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Werke Johannes Chrysostomus (344-407) In epistulam ii ad Timotheum homiliae 1-10

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Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

IV.

Etwas Solches ist es um die Kraft Christi! Die Kette des Gefangenen hat die Krone des Kaisers besiegt, und es hat sich gezeigt, daß von jener ein größerer Glanz ausstrahlt als von dieser. Paulus war in schmutzige Fetzen gehüllt, er lag ja im Kerker — und hat mehr als der Purpur Nero’s die Augen aller Welt auf seine Ketten gelenkt. Er stand auf dem Boden, niedrig und gebeugt, und Alles lief von dem goldenen Wagen Nero’s hinweg und auf Paulus zu. Ganz natürlich. Einen König, der mit weissem Gespanne fährt, hatte man schon oft gesehen; aber einen Gefangenen zu schauen, der mit demselben Freimuth zum Kaiser redet, mit welchem dieser einen miserablen und armseligen Sklaven anspricht, Das war etwas Neues und Unerwartetes. Ein ganzer Haufen von Menschen stand um ihn herum, lauter Sklaven des Kaisers. Aber nicht ihren Fürsten staunten sie an, sondern den Mann, der ihren Fürsten besiegte. Vor diesem bebte und zitterte Alles, nur Paulus trat ihn in den Staub. Siehe, welcher Glanz gerade von den Fesseln ausstrahlt! Warum soll da noch Jemand sprechen von Dem, was später geschah, wie man von Nero nicht einmal das Grab kennt, und wie dagegen Paulus glänzender als alle Kaiser in der Residenzstadt ruht, dort, wo er auch den Sieg errungen, dort, wo er auch sein Siegesmal aufgepflanzt hat? Wenn Jemand von Nero spricht, so thut er es mit Tadel, auch Diejenigen, die ihm nahe stehen, thun es. Denn er soll auch ein Wüstling gewesen sein. Aber das Andenken des Paulus ist gesegnet nicht nur bei uns, sondern auch bei unsern Gegnern. Denn wenn die Wahrheit so glänzend zu Tage tritt, dann S. 306 wagen auch unsere Gegner keine Unverschämtheiten. Wenn sie ihn auch nicht wegen seines Glaubens bewundern, so thun sie es doch wegen seines Freimuthes und seines männlichen Auftretens. Paulus wird täglich und überall in Aller Mund gepriesen und gefeiert. Den Nero dagegen trifft Tadel und Schmähung. Auf welcher Seite ist also die Herrlichkeit?

Allein ich habe, ohne es zu merken, bisher den Löwen bloß nach der Kralle gelobt. Ich muß erst noch die Hauptsache sagen. Und worin besteht diese? Im Himmel. Wie wird Paulus dereinst mit dem Könige des Himmels kommen, in welch herrlicher Gestalt! Nero dagegen, wie wird er dastehen, gesenkten Hauptes, traurigen Blickes! Wenn du etwa meinst, ich sage da etwas Albernes und Lächerliches, dann bist bloß du lächerlich, da du über Dinge lachst, die gar nicht lächerlich sind. Wenn du an die Zukunft nicht glauben willst, so schöpfe deinen Glauben aus der Vergangenheit. Hienieden ist noch nicht die Zeit der Kränze, und doch wurde dem Kämpfer schon so viel Ehre zu Theil; wenn aber nun der Kampfrichter kommt, welche Ehre wird ihm dann werden? Unter fremden Leuten, als einem Fremdling und Ausländer zollt man ihm trotzdem Bewunderung. Wenn er nun in seinem Vaterlande ist, welches Gut wird ihm da nicht zu Theil werden? „Jetzt ist unser Leben verborgen mit Christus in Gott,“1 und doch wirkt und glänzt der Todte mehr als die Lebenden. Und wenn nun unser eigentliches Leben erscheint, was wird ihm dann noch versagt sein? Was wird er dann noch entbehren? Deßhalb ließ Gott dem Paulus so viel Ehre zu Theil werden, nicht als ob Dieser es bedurft hätte. Denn wenn er im irdischen Leben so wenig auf den Ruhm bei der Menge gegeben hat, so wird er es noch viel weniger nach seinem Hingange aus dieser Welt thun. Also nicht S. 307 deßhalb allein ließ Gott ihn solche Ehre genießen, sondern damit Die, welche nicht an die Zukunft glauben wollen, durch die Gegenwart überzeugt werden. Ich behaupte, daß Paulus mit dem König des Himmels am Tage der Auferstehung kommen, daß er der höchsten Seligkeit theilhaftig werden wird. Aber man glaubt mir nicht. Also überzeuge man sich durch die Gegenwart! Der Zeltmacher steht glänzender und ehrenreicher da als ein König. Keinem römischen Kaiser sind so viele Ehren erwiesen worden wie ihm. Den Kaiser Nero hat man hinausgeworfen und irgendwo ausser der Stadt begraben; Paulus ruht inmitten der Stadt wie ein Kaiser, der noch lebt. Daraus kannst du deine Überzeugung für die Zukunft schöpfen. Wenn Paulus schon hienieden, wo man ihn von Land zu Land trieb, wo man ihn verfolgte, solche Ehre genießt, wie wird es erst sein, wenn er wieder kommt? Wenn er hier, wo er ein Zeltmacher war, zu solchem Glanze stieg, wie wird es erst sein, wenn er wieder kommt, Strahlen werfend wie die Sonne? Wenn er schon hienieden nach solcher Niedrigkeit von solchem Glanz umgeben wurde, wie wird es erst der Fall sein, wenn er wieder kommt? Diesen Thatsachen kann man sich nicht entwinden. Wer soll sich nicht überzeugt fühlen, wenn der Zeltmacher höher geehrt ist als der bewundertste der Kaiser? Wenn Das hienieden schon über den natürlichen Lauf der Dinge hinausgeht, so noch viel mehr im Jenseits. Glaube an die Gegenwart, o Mensch, wenn du nicht an die Zukunft glauben willst! Glaube an Das, was du siehst, wenn du nicht an Das glauben willst, was du nicht siehst! Ja, glaube nur an das Sichtbare! So wirst du auch an das Unsichtbare glauben. Wenn du aber nicht glauben willst, dann ist das Wort des Apostels am Platze: „Wir sind unschuldig an euerem Blute, denn wir haben euch Alles bezeugt und Nichts vorenthalten, was wir euch sagen mußten.“2 Klaget euch S. 308 dann selber an und verurtheilt euch selber zur höllischen Strafe!

Wir aber, geliebte Kinder, wollen Nachahmer des Apostels Paulus sein nicht nur im Glauben, sondern auch im Leben. Damit wir der himmlischen Herrlichkeit theilhaftig werden, wollen wir die irdische mit Fußen treten. Nichts von den irdischen Dingen soll uns fesseln. Verachten wir das Sichtbare, damit uns das Himmlische zu Theil werden oder vielmehr damit wir das eine durch das andere bekommen; aber in erster Linie muß das Himmlische unser Ziel sein, dessen wir alle theilhaftig werden mögen.

S. 309


  1. Kol. 3, 3. ↩

  2. Apostelg. 20, 26 f. ↩

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée

4.

Telle est la vertu du Christ : une chaîne de fer triomphait de la couronne impériale; un captif, d'un César. Paul, comme un prisonnier, ne portait que des haillons; et ces haillons, avec les fers du prisonnier, attiraient plus les regards que la pourpre. Il était par terre et le front dans la poussière , et néanmoins les yeux des hommes se détournaient du char d'or de l'empereur pour s'arrêter sur lui, et c'était naturel. Car c'était une chose ordinaire de voir l'empereur conduit par un attelage blanc; mais ce qui était nouveau et étrange, c'était de voir un prisonnier parler à l'empereur avec autant de hardiesse et de liberté que l'empereur en mettrait à parler à un vil et misérable esclave. Une foule nombreuse était présente , toute composée des esclaves de Néron. Ils admiraient, non leur prince, mais son vainqueur. Celui que tous ensemble redoutaient, saint Paul seul le foulait aux pieds. Voyez quelle splendeur dans les fers. Que dirons-nous encore? Le tombeau du prince n'est pas même connu; et l'apôtre, effaçant en éclat tous les empereurs, repose dans la ville capitale du monde, là on il a remporté la victoire et dressé son trophée. On ne parle de celui-là que pour le mépriser, même parmi les païens, car c'était un impie; la mémoire de celui-ci est partout accompagnée de bénédictions, même chez nos ennemis. Lorsque la vérité brille, les ennemis mêmes n'ont pas l'impudence de la repousser. S'ils n'admirent pas la foi de saint Paul, ils admirent sa franchise et sa hardiesse. Celui-ci vole tous les jours de bouche en bouche, couronné d'une renommée glorieuse; celui-là ne reçoit partout qu'injures et mépris. De quel côté donc se trouve la gloire ?

Mais, à mon insu, je n'ai loué du lion que son ongle, au lieu de dire le plus important. Quel est le plus important? Le bonheur du ciel ; la splendeur dont Paul sera revêtu lorsqu'il viendra avec le Roi des cieux, et d'un autre côté l'abaissement de Néron, son état misérable. Si je vous semble dire des choses incroyables et ridicules, vous vous rendez ridicules vous-mêmes, vous qui riez de choses nullement risibles. Si vous ne croyez pas à la vie à venir, croyez-y du moins par la considération des choses passées. Le temps des couronnes n'est pas encore venu, et cependant voyez l'honneur dont jouit déjà le vaillant athlète du Christ ; de quel honneur donc jouira-t-il lorsque viendra l'Agonothète avec toutes ses couronnes. S'il est ainsi admiré, lui étranger parmi des étrangers, quel sera donc son bonheur quand il sera parmi les siens? « Maintenant notre vie est cachée avec Jésus-Christ en Dieu » (Colos. III, 3), et cependant l'apôtre, quoique mort, est plus puissant que les vivants, plus honoré. Lors donc que le (371) grand jour de la vie sera venu, de quelle abondance de vie et de bonheur ne jouira-t-il pas? C'est pour cela que Dieu le fait jouir de tant d'honneurs qu'il ne demandait pas. S'il a méprisé la gloire du monde lorsqu'il était dans son corps, combien plus doit-il la mépriser maintenant qu'il en est délivré? Dieu l'a encore comblé de toute cette gloire afin que ceux qui n'ont pas foi dans l'avenir se laissent du moins conduire par le spectacle du présent. Je dis que saint Paul viendra avec le Roi des cieux au jour de la résurrection, et qu'il jouira de tous les biens de la vie glorieuse. Mais l'incrédule refuse de me croire , alors j'attire son attention sur le présent pour forcer sa croyance.

Le faiseur de tentes est plus glorieux, plus honoré que l'empereur. Jamais souverain de Rome n'a joui d'autant d'honneurs que l'ouvrier en cuirs. L'empereur Néron gît dans quelque lieu ignoré où il a été jeté au hasard, et l'apôtre Paul occupe le centre de Rome, il en est le maître et le roi. En voyant cela, croyez donc aussi à l'avenir. S'il reçoit maintenant tant d'honneurs là même où il fut maltraité, persécuté, que sera-ce lorsqu'il viendra avec Jésus-Christ? S'il a acquis tant de gloire, quoiqu'il ne fût qu'un simple faiseur de tentes, que sera-ce quand il viendra revêtu de toutes les splendeurs célestes? S'il est parvenu à tant de grandeur, parti de tant de bassesse, où ne montera-t-il point dans le séjour de la gloire? Peut-on éviter de voir les faits? Qui ne serait ému de voir un faiseur de tentes environné de plus d'honneurs que les plus grands monarques de la terre? Si dès ici-bas nous voyons des choses qui surpassent la nature, pourquoi n'en serait-il pas de même dans l'avenir? Crois donc le présent, ô homme, si tu ne veux pas croire l'avenir; crois les choses visibles, si tu refuses de croire les invisibles. Ajoute foi à ce que tu vois, et de la sorte tu ajouteras foi à ce que tu ne vois pas encore. Si tu t'obstines dans ton incrédulité, ce sera le cas de te dire le mot de l'apôtre.: « Nous sommes purs du sang de vous tous ». (Act. XX, 26.) Nous avons rendu témoignage de toute manière, nous n'avons rien omis de ce que nous devions dire, et vous ne pourrez imputer qu'à vous-mêmes le supplice de l'enfer qui vous attend.

Pour nous, mes chers enfants, imitons saint Paul, non-seulement dans sa foi, mais encore dans sa vie. Pour obtenir la gloire du ciel, foulons aux pieds la gloire de ce monde. Qu'aucune des choses présentes ne nous attache. Méprisons les biens visibles pour obtenir les invisibles; ou plutôt obtenons-les tous en acquérant ces derniers, auxquels principalement nous devons tendre. Puissions-nous tous en être jugés dignes. Ainsi soit-il.

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Commentaire sur la deuxième épitre à Timothée
Homilien über den II. Brief an Timotheus (BKV)

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