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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

2.

Siehst du, wie der Apostel seine Zuhörer durch Lob erhebt, indem er sie nicht bloß „die Starken“ nennt, sondern auch mit sich selbst auf dieselbe Stufe stellt? Aber nicht allein dadurch, sondern auch durch den Hinweis auf den eigenen Vorteil sucht er sie dafür zu gewinnen und ihnen die Sache annehmbar erscheinen zu lassen. Du bist ja, will er sagen, der Starke, und es bringt dir keinen Schaden, wenn du dich herabläßt; der andere aber kommt in die äußerste Gefahr, wenn er nicht mit Geduld ertragen wird. Der Apostel sagt auch nicht: „die Schwachen“, sondern: „die Schwächen der Schwachen“. Damit will er den Starken zum Mitleid stimmen und dasselbe in ihm wachrufen. So sagt er anderswo: „Ihr, die ihr Geistesmenschen seid, bringt einen solchen wieder zurecht“ 1. Du bist ein Starker geworden? Nun, so vergilt Gott, der dich dazu gemacht hat! Denn auch wir waren Schwache, aber unter der Einwirkung der Gnade sind wir Starke geworden. Das sollen wir übrigens nicht bloß hier tun, sondern auch gegenüber solchen, die in anderer Beziehung schwach sind. Wenn z. B. einer jähzornig ist oder ein loses Maul hat oder an irgendeinem andern Fehler leidet, ertrage ihn mit Geduld! Wie kann das geschehen? Höre, was folgt! Nach den Worten: „Wir sind schuldig, mit Geduld zu ertragen“, fährt er fort: S. d227 V. 2: „ … und nicht selbstgefällig zu sein. Jeder von euch sei seinem Nächsten gefällig zum (allgemeinen) Guten, zur Erbauung.“

Der Sinn dieser Worte ist folgender: Du bist ein Starker? Dann erhalte eine Probe deiner Stärke der Schwache! Er soll deine Stärke kennen lernen; ihm sei gefällig! Es heißt auch nicht einfach: „sei gefällig“, sondern: „zum (allgemeinen) Guten“; ja, auch nicht einfach: „zum Guten“, damit nicht etwa der Fortgeschrittene sage: „Sieh’, ich ziehe ja zum Guten“, sondern der Apostel fügt bei: „zur Erbauung“. Bist du daher auch ein Reicher, bist du auch in einer obrigkeitlichen Stellung, so sei nicht dir selbst gefällig, sondern trachte, dem Armen, dem Notleidenden gefällig zu sein! Auf diese Weise wirst du wahren Ruhm erlangen und vielen Nutzen stiften. Der weltliche Ruhm schwindet bald dahin; dagegen bleibt der, den du dir durch geistliche Werke erworben hast, wenn du handelst zur Erbauung. Darum verlangt dies der Apostel von allen; es heißt darum nicht: „einer oder der andere“, sondern: „jeder von euch“. — Nachdem der Apostel etwas so Großes anbefohlen und geboten hat, sogar mit Darangabe der eigenen Vollkommenheit des andern Schwäche aufzurichten, führt er wieder Christus als Beispiel an, indem er spricht:

V. 3: „Denn auch Christus war nicht selbstgefällig.“

Das macht der Apostel immer so. Auch da, wo er vom Almosen spricht, führt er Christus als Beispiel an, indem er spricht: „Ihr kennt ja die Gnade des Herrn, daß er, der so reich ist, unseretwegen arm geworden ist.“ 2 Und wenn er zur Liebe ermahnt, treibt er durch denselben Hinweis dazu an, indem er spricht: „Wie auch Christus uns geliebt hat“ 3 Und wenn er den Rat gibt, Schmach und Gefahren zu ertragen, nimmt er wieder zu Christus seine Zuflucht, indem er sagt: „Welcher statt der Freude, die ihm zu Gebote stand, das Kreuz ertrug, S. d228 der Schmach ungeachtet“ 4. So zeigt der Apostel auch hier, daß Christus dasselbe getan habe und der Prophet es schon vorausgesagt habe. Er fährt nämlich fort:

„Die Schmähungen deiner Schmäher sind auf mich gefallen.“

— Was heißt es: „Er war nicht selbstgefällig? — Es war ihm möglich, nicht geschmäht zu werden, es war ihm möglich, nicht zu leiden, was er litt, wenn er nur hätte auf sich selbst schauen wollen. Aber das wollte er nicht. Er schaute vielmehr auf unser Wohl und nahm nicht Rücksicht auf sein eigenes. — Und warum sagt der Apostel nicht: „Er entäußerte sich selbst“? Weil er nicht allein zum Ausdruck bringen wollte, daß er Mensch geworden sei, sondern auch, daß er Schmach erlitten habe und daß er bei vielen in gar keinem hohen Ansehen gestanden sei, da er von ihnen für einen schwachen Menschen gehalten wurde. „Bist du Gottes Sohn, so steige herab vom Kreuze!“ und: „Andern hat er geholfen, sich selbst kann er nicht helfen“ 5. Der Apostel erwähnt gerade das, was ihm zu dem vorliegenden Gegenstand paßt, und beweist noch viel mehr als er versprochen hat. Er beweist nämlich nicht nur, daß Christus Schmähungen erfahren habe, sondern auch der Vater. „Die Schmähungen der Schmäher sind auf mich gefallen.“ Der Sinn dieser Stelle ist der: Es ist damit nichts Neues, nichts Unerhörtes geschehen. Die, welche im Alten Bunde sich vermaßen, den Vater zu schmähen, die ließen auch am Sohn ihre Wut aus. Das ist aber deswegen geschrieben, damit wir uns ein Beispiel nehmen. Hier will der Apostel seine Zuhörer zur geduldigen Ertragung von Trübsalen stärken, indem er spricht:

V. 4: „Was früher geschrieben worden ist, das ist zu unserer Belehrung geschrieben worden, damit wir durch die Standhaftigkeit und den Trost der Hl. Schrift die Hoffnung haben.“

Das heißt: damit wir nicht verloren gehen — denn man- S. d229 nigfach sind die Kämpfe innen und außen —, damit wir, gestärkt und aufgemuntert durch die Hl. Schrift, Geduld an den Tag legen, damit wir in Geduld leben und in der Hoffnung verharren. Denn diese beiden stehen in einem Wechselverhältnis zueinander: die Geduld kommt von der Hoffnung, und die Hoffnung von der Geduld; beide aber leiten ihren Ursprung aus der Hl. Schrift her.

Hierauf läßt der Apostel seine Rede wieder in ein Gebet übergehen, indem er spricht:

V. 5: „Der Gott der Geduld und des Trostes aber gebe euch Einmütigkeit untereinander im Sinne des Messias Jesus.“ — Nachdem der Apostel diesen Wunsch seinerseits ausgesprochen und das Beispiel Christi angezogen hat, fügt er noch das Zeugnis der Hl. Schrift bei, indem er zeigt, daß neben der Schrift auch Christus selbst wieder die Geduld gibt. Darum sagt er: „Der Gott der Geduld und des Trostes aber gebe euch Einmütigkeit untereinander Christus Jesus entsprechend.“ Der Liebe ist es eigen, das, was man für sich wünscht, auch dem andern zu wünschen.


  1. Gal. 6, 1. ↩

  2. 2 Kor. 8, 9. ↩

  3. Eph. 5, 25. ↩

  4. Hebr. 12, 2. ↩

  5. Matth. 27, 40. 42. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

2.

Voyez-vous comme il les élève par ces paroles flatteuses, où non-seulement il les appelle des forts, mais en outre il les met au même rang que lui? Et il fait plus encore, il les prend par l'idée de l'utilité, sans rien leur dire de pénible. Vous êtes forts, leur dit-il, et si vous usez de condescendance vous ne vous faites aucun tort; mais l'infirme court les plus grands dangers s'il n'est soutenu. Maintenant, il ne dit pas les infirmes, mais « les faiblesses des infirmes », afin d'exciter la compassion des fidèles. C'est ainsi qu'ailleurs il dit : « Vous qui êtes spirituels , fortifiez celui qui... » (Gal. VI, 1.) Vous êtes devenus forts? Payez de retour le Dieu qui vous a rendus tels; or, vous vous acquitterez envers lui, si vous aidez le malade à se relever. Nous aussi, nous étions faibles, mais la grâce nous a rendus forts. Et maintenant, cette conduite, il ne faut pas la tenir seulement quand il s'agit des faiblesses de la foi, mais encore quand il s'agit de toute autre faiblesse. Par exemple, un homme est sujet à la colère, ou il est porté à proférer des paroles violentes, il a quelque autre défaut, supportez-le. Mais comment? écoutez la suite. Après avoir dit : « Nous devons supporter », il ajoute : « Et non pas chercher notre propre satisfaction. Que chacun de vous tâche de satisfaire son prochain dans ce qui est bon, et qui peut l'édifier (401) (2) ». C'est-à-dire : Vous êtes fort? Faites sentir votre force à l'infirme; faites qu'il sache par expérience quelle est votre vigueur, pensez à le satisfaire. Et il ne dit pas seulement à le satisfaire, mais :« Dans ce qui est bon »; et il ne se borne pas à dire : Dans ce qui est bon ; le parfait aurait pu répondre : Voyez, je l'attire vers ce qui est bon ; mais l'apôtre ajoute : « Et qui peut l'édifier ». Si donc vous avez en partage la richesse, en partage la force, ce n'est pas pour votre satisfaction à vous, mais pour satisfaire le pauvre et celui qui est dans le besoin; c'est ainsi que vous jouirez de la véritable gloire, et que vous serez d'une très-grande utilité. La gloire terrestre est prompte à s'envoler; la gloire spirituelle subsiste, si vous ne vous proposez que l'édification. Voilà pourquoi l'apôtre réclame de tous ce zèle pour le prochain : il ne dit pas seulement, que tel ou tel, mais : « Que chacun de vous ».

Ensuite, comme il a donné un précepte d'une grande portée, comme il a prescrit de se relâcher de sa perfection propre afin de corriger les faiblesses du prochain, il fait encore intervenir le Christ. « Puisque Jésus-Christ n'a pas cherché à se satisfaire lui-même (3) ». C'est ce que l'apôtre ne manque jamais de faire. Quand il parle de l'aumône, il montre le Christ, en disant : « Vous connaissez la bonté de Notre-Seigneur Jésus-Christ qui, étant riche, s'est rendu pauvre pour nous » (II Cor. VIII, 9); pour persuader la charité, c'est encore du Christ qu'il s'appuie, disant : « Comme le Christ nous a aimés » (Ephés. V, 25); et quand il conseille de supporter la honte et d'affronter les dangers, il a encore recours au Christ, disant : « Qui, au lieu de la vie heureuse, dont il pouvait jouir, a souffert la croix et méprisé la honte». (Hébr. XII, 2.) De même ici , l'apôtre propose Jésus-Christ pour modèle en le priant de supporter les faiblesses des autres, et il cite un oracle es prophètes : « Selon qu'il a été écrit : Les injures qu'on vous a faites sont retombées sur moi ». Mais maintenant, que signifient ces paroles : « N'a pas cherché à se satisfaire lui-même? » Il pouvait ne pas supporter les opprobres, il pouvait ne pas souffrir ce qu'il a enduré, s'il n'eût voulu considérer que son intérêt. Mais il ne l'a pas voulu ; ne considérant que nous, il n'a plus pensé à lui-même. Et pourquoi l'apôtre n'a-t-il pas dit : Il s'est renoncé lui-même ? C'est qu'il ne voulait pas montrer uniquement le Dieu fait homme, mais rappeler qu'il a été outragé, couvert d'infamie aux yeux de la foule, qu'il a passé pour un être plein de faiblesses. On lui disait : « Si tu es le Fils de a Dieu, descends de la croix »; et encore : « Il a sauvé les autres, et il ne peut se sauver lui-même ». (Matth. XXVII, 40 et 42.) L'apôtre rappelle donc ici une preuve qui est considérable dans le sujet qu'il traite, et il prouve beaucoup plus qu'il n'a promis. Car ce n'est pas seulement le Christ qu'il montre couvert d'opprobres, mais le Père en outre; car il dit : « Les injures qu'on vous a faites, sont retombées sur moi »; c'est-à-dire, il n'y a rien là de nouveau, rien d'étrange. Ceux qui, sous l'ancienne loi, outrageaient Dieu, ont aussi dans leur fureur outragé son Fils. Or, toutes ces choses ont été écrites afin que nous sachions ce que nous devons imiter.

L'apôtre fortifie ensuite les fidèles contre les tentations qu'ils auront à souffrir, il dit: « Car « tout ce qui est écrit, a été écrit pour notre « instruction, afin que nous ayons espérance « par la patience et par la consolation que les « Ecritures nous donnent (4) », c'est-à-dire, afin que nous ne fassions pas de chute. En effet, les combats sont de mille espèces, au dedans, au dehors, et l'apôtre veut que, fortifiés, consolés par les Ecritures, nous montrions notre patience; que la persévérance dans la patience soit pour nous la persévérance dans la foi. Elles s'engendrent l'une l'autre, l'espérance produit la patience, la patience produit l'espérance, et toutes deux naissent des Ecritures. L'apôtre convertit encore ici ses exhortations en prières : « Que le Dieu de patience et de consolation vous fasse la grâce d'être toujours unis de sentiment les uns avec les autres, selon l'esprit de Jésus-Christ (5) ». Après avoir dit ses pensées à lui, l'apôtre a tenu à les appuyer des exemples de Jésus-Christ, et du témoignage des Ecritures, pour montrer que c'est d'après les Ecritures qu'il recommande la patience. « Que le Dieu de patience et de consolation vous fasse la grâce d'être toujours unis de sentiment les uns avec les autres, selon l'esprit de Jésus-Christ ». Car c'est le propre de la charité d'avoir pour les autres les mêmes sentiments que pour soi-même.

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