas châtiés ici-bas? Ecoutez la justification que vous fait entendre le Christ , à ce sujet.

Quelques hommes ayant été tués par la chute d'une tour, certaines personnes ne savaient. que penser, Jésus leur dit : « Pensez-vous que ce fussent les plus grands pécheurs? Non, je vous en assure ; mais si vous ne faites pas pénitence, vous tous, vous périrez semblablement » (Luc, XIII, 3) ; exhortation pour nous à ne pas prendre confiance lorsque les autres étant punis, nous qui sommes de si grands coupables, nous ne subissons pas de punition. Car, si nous ne changeons pas, nous serons punis sans aucun doute. — Et pourquoi, dira-t-on, une punition éternelle pour si peu de temps qu'ici-bas nous avons péché? — Et pourquoi l'homme qui a mis si peu de temps ici-bas à commettre un meurtre, et qui n'en a commis qu'un , est-il condamné pour toujours à la peine des mines? — Mais Dieu n'agit pas de même, répond-on. Comment donc se fait-il qu'il -ait retenu, pendant trente-huit ans, le paralytique sous le coup d'un châtiment si rigoureux? La preuve qu'il le punissait de ses péchés , écoutez , le Christ l'a donnée lui-même : « Vous voyez que vous êtes guéri, ne péchez plus à l'avenir, de peur qu'il ne vous arrive quelque chose de pis ». (Jean, V, 14.),Toutefois, direz-vous, le châtiment a eu un terme. Mais, dans l'autre monde, les choses ne se passeront pas de même : châtiment sans fin; écoutez le Christ : « Leur ver ne mourra point, leur feu ne s'éteindra point ». (Marc, IX, 44.) Et encore: « Ils iront, ceux-ci dans la vie éternelle, ceux-là dans l'éternel supplice ». (Matth. XXV, 46.) Si la vie est éternelle, le supplice aussi est éternel. Voyez les menaces qu'il a faites aux Juifs? N'ont-elles pas eu leur effet? N'ont-elles été que vaines paroles ? « Il n'en restera pas pierre sur pierre ». (Matth. XXIV, 2.) En est-il resté? Et encore, quand le Christ a dit : « L'affliction de ce temps-là sera si grande qu'il n'y en a pas eu de pareille ? » (Ibid. V, 21.) L'événement a-t-il eu lieu? Lisez l'histoire de Josèphe, et vous pourrez à peine respirer, rien qu'au récit de ce qu'ils ont souffert pour leurs fautes. Ce que j'en dis, ce n'est pas pour vous affliger, c'est pour vous rendre plus fermes dans votre marche; je ne veux pas par d'inutiles caresses vous conduire à d'affreux malheurs. Car enfin, je vous le demande, ne méritez-vous pas un châtiment si vous péchez? Ne vous a-t-il pas tout prédit? Ne vous a-t-il pas menacé? Ne vous a-t-il pas inspiré des craintes? N'a-t-il pas tout fait pour votre salut à vous? Ne vous a-t-il pas donné l'eau qui régénère, ne vous a-t-il pas remis tout ce que vous aviez fait auparavant? Après cette rémission, après cette ablution, ne vous a-t-il pas encore donné, à vous pécheur, le secours de la pénitence? Ne vous a-t-il pas encore, même après tous ces dons , (391) rendu facile la voie de la rémission des péchés ?

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