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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistula ad Romanos commentarius

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Kommentar zum Briefe des hl. Paulus an die Römer (BKV)

2.

Siehst du da, wie der Apostel einmal auf bereits geschenkte Dinge hinweist, das anderemal auf solche, die noch Gegenstand der Hoffnung sind, und wie er mit Berufung auf die bereits geschenkten den Glauben an die zukünftigen begründet, nämlich durch Hinweis auf die Heiligung den Glauben an das (ewige) Leben? Damit man nämlich nicht einwende, daß alle diese Dinge bloß Gegenstand der Hoffnung seien, weist er auf bereits gepflückte Früchte hin: Zuerst auf die Befreiung von der Sünde und allen jenen Übeln, deren bloße Erinnerung schon schamrot macht; zweitens auf die Aufnahme in den Dienst der Gerechtigkeit; drittens auf den Genuß der Heiligung; viertens auf die Erlangung des Lebens, und zwar nicht eines zeitlichen, sondern ewigen Lebens. Aber trotz alledem, will er sagen, seid wenigstens nur gleich eifrig im Dienste. Wenn auch der Herr (dem ihr dient) ein viel vornehmerer ist, wenn auch ein großer Unterschied im Dienste selbst und in dem Lohn, für den ihr dient, besteht, so verlange ich doch bislang nicht mehr Diensteifer. — Da er vorher von Waffen und einem Könige gesprochen hat, bleibt er bei dieser Redefigur und fährt fort:

V. 23: „Der Sold der Sünde ist der Tod; die Gnadengabe Gottes aber ewiges Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“

— Der Apostel spricht von einem „Sold der Sünde“; wo er aber von Heilvollem spricht, bleibt er nicht bei dieser Redeweise. Er sagt nicht: Der Lohn eurer guten Werke, sondern: „Die Gnadengabe Gottes.“ Er gibt damit zu verstehen, daß sie nicht aus eigener Kraftanstrengung erlöst worden seien, daß sie die Erlösung nicht als einen schuldigen Lohn empfangen haben noch auch als eine Vergeltung und Gegengabe für geleistete Arbeit, sondern daß alles aus Gnade geschehen sei. Daraus ist das Übermaß (der Liebe Gottes) ersichtlich, daß er (die Menschen) nicht bloß erlöst, daß er sie nicht bloß in eine bessere Lage versetzt hat, sondern daß er es ohne ihr Zutun, ohne ihre Anstrengung getan hat; ja er hat sie nicht bloß erlöst, sondern er hat ihnen noch viel bessere Dinge geschenkt, und alles das einzig um S. b215 seines Sohnes willen. — Das alles gibt der Apostel nebenbei zu verstehen, wenn er von der Gnade spricht und das Gesetz für die Zukunft abgeschafft wissen will. Damit aber diese beiden Wahrheiten die Zuhörer nicht leichtsinnig machen, streut er immer wieder Ermahnungen ein über die Pflicht, ein geordnetes Leben zu führen, und hält sie immerfort zum Tugendstreben an. So auch wenn er den Tod „den Sold der Sünde“ nennt; damit schreckt er sie auch und feit sie gegen zukünftige Gefahren. Dadurch, daß er sie an frühere Wohltaten erinnert, macht er sie dankbar und sicherer allen bevorstehenden Gefahren gegenüber.

Nun bricht der Apostel seine Rede über sittliche Besserung ab und geht wieder über auf das Gebiet der Glaubenslehren, wenn er sagt:

Kap. VII, V. 1: „Oder wisset ihr nicht, Brüder — ich spreche ja zu solchen, die das Gesetz kennen —.“

— Nachdem der Apostel gesagt hat, daß wir der Sünde abgestorben sind, setzt er an dieser Stelle (seinen Zuhörern) auseinander, daß über sie nicht bloß die Sünde nicht mehr Herr sei, sondern auch nicht das Gesetz. Wenn aber das Gesetz nicht Herr ist, dann um so weniger die Sünde. Der Apostel schlägt einen milderen Ton an und macht seinen Gegenstand durch ein Beispiel aus dem menschlichen Leben klar. Scheinbar führt er einen Beweisgrund für die in Rede stehende Wahrheit an, in Wirklichkeit sind es deren zwei. Der eine ist, daß nach dem Tode des Mannes die Frau nicht mehr dem Gesetze des Mannes untersteht und daß sie nichts hindert, das Weib eines andern zu werden; der zweite, daß hier nicht bloß der Mann als gestorben angenommen wird, sondern auch das Weib; dieses erfreut sich dann aus zweifachem Grunde der Freiheit. Denn wenn sie durch den Tod des Mannes von dessen Gewalt frei wird, so wird sie um so mehr frei, wenn sie selbst tot erscheint. Denn wenn sie eines dieser beiden Geschehnisse von der Gewalt befreit, so um so mehr, wenn beide zusammentreffen. Im Begriffe, zu diesem Beweise überzugehen, beginnt er mit einem Lobe seiner Zuhörer, indem er sagt: „Oder wisset ihr etwa nicht, Brüder? Ich S. b216 spreche ja zu solchen, die das Gesetz kennen.“ D. h. ich spreche eine sichere und allgemein anerkannte Wahrheit aus, die euch ganz genau bekannt ist:

„Daß das Gesetz über den Menschen Herr ist, solange er lebt.“

Er sagt nicht: über den Mann oder über das Weib, sondern: „über den Menschen“, das ist der gemeinsame Name für beide Geschlechter. „Wer gestorben ist“, heißt es, „der ist gerechtfertigt von der Sünde“ 1. Also das Gesetz gilt nur für die Lebenden, die Verstorbenen verpflichtet es nicht mehr. Siehst du, wie er eine zweifache Freiheit zum Ausdruck bringt? — Nachdem er dies in den einleitenden Worten angedeutet hat, bringt er die Rede auf das Weib im Beweise, indem er fortfährt:

V. 2: „Denn das Weib, das unter einem Manne steht, ist dem Manne, solange er lebt, verbunden durch das Gesetz; wenn aber der Mann stirbt, wird sie frei von dem Gesetze des Mannes.“

V. 3: „Demnach heißt sie zu Lebzeiten ihres Mannes eine Ehebrecherin, wenn sie einem andern Manne sich verbindet; wenn aber ihr Mann stirbt, so ist sie frei von dem Gesetze, so daß sie keine Ehebrecherin ist, wenn sie einem andern Manne sich verbindet.“

— Der Apostel wendet das angezogene Beispiel hin und her und erörtert es mit großer Genauigkeit; denn er verspricht sich von ihm große Beweiskraft. Der Mann bedeutet nach ihm das Gesetz, das Weib die Gesamtheit der Gläubigen. Er zieht aber nicht den Schluß, der dem Vordersatz entsprechen würde. Folgerichtig hätte er sagen müssen: Also, meine Brüder, ist das Gesetz nicht Herr über euch; denn es ist gestorben. Sa sagt er aber nicht, sondern er läßt es bei der Andeutung, die der Vordersatz enthält, bewenden. In der Schlußfolgerung nimmt er das Weib als gestorben an, um nicht seine Rede (für die Juden) verletzend zu S. b217 machen, indem er sagt: „Demnach, meine Brüder, seid auch ihr tot geworden für das Gesetz.“

Es ist ja gleichgültig, ob das eine oder das andere geschieht; beides gewährt dieselbe Freiheit. Was hindert darum den Apostel, dem Gesetze zu Gefallen zu reden, da ja die Sache selbst dabei keinen Schaden leidet? „Denn das Weib, das unter einem Manne steht, ist dem Manne, solange er lebt, verbunden durch das Gesetz.“ Wo sind nun die Nörgler am Gesetze? Sie sollen hören, wie der Apostel auch da, wo für ihn eine Nötigung dazu vorliegt, doch die Würde des Gesetzes nicht herabsetzt, sondern sich über die Gewalt desselben mit Hochachtung ausspricht, wenn er sagt, daß der Jude durch dasselbe gebunden ist, solange es am Leben ist, und daß Ehebrecher diejenigen heißen, welche es übertreten und außer acht lassen, solange es am Leben ist. Freilich, wenn man es verläßt, nachdem es gestorben ist, so ist das kein Wunder. Auch in menschlichen Verhältnissen wird nicht getadelt, wer das tut. „Wenn aber der Mann stirbt, wird sie frei von dem Gesetze des Mannes.“


  1. Röm. 6, 7. ↩

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Commentaire sur l'épître aux Romains

2.

Voyez-vous comme il montre les biens déjà accordés et les biens à espérer? Par ceux-là il confirme ceux-ci ; par la sanctification, la vie. Et pour que vous ne disiez pas que tout est en espérance , il vous fait voir que vous avez déjà recueilli des fruits : d'abord d'être délivrés de ta malice et de tant d'autres maux dont le seul souvenir vous cause encore de la honte; secondement d'être devenus esclaves de la justice; troisièmement de jouir de la sanctification ; quatrièmement de posséder la vie, non pas une vie passagère, mais éternelle. Les choses étant ainsi, leur dit-il, fournissez au moins un service égal au premier. Bien que le maître soit infiniment supérieur, malgré la différence qui sépare les deux services et leurs résultats, je ne vous en demande cependant pas davantage. Puis comme il leur a parlé d'armes et de roi, il insiste sur la métaphore, en disant : « Car la solde du péché c'est la mort, mais la grâce de Dieu est la vie éternelle, dans le Christ Jésus Notre-Seigneur (23) ». Après avoir dit la solde du péché, il sort de cet ordre d'idées pour parler du bien. En effet, il ne dit pas : La récompense de vos bonnes oeuvres , mais : « La grâce de Dieu », pour leur faire voir qu'ils n'ont point été délivrés par eux-mêmes, ni en acquit de dettes, ni pour récompense ou pour salaire de leurs travaux, mais que tout cela a été l'effet de la grâce. Ainsi ce qui fait l'excellence du don, ce n'est pas seulement que Dieu les ait délivrés, les ait fait passer à une situation meilleure, mais c'est que cela ait eu lieu sans aucune peine, sans aucun mérite de leur part; c'est que non-seulement il les ait délivrés et leur ait accordé des avantages bien plus considérables, mais qu'il les ait accordés par son Fils. Il introduit toutes ces considérations parce qu'il a parlé de la grâce, et qu'il se propose (274) de détruire la loi. De peur que ces deux points ne leur fussent une occasion de se négliger, il y a intercalé tout ce qu'il avait à dire de la vie régulière, excitant sans cesse l'auditeur à la pratique de la vertu. Après avoir appelé la mort solde du péché, il les effraie de nouveau et les fortifie contre l'avenir. Car par là même qu'il leur rappelle le passé, il les porte à la reconnaissance et les rend plus forts contre tes événements qui peuvent survenir. Après avoir traité ce point de morale, il revient ensuite à la question dogmatique, en disant : « Ignorez-vous, mes frères (je parle à ceux qui connaissent la loi), que la loi ne domine sur l'homme que pour autant de temps qu'elle vit? » (VII, 1.)

Après leur avoir dit que nous sommes morts au péché, il leur fait voir ici que non-seulement ils ne sont plus sous l'empire du péché, mais pas même sous celui de la loi. Or si la loi ne les domine plias, à bien plus forte raison le péché. Mais adoucissant le torr, il rend cela sensible par un exemple tiré de l'ordre des choses humaines. Il semble bien ne dire qu'une chose, mais il. donne deux preuves à l'appui : l'une, qu'après la mort de l'époux, la femme n'est plus soumise à son :autorité et' que rien ne l'empêche de passer à un autre; l'autre, qu'ici, non-seulement l'époux est mort, mais aussi la femme; en sorte qu'il y a une double liberté. Si en effet, après la mort du mari, la femme est affranchie de sa domination , à bien plus forte raison en est-elle affranchie si elle meurt elle-même. Car si l'une des deux suppositions lui rend la liberté, à bien plus, forte raison les deux réunies. Sur le point d'aborder cette démonstration , il commence par un éloge adressé à ses auditeurs en disant : « Ignorez-vous, mes frères? je parle à ceux qui connaissent la foi...», c'est-à-dire, je parle d'une chose évidente, reconnue par tout le monde, et à des gens qui connaissent tout cela parfaitement. Ignorez-vous « Que la loi domine sur l'homme pendant le temps qu'elle vit? » Il ne dit pas : Sur le mari, ni sur la femme, mais: « Sur l'homme », expression qui renferme les deux sexes. « Car celui qui est mort », dit-il, « est justifié du péché ». Donc la loi est faite pour les vivants, et non pour les morts. Voyez-vous comme il fait voir que la liberté est double? Après avoir fait allusion à cela. dès le début, il en vient à la preuve tirée de la femme, et dit : « Car la femme qui est soumise à un mari, le mari vivant, est liée par la loi ; mais si son mari meurt, elle est affranchie de la loi du mari. Donc son mari vivant, elle sera appelée adultère, si elle s'unit à un autre homme; mais si son mari meurt, elle est affranchie de la loi du mari, de sorte qu'elle n'est point adultère , si elle s'unit à un autre homme (2, 3) »:

Il revient souvent et avec jan soin particulier à cette comparaison, parce qu'il a grande confiance dans son argumentation. Il compare la loi au mari, et les sujets de la loi à la femme. Mais sa conclusion n'est point en rapport avec sa proposition : car il eût été logique de dire :Donc, mes frères, la loi ne dominera plus sur vous, car elle est morte. Il ne dit pas cela seulement, il le fait entendre dans sa proposition; mais enfin dans sa déduction, pour ne pas être trop désagréable, il introduit la comparaison de la femme-morte, en disant : « Ainsi, mes frères, vous aussi, vous êtes morts à la loi », Puisque l'un et l'autre événement procuraient la même liberté, qu'est-ce qui empêchait de faire à la loi une concession qui ne nuisait pas à la preuve? « Car la femme qui est soumise à un mari; le mari vivant; est, liée par la loi ». Où sont maintenant ceux qui calomnient la foi? qu'ils apprennent comment Paul, forcé d'en parler, ne lui ôte point sa dignité, mais parle magnifiquement de son autorité, puisque tant qu'elle a vécu, le Juif était lié, et qu'on appelait adultère ceux qui la transgressaient ou l'abandonnaient; et si Paul l'abandonne lui-même depuis qu'elle est morte, il n'y a rien d'étonnant, puisque chez les hommes une telle conduite n'est point blâmée. « Mais si son mari meurt, elle est affranchie de la loi du mari ».

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