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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam i ad Timotheum argumentum et homiliae 1-18

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Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

II.

Siehst du, wie der Apostel wünscht, daß Timotheus auch als Prediger groß und bewundernswerth sei? Daher diese Äusserung, welche andeutet, daß ihm noch Etwas abging. Was will Das sagen: „Dein Fortschritt soll in Allem sichtbar werden“? Nicht bloß im Leben, meint der Apostel, sondern auch im Lehrworte.

Kap. V.

1. Einen Älteren (πρεσβυτέρῳ) fahre nicht hart an.

Meint der Apostel hier mit πρεσβύτερος die priesterliche Würde? Ich glaube nicht, sondern überhaupt das Alter. Wie ist es nun, wenn ein Solcher der Zurechtweisung bedarf? „Fahre ihn nicht hart an,“ sondern wie du etwa einen fehlenden Vater behandeln würdest, so sollst du auch mit Jenem sprechen.

2. Ältere Frauen wie Mütter, jüngere Männer wie Brüder, jüngere Frauen wie Schwestern in aller Ehrbarkeit.

Diese Sache — die Zurechtweisung nämlich — hat ihrer Natur nach etwas Verletzendes, zumal wenn sie gegen einen Greis geübt werden muß. Und geht sie noch dazu von einem jungen Manne aus, dann ist sie dreifach verletzend. Gelindert wird sie nun durch die Art und Weise, wie sie ertheilt wird, und durch eine milde Form. Es ist nämlich möglich, ohne Verletzung zurechtzuweisen, wenn S. 163 Einer sich Mühe geben will. Es gehört viele Klugheit dazu, aber möglich ist es.

„Jüngere Männer wie Brüder.“ Warum gibt der Apostel auch für diesen Fall eine Mahnung? Er will damit auf den stürmischen Charakter der Jugend hinweisen. Also auch in solchem Falle muß man die Zurechtweisung durch Milde lindern. „Jüngere Frauen wie Schwestern,“ und dann heißt es gleich weiter: „in aller Ehrbarkeit.“ Halte nicht etwa bloß den geschlechtlichen Umgang für sündhaft, meint der Apostel, sondern gib auch nicht einmal einen Anlaß zum Verdachte! Da nämlich der Verkehr mit jüngeren Frauen nur schwer dem Verdachte entgeht, da aber ein Bischof auch einen solchen Verkehr nicht vermeiden kann, deßhalb setzt der Apostel dazu: „in aller Ehrbarkeit“ und will damit sagen, daß man in aller Ehrbarkeit mit den jüngeren Frauen verkehren müsse. Was sprichst du da, o Paulus? sage doch! Einem Timotheus gibst du ein solches Gebot? Jawohl, antwortet er: Durch ihn spreche ich zur ganzen Welt. Wenn er aber einem Timotheus solche Ermahnung gibt, so mag jeder Andere einsehen, wie man es machen muß, daß man keinen Verdacht errege und den Verläumdern nicht den Schatten eines Vorwandes darbiete.

3. Die Wittwen halte in Ehren, welche wahre Wittwen sind.

Warum sagt der Apostel Nichts über die Jungfrauen, und warum sagt er nicht: „Halte die Jungfrauen in Ehren“? Weil es, glaube ich, damals gar keine gab, oder vielmehr weil sie ihre Jungfrauschaft verloren hatten; „denn schon sind Einige in den Dienst des Satans zurückgefallen,“ heißt es.1

S. 164 „Die Wittwen halte in Ehren, welche wahre Wittwen sind.“ Es ist also möglich, daß Eine zwar keinen Mann mehr hat und doch keine Wittwe ist. Gleichwie nämlich die Jungfrau nicht dadurch eine solche ist, daß sie keine Ehe eingegangen hat, sondern wie noch manches Andere dazu gehört, ein unbescholtener und sittsamer Wandel, so macht auch der bloße Verlust des Mannes eine Frau nicht zur Wittwe, sondern die enthaltsame Ertragung dieses Verlustes und die Isolirung von jedem männlichen Verkehr. Nur solche Wittwen selbstverständlich will der Apostel in Ehren gehalten wissen. Solche alleinstehende Frauen bedürfen auch der Achtung; sie haben keinen Mann, der sie beschützt. Die Wittwenschaft gilt bei den Meisten als ein Schimpf und ein Unglück. Deßhalb will der Apostel, daß der Wittwe von Seite des Priesters alle Hochachtung zu Theil werde; und nicht bloß deßhalb allein, sondern weil sie dieselbe auch verdient.

4. Wenn aber eine Wittwe Kinder oder Enkel hat, so mögen sie zuerst lernen, gegen das eigene Haus frommen Sinn zu beweisen und Vergeltung zu geben den Eltern!

Man beachte die Klugheit des Paulus, wie er so oft von menschlich vernünftigen Dingen ausgeht! Er spricht hier nicht einen großartigen und hohen Gedanken aus, sondern einen Satz, der sich von selbst versteht. „Vergeltung sollen sie den Eltern geben.“ Wie so? Für die Ernährung, für das Aufziehen. Aber du hast z. B. eine recht sorgsame Erziehung genossen, und die Eltern sind gestorben? Du konntest ihnen „keine Vergeltung geben;“ du hast sie ja nicht selber erzeugen und ernähren können. Also vergilt es ihnen an den Enkeln, zahle deine Schuld an den Kindern ab!

„Sie sollen zuerst lernen, gegen das eigene Haus frommen Sinn zu beweisen.“

S. 165 Hier spricht der Apostel einfach die Pflicht aus; dann fügt er, um mehr anzuspornen, hinzu: „Denn Das ist angenehm vor Gott.“

Nachdem er nun von „wahren Wittwen“ gesprochen, sagt er jetzt, was eine wahre Wittwe ist.

5. Die wahre Wittwe und die alleinstehende hofft auf Gott und beharrt im Gebete und Flehen bei Nacht und bei Tag; 6. die üppige aber ist lebendig todt.

Wenn eine Frau auch im Wittwenstande auf irdische Freuden verzichtet, das ist die wahre Wittwe. Wenn eine auf Gott ihre Hoffnung setzt, wie es sich gehört, wenn sie dem Gebete obliegt, Tag und Nacht dabei aushält, das ist eine (wahre) Wittwe. Nicht als ob die Wittwe, die Kinder hat, keine (wahre) Wittwe wäre; der Apostel zollt auch ihr seine Bewunderung, wenn sie ihre Kinder gehörig erzieht; aber er spricht hier von der, welche keine Kinder hat, d. h. die „allein steht“. Und dann tröstet er diese kinderlose, indem er sagt, daß Dieses im strengsten Sinne ein Wittwenstand sei, wenn eine nicht bloß des Trostes, einen Mann, sondern auch des Trostes, Kinder zu besitzen, entbehren muß. Gott muß bei ihr die Stelle von all Dem vertreten. Diejenige, welche keine Kinder hat, steht nicht unter der andern; aber der Apostel ersetzt ihr den Mangel an Kindern durch eine Fülle des Trostes. Was er also sagen will, ist Folgendes: Betrübe dich nicht, wenn du von der Pflicht der Kindererziehung hörst, weil du keine Kinder hast; du wirst dadurch nicht niedriger gestellt; du bist im wahren Sinne des Wortes eine Wittwe.

Die üppige ist lebendig todt.


  1. I. Tim. 5, 15. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée

2.

1

« Ne réprimandez point un ancien ». (V, 1.) Veut-il ici parler d'un prêtre? je ne le pense pas : il parle de tout homme avancé en âge. Mais quoi ! s'il a besoin d'être redressé? Comportez-vous envers lui, suivant l'avis de Paul, comme envers un père qui aurait commis une faute, parlez-lui de la même façon. « Reprenez les femmes âgées comme des mères, les jeunes gens comme des frères, les femmes jeunes comme des soeurs, en toute chasteté (2) ». La chose est pénible de sa nature, je dis la nécessité de reprendre; elle l'est surtout quand il s'agit d'un -vieillard; et, si c'est un jeune homme qui doit le faire, il est trois fois exposé à l'accusation de témérité. La rudesse du fond est adoucie par la douceur de la forme. Car il est possible de reprendre sans blesser, si l'on veut s'y appliquer; il y faut une grande prudence, mais on le peut. « Les jeunes gens comme des frères ». Pourquoi l'apôtre lui donne-t-il ici cet avis? Il fait entendre par là que la jeunesse est fière. Il faut donc là aussi adoucir la réprimande par la modération du langage. « Les femmes jeunes comme des soeurs ». Et il ajoute: « En toute chasteté ». N'évitez pas seulement des relations coupables, mais toute occasion de soupçon. Comme les rapports avec les jeunes femmes y échappent difficilement, mais que l'évêque doit en avoir, il ajoute : « En toute chasteté ». Mais, Paul, pourquoi adresser cette prescription à Timothée? Je le fais, me répond-il, parce qu'en m'adressant à lui je parle à toute la terre. S'il parle ainsi à Timothée, que chacun de nous comprenne ce qu'il doit être, évitant toute occasion de soupçon et ne donnant pas l'ombre d'un prétexte à ceux qui veulent nous calomnier.

« Honorez les veuves qui sont véritablement veuves (3) ». Pourquoi ne parle-t-il pas ici de la virginité, pas même pour dire : Honorez les vierges ?Apparemment parce qu'il ne s'en trouvait point alors, ou qu'elles. avaient succombé. Car, dit-il, Satan en a entraîné plusieurs à sa suite. « Honorez les veuves qui sont véritablement veuves ». L'on peut donc n'avoir plus de mari et n'être pas veuve. De même que l'on n'est pas vierge, pour vivre en dehors du mariage, mais qu'il faut être irréprochable et toujours appliquée à ses devoirs, de même en est-il de la viduité : ce qui fait la veuve, ce n'est pas la perte d'un époux, mais la vie passée dans la continence, la patience et la solitude. Voilà les veuves que l'apôtre recommande d'honorer avec raison: On doit en effet un grand respect à ces femmes, puisqu'elles sont seules, puisqu'elles n'ont plus un homme pour les protéger; mais, auprès de la foule, leur état est exposé au blâme et paraît de mauvais augure. Aussi l'apôtre veut-il qu'elles soient grandement honorées par le prêtre; et ce n'est pas seulement pour cela, mais parce que leur état en est digne.

« Si une veuve a des enfants ou des, petits-enfants, qu'elle apprenne d'abord à faire régner la piété dans sa maison et à rendre ce qu'elle doit à ses parents (4) ». Voyez la prudence de Paul et comment, dans ses avis, il fait souvent appel à des raisonnements humains. Il n'a point apporté ici une idée grande et sublime, mais quelque chose qui fût accessible à tous : rendre ce qu'elle doit à ses parents. Comment cela? Vous avez été nourrie, vous avez grandi, vous avez joui de l'honneur qu'ils vous transmettaient. Ils ont quitté ce monde, et vous n'avez pu les payer de retour, car vous ne leur avez donné ni la vie ni la nourriture; rendez-leur ce bienfait dans leurs descendants, acquittez dans vos enfants votre dette envers eux : « Que ces veuves apprennent d'abord à faire régner la piété dans leurs maisons ». L'apôtre exprime ainsi par un mot l'accomplissement de tous les devoirs. « Car », dit-il, « cela est favorablement accueilli de Dieu (4) ». Et comme il a dit : « Qui sont véritablement veuves», il exprime ce qu'est une véritable veuve. «Celle-là est véritablement veuve qui vit dans la solitude, espérant en Dieu et persévérant nuit et jour dans la n prière et l'oraison ; mais celle qui est dans les délices est morte toute vivante (5, 6) ». Ainsi l'apôtre nous dit . Celle qui n'a pas choisi une vie mondaine, et qui vit dans la viduité, celle-là est véritablement veuve; celle qui espère en Dieu comme on le doit faire, qui s'adonne à l'oraison et y persévère nuit et jour, celle-là est veuve; ce qui ne veut pas dire que la veuve qui a des enfants ne le,soit pas véritablement, car l'apôtre admire aussi celle qui donne à ses enfants l'éducation qu'elle leur doit, mais il parle ici de celle qui n'a pas d'enfants, qui est seule. Il la console ensuite de ne point avoir d'enfants, en lui disant que c'est ainsi qu'elle est parfaitement veuve, parce qu'elle se trouve privée non-seulement de la consolation. que lui eût donnée son mari, mais de celle qu'elle eût reçue de ses enfants; elle a Dieu pour les remplacer tous. Car celle qui est privée d'enfants n'est pas au-dessous de l'autre; mais l'apôtre remplit par ses consolations le vide que cette privation lui fait éprouver. Ne vous affligez pas, lui dit l'apôtre, si vous entendez cette parole qu'il faut élever des enfants (4), vous qui n'en avez pas, comme si votre dignité en était amoindrie, car vous êtes véritablement veuve. « Celle qui vit dans les délices est morte toute vivante ».


  1. Les mots neoterous os adelphous, sont ici transposés. ↩

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Commentaire sur la première épitre à Timothée
Homilien über den I. Brief an Timotheus (BKV)

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