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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

I.

18. 19. Dieses Gebot lege ich dir an’s Herz, mein Sohn Timotheus, gemäß der früher ergangenen Prophezeiungen auf dich, daß du in ihnen kämpfest den guten Kampf, festhaltend am Glauben und guten Gewissen, welches Einige von sich gestoßen und so am Glauben Schiffbruch gelitten haben.

I. Um die Würde des Lehramtes und Priesterthumes ist es etwas Großes und Wunderbares, und es ist in der That die Stimme Gottes dazu nöthig, daß man einen würdigen Mann durch die Wahl herbeiziehe. So war es sonst, so ist es jetzt, vorausgesetzt, daß wir ohne menschliche Leidenschaften die Wahl vornehmen, ohne Rücksicht auf irdische Verhältnisse, auf Zuneigung oder Abneigung. Wenn wir auch nicht in dem Grade (wie die ersten Christen) am hl. Geiste Theil haben, so genügt doch der gute Vorsatz, um den Segen Gottes herabzurufen. Es haben ja sogar die Apostel am hl. Geiste noch keinen Theil gehabt, als sie den Matthias wählten, sondern die Sache im Gebete empfehlend haben sie ihn unter die Zahl der Apostel durch Wahl aufgenommen. Auf irdische Freundschaft S. 66 nahmen sie keine Rücksicht. Und so sollte es auch jetzt bei uns sein. Aber wir sind bis zum höchsten Grade des Leichtsinns fortgetrieben und beachten nicht einmal Das, was sonnenklar ist. Aber wenn wir um so klare Dinge uns nicht kümmern, wie soll uns Gott die verborgenen enthüllen? Wenn ihr im Kleinen nicht treu gewesen, wer wird euch die großen Wahrheiten anvertrauen? In der alten Zeit, wo es keine menschlichen Rücksichten gab, da wurde man Priester gemäß der „Prophezeiung“ (ἀπό προφητείας). Was will Das sagen „gemäß der Prophezeiung“? Gemäß dem Willen des heiligen Geistes. Denn unter Prophezeiung versteht man nicht bloß Aussprüche, die sich auf die Zukunft, sondern auch Aussprüche, die sich auf die Gegenwart beziehen, wie denn auch Saul auf Grund einer Prophezeiung in seinem Verstecke unter dem Hausgeräth entdeckt wurde.1 Gott nämlich macht den Gerechten Offenbarungen. Eine Prophezeiung war auch das Wort: „Sondert mir den Paulus und Barnabas ab.“2 Auf diese Weise ist auch Timotheus gewählt worden. Und hier spricht der Apostel von einer Mehrheit von Prophezeiungen, vielleicht erst von jener, der zufolge er ihn aufnahm, als er ihn beschneiden ließ, und dann von einer zweiten, wo er ihm die Hände auflegte, wie er auch selbst im Briefe sagt: „Vernachlässige das Charisma nicht, das in dir ist.“3 Um ihn also aufzumuntern, um ihn zur Nüchternheit und Wachsamkeit anzueifern, erinnert er ihn an die Wahl und Handauflegung, als wollte er sagen: „Gott ist’s, der dich auserwählt, er ist’s, der dir das Pfand anvertraut hat, nicht ein menschlicher Ruf hat dich zu Dem gemacht, was du bist. Vergiß dich nicht, mache dem Rufe Gottes keine Schande!“

Der Apostel spricht ferner von einem „Gebote“ und Das klingt etwas kräftig. Wie fährt er also fort? „Die- S. 67 ses Gebot lege ich dir an’s Herz, mein Sohn Timotheus!“ Wie einem Sohne, wie dem eigenen Kinde spricht er ihm zu. Nicht vom Katheder herab, nicht als Herr und Gebieter, sondern im Tone eines Vaters sagt er: „Mein Sohn Timotheus!“ Der Ausdruck aber: „Ich lege es dir ans Herz“ bezieht sich auf die Sorgfalt, womit es bewahrt werden soll, und darauf, daß es nicht menschlichen Ursprunges ist. Wir haben dieß Gebot nicht von uns selber, sondern Gott hat es uns aus Gnade begeben. Aber nicht bloß Das, sondern auch den „Glauben und das gute Gewissen“. Was uns also Gott begeben, Das sollen wir sorgfältig bewahren. Wäre er nicht selber in die Welt gekommen, dann gäbe es auch keinen Glauben und kein reines Leben, das uns von Kindheit auf gepredigt wird. Der Apostel will sagen: Ich bin nicht Der, welcher das Gebot gibt, sondern bloß Der, welcher die Wahl trifft. Denn in dem Ausdruck: „Gemäß der früher auf dich ergangenen Prophezeiungen“ liegt die Mahnung: „Auf sie mußt du hören, ihnen mußt du folgen!“

Was enthält also dein Gebot? „Daß du in ihnen kämpfest den guten Kampf!“ Jene Prophezeiungen haben dich zu deinem Berufe erwählt: Kämpfe den guten Kampf! Den „guten“ Kampf heißt es. Es gibt nämlich auch einen schlechten Kampf, von dem der Apostel spricht: „Ihr habt euere Glieder zu Waffen hergegeben für die Sünde und Unreinigkeit.“4 Diese Letztern kämpfen unter einem Tyrannen, du aber unter einem König. Warum aber nennt er das Ganze einen „Kampf“? Um zu zeigen, daß ein heftiger Krieg entbrannt ist, für alle Christen insbesondere aber für den Träger des Lehramtes, daß man starke Waffen braucht, Fasten, Wachen, unaufhörliche Behutsamkeit, daß wir zum Kampfe bis auf’s Blut bereit sein, daß wir in S. 68 der Linie stehen müssen und uns niemals schwach finden lassen dürfen.

„Daß du in ihnen kämpfest,“ heißt es. Gleichwie nämlich in der Armee nicht Alle in derselben Waffengattung dienen, sondern in verschiedenen Abtheilungen, so ist es auch in der Kirche. Der Eine dient als Lehrer, der Andere als Schüler, ein Dritter als Laie, — du in deiner Stellung.

Damit aber dann Niemand glaube, es sei damit abgethan, wie fährt der Apostel fort? „Festhaltend am Glauben und guten Gewissen.“ Der Lehrer muß vor Allem sein eigener Lehrer sein. Gleichwie der Feldherr, der nicht in erster Linie ein ganz tüchtiger Soldat ist, auch kein richtiger Feldherr sein wird, so ist’s auch bei einem Lehrer. Dieß spricht der Apostel auch anderwärts aus: „Damit ich nicht, nachdem ich Andern gepredigt, selbst verworfen werde.“5 „Festhaltend am Glauben und guten Gewissen,“ damit du auf solche Weise ein Vorsteher für die Andern seiest, will er sagen.

Indem wir Das hören, laßt uns die Mahnungen von Höherstehenden nicht verachten, wenn schon auch wir das Predigtamt versehen! Denn wenn Timotheus, dem wir alle das Wasser nicht reichen können, Mahnungen und Belehrungen annimmt, um wie viel mehr müssen wir es thun.

„Welches Einige von sich gestoßen und so am Glauben Schiffbruch gelitten haben.“ Natürlich! Wenn der Lebenswandel ein verworfener ist, dann geht es auch mit dem Glauben schief. Und man kann daher Viele sehen, die, in einen Abgrund von Sünden gestürzt, schließlich sich dem Heidenthum in die Arme warfen. Um nämlich nicht durch die Furcht vor dem Jenseits gefoltert zu S. 69 werden, suchen sie ihren Verstand zu überreden, daß bei uns Alles Schwindel sei. Auch verlieren Einige den Glauben dadurch, daß sie Alles mit dem Verstand prüfen wollen. Der Verstand führt zum Schiffbruch, der Glaube gleicht einem sicheren Schiffe.


  1. I. Kön. 10, 22. ↩

  2. Apostelg. 13, 2. ↩

  3. I. Tim. 4, 14. ↩

  4. Röm. 6, 19. ↩

  5. I. Kor. 9, 17. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

1.

La dignité de l'enseignement et du sacerdoce est grande et admirable; il faut vraiment le suffrage de Dieu, pour trouver celui qui est digne de l'exercer. Ainsi en a-t-il été autrefois; ainsi en est-il encore, lorsque nous faisons ces choix en dehors de toute passion humaine, sans considérer rien de terrestre, ni l'amitié, ni la haine. En effet, bien que l'assistance de l'Esprit nous soit moins largement accordée qu'aux apôtres, il suffit de .la ,bonne volonté pour que le choix de Dieu s'opère, car les apôtres n'avaient point encore reçu le Saint - Esprit lorsqu'ils choisirent Matthias , mais ils s'en étaient remis à la prière, ils le firent entrer, au nombre des apôtres , sans avoir égard à aucun motif humain. Il en devrait être ainsi parmi nous : mais notre mauvaise volonté est telle que nous négligeons même les indices certains; lorsque nous négligeons ce qui est manifeste, comment Dieu nous découvrira-t-il ce qui nous est caché? Si vous n'êtes pas fidèles dans ce qui est petit, dit-il, qui vous confiera ce qui est grand et vrai? (Luc, XVI, 11.) Alors rien d'humain n'agissait, et les prêtres étaient choisis par le don de prophétie. Qu'est-ce à dire? C'est qu'ils étaient choisis par l'Esprit-Saint. La prophétie en effet ne consiste pas essentiellement à annoncer l'avenir, mais a aussi pour objet le présent, puisque Saül fut désigné par prophétie, tandis qu'il était caché ; car Dieu a des révélations pour les justes. Il y avait aussi une prophétie dans ces paroles : « Séparez-moi Paul et Barnabé » (Act. XIII, 2); et c'est ainsi que Timothée lui-même fut choisi.. Paul parle ici de plusieurs prophéties et peut-être de celle par laquelle il choisit Timothée, lorsqu'il le circoncit et le désigna, comme il l'écrit lui-même: « Ne négligez point la grâce qui est en vous ». (I Tim. IV, 14.) Animant donc son zèle et le disposant au jeûne et aux veilles, il le fait souvenir de celui qui l'a choisi et qui l'a élu; comme s'il lui disait : C'est Dieu qui vous a désigné; il a eu confiance en vous; ce n'est point un suffrage humain qui vous a

fait ce que vous êtes, ne faites pas injure et honte au suffrage de Dieu.

Puis, après ce mot si redoutable de précepte, que lui dit-il ? — « Je vous donne ce précepte, mon fils Timothée ». Il lui donne ses ordres comme à son véritable fils, non comme une autorité despotique , non comme une puissance souveraine , mais il lui dit : « Mon fils Timothée».Il montre qu'il confie à sa garde la plus exacte, un dépôt qui n'est pas à nous, car nous ne nous le sommes pas approprié, .et c'est la grâce de Dieu qui nous l'a remis : La foi et une bonne conscience. Ce qu'il nous adonné, gardons-le. Car s'il n'était pas venu, la foi elle-même n'eût pas été trouvée, ni la vie pure que nous suivons par ses enseignements. Comme s'il eût dit: Ce n'est pas moi qui donne le précepte ni qui vous ai choisi ; c'est ce qu'il entend par « les prophéties prononcées sur Timothée ». Ecoutez-les, obéissez-leur. Que lui a-t-il prescrit? De combattre avec elles le bon combat. Ce sont elles qui vous ont choisi; faites cette guerre pour laquelle elles vous ont choisi. Le bon combat; car il en est aussi un mauvais dont il a dit : « Comme vous avez fait de vos membres des armes pour le péché et l'impureté ». ( Rom. VI , 19. ) Ceux - là servent sous un tyran; vous, sous un roi. Et pourquoi donne-t-il à cette oeuvre lé nom de combat? Parce qu'une guerre terrible est allumée pour tous, mais surtout pour celui qui a la charge d'enseigner les autres; parce que nous avons besoin d'armes puissantes, du jeûne, des veilles, d'une veille incessante, parce que nous devons nous préparer pour le sang et les combats, paraître sur le champ de bataille et n'a voir aucun sentiment de lâcheté. « De combattre avec elles », lui dit-il ; car, comme dans les armées tous ne servent pas avec les mêmes armes, mais dans des corps différents; de même, dans l'Eglise, l'un a la fonction de maître, l'autre de disciple, un autre de simple fidèle; vous servez comme je vous l'ai dit.

Ensuite pour qu'il ne croie pas que c'est assez, il ajoute : « Ayant la foi et une bonne (293) conscience », car celui qui enseigne doit d'abord s'enseigner lui-même. De même qu'un général, s'il n'est d'abord excellent soldat, ne sera jamais un vrai général, de même en est-il de celui qui est instruit. Il dit ailleurs la même chose : « De peur qu'ayant prêché aux autres, je ne sois rejeté moi-même ». (I Cor. IX, 27.) — « Ayant », dit - il, « la foi et une bonne conscience », afin que par là il soit supérieur à tous les autres. Que ces paroles nous apprennent à ne pas dédaigner les avertissements de ceux qui sont au-dessus de nous, quand nous aurions à enseigner nous-mêmes. Car si Timothée, que nul de nous n'égale, reçoit des avertissements et des enseignements, quoiqu'il soit chargé d'enseigner, combien plus le devons-nous faire. — « Quelques-uns, l'ayant rejetée, ont fait naufrage dans la foi »: Sans doute, car celui qui dit adieu à la vie chrétienne se forme une croyance semblable à ses moeurs, et l'on en peut voir beaucoup qui de là sont tombés dans un abîme de, maux et se sont dévoyés jusqu'au paganisme. Afin de n'être pas tourmentés par la crainte de la vie future, ils s'efforcent de persuader à leur âme que tout est mensonger parmi nous. Et plusieurs se détournent de la foi, en cherchant à tout soumettre à leurs raisonnements. Car c'est ainsi que l'on fait naufrage, tandis que la foi est semblable à une barque impérissable; ceux qui s'en écartent font nécessairement naufrage.

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