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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ii ad Timotheum homiliae 1-10

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

III.

Wie nun? frägt man: Weiht Alle Gott zu Priestern, auch die Unwürdigen? Alle weiht nicht Gott, aber er wirkt durch Alle, auch wenn sie unwürdig sind, um die Menschheit zu retten. Denn wenn er durch einen Esel und durch Balaam, einen ruchlosen Menschen, des Volkes wegen S. 274 geredet hat, so wird er es noch viel mehr durch den (wenn auch unwürdigen) Priester. Denn was thut Gott nicht für unser Heil? Was läßt er ungesagt? Durch wen wirkt er nicht? Wenn er durch Judas gewirkt hat, und durch Propheten, zu denen er sagt: „Ich kenne euch nicht, weichet von mir, die ihr Ungerechtigkeit verübet!“ — und wenn Andere Teufel ausgetrieben haben, so wird er noch viel mehr durch die Priester wirken. Wenn wir den Lebenswandel der Vorsteher prüfen, wenn wir uns selbst die Ordinierung der Lehrer anmaßen wollten, dann würde das oberste zu Unterst gekehrt, dann würden die Füße oben, der Kopf unten sein. Höre, was Paulus spricht: „Mir macht es sehr wenig aus, daß ich von euch oder von einem menschlichen Gerichtstage gerichtet werde.“1 Und wiederum: „Was richtest du deinen Bruder?“2 Wenn du schon deinen Bruder nicht richten darfst, so gilt das noch viel mehr in Bezug auf den Lehrer. Wenn Gott Das befohlen hätte, dann würdest du recht daran thun, ja du würdest sündigen, wenn du es nicht thaten; hat er es aber verboten, so nimm dich in Acht und wage dich nicht über die Schranken! Gegen Aaron sind nach Anfertigung des goldenen Kalbes Kore, Dathan und Abiron aufgestanden. Wie nun? Sind sie nicht umgekommen? Jeder kehre vor seiner Thüre! Freilich, wenn der Priester eine verkehrte Lehre vortragt, dann darfst du ihm nicht glauben, und wenn er ein Engel wäre. Lehrt er aber das Richtige, so halte dich nicht an sein Leben, sondern an seine Worte. Du hast den hl. Paulus, der mit Thaten und Worte dich zur Pflicht anleitet!

Aber dieser Priester gibt kein Almosen, sagt man, er verwaltet sein Amt nicht gut. Woher weißt du das? Sprich keinen Tadel aus, bevor du nicht wohl unterrichtet bist, fürchte die Rechenschaft. Manches Urtheil beruht auf S. 275 bloßem Verdachte. Ahme du den Herrn nach und höre was er spricht: „Ich will hinabsteigen und sehen, ob sie so handeln, wie diese schreien, wo nicht, damit ich es wisse.“3 Und wenn du dich ganz gut unterrichtet, wenn du die Sache genau geprüft und richtig befunden hast, dann warte auf den Richter und greife Christo nicht vor! Er hat zu prüfen, nicht du! Du bist der letzte Sklave, nicht der Herr! Du bist bloß ein Schaf! Mache dich also nicht an den Hirten, damit du nicht Rechenschaft geben mußt für Das, was du demselben Übles nachredest! Wie kannst du mir befehlen, sprichst du zum Priester, was du selber nicht thust? Nicht der Priester ist’s, der befiehlt; würdest du bloß ihm gehorchen, so hattest du keinen Lohn zu erwarten. Christus befiehlt dir das. Ja, was sage ich! Nicht einmal dem Paulus braucht man zu gehorchen, wenn er als Privatmann, als bloßer Mensch spricht, wohl aber dem Apostel, der Christum besitzt, welcher in ihm redet. Richten wir nicht über die Fehler Anderer, sondern richte Jeder über eigenen! Prüfe deinen Lebenswandel!

Aber, heißt es weiter, der Priester sollte besser sein als ich! Warum denn? Weil er ein Priester ist. Nun, hat er denn vor dir nicht Vieles voraus? nicht Plagen? nicht Gefahren? nicht Kampf? nicht Mühsal? Ist er also unter diesen Umständen nicht besser als du? Und wenn er ferner wirklich moralisch nicht besser ist als du, willst du dich dann selber zu Grunde richten? Das ist ein sinnloses Gerede! In welchem Falle ist er denn nicht besser als du? Wenn er stiehlt, wenn er den Tempel beraubt. Woher weißt du denn das, o Mensch? Warum stürzest du dich selbst in den Abgrund? Wenn Jemand sagt: Der König ist ein Dieb, und wenn du es auch gewiß weißt, dann hältst du dir die Ohren zu, und obschon berechtigt zum Tadel, springst du davon und thust, als ob du Nichts wüß- S. 276 test, weil du dich in keine überflüssige Gefahr stürzen willst. In diesem Falle aber springst du nicht nur nicht davon, sondern stürzest dich wirklich in die überflüssige Gefahr. Solches Gerede ist nicht frei von Schuld. Höre, was Christus spricht: „Ich aber sage euch, daß die Menschen von jedem unnützen Worte, das sie sprechen, werden Rechenschaft geben müssen.“4 Und überhaupt, glaubst du denn, besser zu sein als irgend ein Anderer? Seufzest du nicht, schlägst du nicht an die Brust, beugst du nicht das Haupt, ahmst du nicht den Zöllner im Evangelium nach? Also steuerst du dem Verderben zu, auch wenn du wirklich besser wärest. Bist du besser, dann schweige, damit du besser bleibst. Schwätzest du, dann ist Alles umsonst. Hältst du dich für besser, dann bist du es nicht. Hältst du dich nicht dafür, dann hast du einen bedeutenden Fortschritt gemacht. Denn wenn der wirkliche Sünder, falls er seine Sünden bekennt, gerechtfertigt von dannen geht, was wird dann Derjenige nicht für einen Gewinn haben, der kein so großer Sünder ist und sich doch für einen solchen hält? Prüfe dein eigenes Leben! Du bist kein Dieb, kein Räuber, aber du bist gewaltthätig und hast sonst tausend Fehler. Ich will den Dieb nicht loben, bewahre, im Gegentheil ich würde es schmerzlich beweinen, wenn Jemand ein solcher wäre; ich glaube gar nicht daran; denn was für ein Frevel der Kirchenraub ist, das läßt sich gar nicht aussprechen. Ich will es aber auch nicht um euretwillen. Denn ich will nicht, daß unsere Tugend durch Schmähungen auf Andere vermindert werde. Sag’, gab es etwas Schlechteres als den Zöllner im Evangelium? Es ist wirklich so: er war ein Zöllner und ein ganz schlechter Mensch. Und doch hat der Pharisäer bloß damit, daß er sagte: „Ich bin nicht wie dieser Zöllner dort,“ Alles verloren. Und du sagst in Betreff des Priesters: „Ich bin nicht wie S. 277 dieser Tempelräuber dort,“ und du solltest nicht auch allen Verdienstes verlustig gehen? Ich fühle mich gezwungen, über diesen Punkt zu sprechen und ihn eingehender zu erörtern, nicht als ob ich mich der Priester gar so sehr annehmen wollte, sondern weil ich für euch fürchte, ihr möchtet durch so anmaßendes Gerede, durch solches Aburtheilen das Verdienst eurer Tugend einbüßen. Denn höre, wozu Paulaus mahnt: „Jeder prüfe sein eigenes Thun, dann wird er in sich selber nicht im Vergleich mit andern seinen Ruhm finden.“5


  1. I. Kor. 4, 3. ↩

  2. Röm. 14, 10. ↩

  3. Gen. 18, 21. ↩

  4. Matth. 12, 36. ↩

  5. Gal. 6, 4. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée

3.

Quoi donc ! direz-vous, est-ce que Dieu les ordonne tous, même les indignes? Dieu ne les ordonne pas tous, mais il opère lui-même par le ministère de tous, même des indignes, pour le salut du peuple. S'il s'est autrefois servi d'un âne, et d'un méchant. homme tel que Balaam pour bénir son peuple (Nomb. XXII); pourquoi ne se servirait-il pas d'un prêtre ? Qu'est-ce qu'il ne fait pas pour notre salut? Que ne dit-il pas? De quel intermédiaire dédaigne-t-il de se servir? S'il a opéré par le ministère de Judas, et par celui de ces prophètes auxquels il dit : « Je ne vous connais pas, retirez-vous de moi, vous qui opérez l'iniquité » Matth. VII, 23) ; si d'autres pécheurs ont chassé les démons en son nom; à plus forte raison opèrera-t-il par le ministère des prêtres. Si nous devions scruter la vie et la conduite de nos pasteurs, ce serait nous en réalité qui les ordonnerions, et alors tout serait mis sens dessus dessous, les pieds seraient en haut et la tête en bas. Ecoutez ce que dit saint Paul : « Pour moi, je me mets fort peu en peine d'être jugé par vous, on par quelque homme que ce soit»; et encore : « Pourquoi jugez-vous votre frère ? » (I Cor. IV, 3 ; et Rom. XIV, 10.) Si vous ne devez pas juger votre frère,- vous devez encore bien moins juger le prêtre. Si Dieu vous l'a commandé, vous avez raison de le faire, et vous péchez en ne le faisant pas. Mais s'il vous l'a défendu, gardez-vous de le faire; n'allez pas franchir la barrière des commandements. Après la prévarication du veau d'or, Coré, Dathan et Abiron, et leurs partisans, se soulevèrent contre Aaron. Or, qu'arriva-t-il ? vous le savez, ils furent anéantis. Que chacun s'occupe de ce qui le regarde. Si quelqu'un altère le dogme, ne l'écoutez pas, quand ce serait un ange. Si quelqu'un enseigne selon l'orthodoxie, ne faites pas attention à sa vie mais seulement à ses paroles. Vous avez saint Paul pour vous former au bien par ses exemples comme par ses discours.

Mais il ne donne pas aux pauvres, dites-vous, et il administre mal. Qu'en savez-vous ? N'accusez pas avant d'être sûr, craignez le compte que vous aurez à rendre. On juge souvent sur de simples soupçons. Imitez votre Maître, écoutez ce qu'il dit : « Je descendrai et je verrai si leurs oeuvres répondent à ce cri qui est venu jusqu'à moi, pour savoir si cela est ainsi, ou si cela n'est pas ». (Gen. XVIII, 21.) Etes-vous instruit, vous êtes-vous informé, avez-vous même été témoin, attendez encore le juge : ne prenez pas le rôle de Jésus-Christ. C'est à lui qu'il appartient de s'enquérir, non à vous. Vous n'êtes, vous, que le dernier des esclaves, et non le maître. Vous êtes une des brebis du troupeau, n'examinez pas trop rigoureusement votre pasteur, si vous ne voulez pas avoir à rendre compte des accusations que vous portez contre lui. — Et comment me commande-t-il ce qu'il ne fait pas lui-même, direz-vous? — Ce n'est pas lui qui vous commande; si c'est à lui que vous obéissez vous n'aurez pas de récompense. C'est Jésus-Christ qui vous commande. Que dis-je ? Il ne faudrait pas même obéir à saint Paul s'il prescrivait quelque chose de son chef, quelque chose d'humain; il faut obéir à l'apôtre portant en lui Jésus-Christ qui parle par sa bouche.

Ne nous jugeons pas les uns les autres, que chacun se juge soi-même et examine sa propre vie. Mais il doit être meilleur que moi, direz-vous. — Pourquoi? — Parce qu'il est (360) prêtre. — Est-ce qu'aussi il n'a pas de plus que vous les travaux, les dangers, les combats,de chaque jour, et les pénibles soucis? avec tout cela, comment pouvez-vous dire. qu'il n'est pas meilleur que vous? Et -quand il ne serait pas meilleur, est-ce une raison pour que vous vous perdiez? Ces paroles viennent d'un fol orgueil. D'où savez-vous qu'il n'est pas meilleur que vous? — Mais s'il vole, direz-vous, s'il dépouille l'Eglise ? — D'où savez-vous cela, ô homme? Pourquoi vous jeter vous-même dans le précipice? Si quelqu'un vous dit: Un tel a revêtu la pourpre; bien que vous en soyez instruit, vous vous bouchez les oreilles. Quoique vous puissiez prouver le contraire, vous vous retirez aussitôt, vous feignez de ne rien savoir, ne voulant pas courir un danger,superflu; mais ici vous courez encore au devant. Ces sortes de paroles ne passeront pas sans qu'il en soit demandé compte. Ecoutez ce que dit Jésus-Christ : «Je vous le déclare, toute parole inutile que les hommes auront dite, ils en rendront compte au jour du jugement ». (Matth. XII, 36.) Vous vous flattez d'être meilleur qu'un autre, et pour cette seule ;pensée d'orgueil, vous ne gémissez point, vous ne vous frappez point la poitrine, vous ne baissez pas les yeux, vous n'imitez pas le publicain? S'il en est ainsi, vous vous êtes perdu vous-même, fussiez-vous réellement meilleur que tel ou tel. Etes-vous meilleur? taisez-vous, si vous voulez rester meilleur. Si vous parlez, tout est perdu. Si vous vous croyez meilleur, vous ne l'êtes pas; si vous ne le croyez pas, vous avez beaucoup fait pour l'être. Si celui qui était pécheur se retira justifié pour avoir confessé ses péchés,. que ne gagnera pas celui qui sans être un grand pécheur, se croira néanmoins tel? Faites l'examen de votre vie. Vous, ne volez pas; mais vous ravissez, mais vous extorquez, mais vous faites mille choses de ce genre.

Je ne dis pas ceci pour faire l'éloge du vol, loin de là, je déplore au contraire l'état de ceux qui s'en rendent coupables, s'il en est de tels parmi les ministres de l'Eglise; ce. que je ne crois pas. Le vol sacrilège est un crime dont on ,ue peut dire toute l'énormité. Mais je prends vos intérêts : je ne veux pas que toute votre vertu soit,rendue inutile par vos médisances. Quoi de pire qu'un publicain? Or, celui dont parle l'Evangile était réellement publicain et comme tel coupable de mille fautes. Et cependant, que le pharisien dise seulement : « Je ne suis pas comme ce publicain », et voilà aussitôt tout son mérite perdu. Et vous; si vous dites : Je ne suis pas comme ce prêtre, un voleur sacrilège, comment ne perdrez-vous pas tout ce que vous avez de mérite? Si je dis ces choses, et si je me crois obligé d'y insister, ce .n'est pas que je m'intéresse à ces coupables, mais c'est que je crains que vous me perdiez tout le fruit de votre vertu en vous glorifiant vous-même et en condamnant les autres. Ecoutez ce conseil de saint Paul : « Que chacun examine bien ses propres actions, et alors il trouvera sa gloire en lui-même, et non point en se comparant avec les autres ». (Job, VI, 4.)

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée
Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

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