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Homilien über den Brief an Titus (BKV)
I.
Kap. I.
S. 407 1. Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi im Glauben der Auserwählten Gottes und in der Erkenntniß der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt, 2. auf Hoffnung des ewigen Lebens, das verheissen hat Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten, zu seiner Zeit aber geoffenbart hat, 3. sein Wort nämlich durch die Predigt, womit ich betraut wurde im Auftrage unseres göttlichen Heilandes, dem Titus, dem ächten Kinde nach dem gemeinsamen Glauben, 4. Gnade und Friede von Gott dem Vater und dem Herrn Jesus Christus, unseremHeilande.
I. Titus war ein erprobter Gefährte des Paulus. Denn wäre er nicht erprobt gewesen, so hatte er ihm nicht die S. 408 Insel (Kreta) zur Pastorirung übertragen und hätte ihn nicht beauftragt, die noch mangelhaften dortigen Einrichtungen zu vollenden. „Damit du das Fehlende in Ordnung bringst,“ heißt es weiter unten. Er würde ihm nicht die Oberaufsicht über so viele Bischöfe übertragen haben, wenn er in den Mann nicht das vollste Vertrauen gesetzt hätte. Man glaubt, daß er noch ein junger Mann war, weil der Apostel ihn sein „Kind“ nennt. Ich glaube auch, daß in der Apostelgeschichte seiner Erwähnung geschieht.1 Demnach wäre er ein Korinther gewesen, falls nicht ein Anderer gleichen Namens dort gemeint ist. Denn Zenas ruft der Apostel zu sich, auch den Apollo will er bei sich sehen, den Titus aber nicht; Jenen traute er nämlich eine besondere Standhaftigkeit und Festigkeit gegenüber dem Kaiser zu.
Es scheint mir, daß es sich hier um eine Zwischenzeit (zwischen der ersten und zweiten Gefangenschaft) handelt, und Paulus schreibt den Brief unter günstigen Verhältnissen. Denn es ist nirgends von Heimsuchungen die Rede. Fortwährend aber handelt er von der Gnade Gottes von Anfang bis zu Ende, insofern sie für die Gläubigen ein mächtiger Antrieb zur Tugend ist. Denn wenn sie wissen, was sie eigentlich verdient hätten, zu was sie es aber gebracht haben und zwar durch die Gnade Gottes, und wessen sie gewürdigt worden, so liegt darin keine geringe Anspornung.
Auch gegen die Juden zieht er los. Man braucht sich übrigens nicht zu wundern, wenn der Apostel gleich die ganze Nation geißelt. Er macht es auch mit den Galatern so, wenn er sagt: „O ihr unverständigen Galater!“2 Der S. 409 Apostel will da nicht beleidigen, er meint es gut. Würde er Das in persönlicher Gereiztheit thun, so könnte ihn Einer mit Recht tadeln; geschieht es aber im Feuereifer für das Wort Gottes, dann liegt ja keine Injurie darin. Auch Christus hat unzählige Male die Schriftgelehrten und Pharisäer scharf getadelt, aber nicht aus persönlicher Rancüne, sondern weil sie die Andern alle in’s Verderben führten.
Der Apostel faßt sich kurz in diesem Briefe. Leicht erklärlich! Auch Das ist ein Beweis für die Tugend des Titus, daß er bei ihm nicht viele Worte braucht, sondern bloß eine Art Andeutung.
Ferner bin ich der Meinung, daß dieser Brief älter ist als der an Timotheus; denn diesen schrieb der Apostel kurz vor seinem Lebensende im Kerker, bei der Abfassung des unsrigen aber befand er sich ausser dem Gefängniß und in Freiheit. Denn die Stelle: „Ich bin Willens, in Nikopolis zu überwintern,“ beweist, daß er nicht mehr im Gefängnisse war; im Briefe an Timotheus aber nennt er sich wiederholt einen Gefangenen.
Was sagt er also:
Paulus, Knecht Gottes, aber Apostel Jesu Christi, im Glauben der Auserwählten Gottes.
Siehst du, wie er diese Ausdrücke unterschiedlich gebraucht! Bald nennt er sich „Knecht Gottes und Apostel Christi“, bald „Knecht Christi“: „Paulus, Knecht Jesu Christi.“ So kennt er keinen Unterschied zwischen Vater und Sohn.
S. 410 In dem Glauben der Auserwählten Gottes und in der Erkenntniß der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt, auf Hoffnung des ewigen Lebens. „In dem Glauben der Auserwählten Gottes.“ Nennst du dich, o Paulus, einen Apostel, weil du geglaubt hast, oder weil dir die Auserwählten anvertraut wurden? Ich denke, weil ihm die Auserwählten Gottes anvertraut worden, d. h. nicht wegen seiner Tüchtigkeit, nicht wegen seiner Arbeiten und Mühen hat er die apostolische Würde erhalten, sondern es war eine bloße Gnade von Seite Dessen, der sie ihm anvertraut hat. Damit ferner die Gnade nicht grundlos vertheilt erscheine, — denn Gott wirkt nicht Alles; warum hätte er dann nicht auch Andern das Apostelamt anvertraut? — deßhalb fährt der Apostel fort: „In der Erkenntniß der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt.“ Deßhalb, will der Apostel sagen, ist mir mein Amt anvertraut worden, oder vielmehr auch hierin war seine Gnade thätig; denn auch diese Erkenntniß der Wahrheit habe ich von ihm. Deßhalb sagt auch Christus selber: „Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt.“3 Und wiederum schreibt der heilige Paulus an einer anderen Stelle: „Ich werde erkennen, gleichwie auch ich erkannt bin;“4 und wiederum: „Ich trachte darnach, ob ich’s ergreife, wozu ich auch schon von Christus Jesus ergriffen bin.“5 Erst sind wir ergriffen worden und dann erst zur Erkenntniß gekommen; erst wurden wir erkannt, und dann ergriffen wir. Erst wurden wir gerufen, und dann sind wir dem Rufe gefolgt. Mit dem Ausdruck: „im Glauben…“ setzt er Alles auf Rechnung der Auserwählten; ihretwegen, sagt er, bin ich Apostel; nicht als hätte ich es verdient, sondern S. 411 um der Auserwählten willen, wie er auch anderwärts sagt: „Alles ist ja euer, sei es Apollo oder Paulus.“6
In der Erkenntniß der Wahrheit, die zur Gottseligkeit führt.
Es gibt auch sonstige Wahrheiten, die auf die Gottseligkeit keinen Bezug haben, z. B. die Kenntniß des Ackerbaues, der Gewerbe ist auch eine Kenntniß der Wahrheit. Die Wahrheit aber, von welcher hier die Rede ist, führt zur Gottseligkeit. Oder der Ausdruck: „im Glauben“ will sagen, daß sie wie die übrigen Auserwählten geglaubt und die Wahrheit erkannt haben. Denn vom Glauben kommt die Erkenntniß, nicht von Vernunftschlüssen.
Auf Hoffnung des ewigen Lebens.
Der Apostel hatte vom gegenwärtigen Leben in der Gnade Gottes gesprochen; nun spricht er vom zukünftigen und stellt uns den Kampfpreis vor Augen für Das, was im Grunde doch nur Wohlthat Gottes ist. Dafür nämlich, daß wir den Glauben angenommen haben und vom Irrthum befreit worden sind, will er uns eine Belohnung zuwenden.
Siehe, wie die Einleitung des Briefes ausgefüllt wird durch die Erinnerung an die göttlichen Wohlthaten, und der ganze Brief behandelt durchgehends dieses Thema als Hauptfrage; es liegt darin eine kräftigere Aufforderung zur Ertragung der Mühsale für den heiligen Mann selbst sowohl wie für seine Jünger. Denn Nichts ist so nützlich für uns wie die fortwährende Erinnerung an die göttlichen Wohlthaten, wie sie der Menschheit im Großen und uns persönlich zu Theil werden. Denn wenn wir schon gerührt S. 412 werden durch eine Wohlthat, die uns ein Freund erweist, durch ein freundliches Wort, das wir hören, und durch ein aufmerksames Entgegenkommen, so müssen wir noch weit mehr Willfährigkeit und Gehorsam zeigen bei der Wahrnehmung, in welchen Gefahren wir geschwebt und wie uns Gott aus sämmtlichen errettet hat.
In der Erkenntniß der Wahrheit.
Die Wahrheit stellt der Apostel hier der alttestamentlichen Typik entgegen. Auch dort gab es eine Erkenntniß und eine Frömmigkeit, aber nicht eine Erkenntniß der Wahrheit, freilich auch nicht eine Erkenntniß der Lüge, sondern eine Erkenntniß von Typen und Bildern.
Treffend heißt es: „auf Hoffnung des ewigen Lebens.“ Das alte Testament hatte nämlich nur eine Hoffnung auf das gegenwärtige Leben, wie geschrieben steht: „Wer das Gesetz erfüllt, der wird dadurch leben.“ Siehst du, wie schon gleich im Eingang der Abstand zwischen Gesetz und Gnade gezeigt wird? Die Anhänger des Gesetzes sind keine „Auserwählten“, sondern wir. Wenn zwar ehedem auch sie das „auserwählte Volk“ genannt wurden, jetzt sind sie es nicht mehr.
Welches verheissen hat Gott, der nicht lügt, vor ewigen Zeiten.
Das heißt: nicht erst jetzt, als hätte er seinen Sinn geändert, sondern von Anbeginn war es so bestimmt. Oftmals spricht der Apostel diese Wahrheit aus, so zum Beispiel, wenn er sagt, er sei „ausgesondert für das Evangelium Gottes,“7 oder: „Welche er vorhergesehen, die hat er S. 413 auch vorherbestimmt.“8 Er will damit unseren Adel andeuten, indem uns Gott nicht erst in jüngster Zeit, sondern schon von Ewigkeit her geliebt hat. Und Das ist nichts Geringes, diese göttliche Liebe, deren Gegenstand wir von Ewigkeit und Anbeginn gewesen sind.
Welches verheissen hat Gott, der nicht lügt.
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Commentaire sur l'épître de Saint Paul à Tite
1.
Tite était l'un des plus distingués des compagnons de saint Paul ; s'il n'en avait pas été ainsi, l'apôtre ne lui aurait pas confié une île tout entière; il ne lui aurait pas prescrit de mettre en bon ordre les choses qui restaient à, régler, car il dit: « Afin que tu mettes en bon ordre ce qui reste » ; il n'aurait pas soumis à son jugement tant d'évêques, s'il n'avait pas eu en lui la plus grande confiance. On dit que c'était un jeune homme, parce que saint Paul l'appelle son fils, mais la raison n'est pas convaincante. Je crois que c'est de lui qu'il est fait mention dans les Actes des apôtres. Il était probablement de Corinthe, à moins qu'il n'y en ait eu un antre du même nom. De plus l'apôtre appelle à lui Zénas et il désire qu'Apollon lui soit envoyé, et non celui-ci; car il témoignait qu'ils auraient plus de courage en présence de l'empereur. Il me semble que saint Paul était en liberté, lorsqu'il écrivit cette épître. Car il ne parle pas de ses persécutions, et sans cesse il revient sur la grâce de Dieu; on peut le voir à la fin comme au commencement,'et c'est là une exhortation à la vertu toute-puissante sur l'esprit de ceux qui croient. N'était-ce pas un grand encouragement pour eux, que de savoir ce qu'ils méritaient, à quel état ils avaient été élevés par grâce, à quelle dignité ils étaient appelés? Il s'élève aussi contre les juifs; et s'il s'emporte (406) contre la nation tout entière, ne vous en étonnez point. Il ne s'y prend pas autrement, lorsqu'il s'agit des Galates. Ne s'écrie-t-il pas « O Galates insensés ! » Ce ne sont point là les paroles d'une haine injurieuse , mais celles d'un amour ardent. S'il avait agi ainsi dans son intérêt,. il serait justement blâmable, mais si c'est par ardeur et par zèle pour la prédication, il n'y a point d'injure. Le Christ lui-même a fait mille reproches aux scribes et aux pharisiens, mais était-ce par un motif intéressé non, c'est parce qu'ils perdaient tous les autres. — L'épître est courte, et ce n'est pas sans raison. Par là un hommage est rendu à la. vertu de Tite qui nous est représenté comme n'ayant pas besoin de longs discours, mais d'un simple avertissement. Il me semble qu'elle a été écrite avant l'épître à Timothée il a fait celle-ci vers la fin de sa vie, lorsqu'il était dans les fers; mais au moment où il a composé l'épître à Tite il n'était ni emprisonné, ni enchaîné, car ces mots : « J'ai résolu de passer l'hiver à Nicopolis », prouvent qu'il n'était pas encore dans les liens; dans son épître à Timothée au contraire il dit souvent qu'il est enchaîné.
Que dit-il donc? «.Paul, serviteur de Dieu et apôtre de Jésus-Christ, selon la foi des élus de Dieu ». Voyez-vous comme il se sert indifféremment de ces expressions? il s'appelle tantôt serviteur de Dieu et apôtre de Jésus-Christ, tantôt serviteur de Jésus-Christ: «Paul, serviteur de Jésus-Christ ». Ainsi il n'établit aucune différence entre le Père et le Fils. « Selon la foi des élus de Dieu ». Veut-il dire qu'il avait la foi, ou .qu'on avait foi en lui ? Je crois qu'il veut dire que les élus lui ont été confiés; comme s'il disait: Je ne dois pas ma dignité à mes mérites, à mes fatigues et à mes sueurs, mais je dois tout à la bonté de Dieu, qui a mis en moi sa confiance. Ensuite, pour qu'on n'aille pas croire que la grâce se communique sans raison , puisqu'il faut que l'homme y corresponde, et que ce n'était pas sans raison que Paul avait été préféré à d'autres, il ajoute : « Et la connaissance de la vérité qui est selon la piété ». C'est parce qu'il avait cette connaissance de la, vérité que les élus lui ont été confiés. Mais alors ils lui ont été confiés à bien plus forte raison par la grâce de Dieu, puisque c'est Dieu qui lui a donné cette connaissance. Aussi écoutez Jésus-Christ lui-même: « Ce n'est pas vous qui m'avez choisi, mais c'est moi qui vous ai choisis ». (Jean, XV, 16.) De même le bienheureux apôtre saint Paul dit dans un autre endroit : « Je connaîtrai selon que j'ai été aussi connu » ( I Cor. XIII, 12) ; et ailleurs : « Si je puis comprendre de même que j'ai été compris par « Jésus-Christ ». (Philip. III, 12.) Ainsi, d'abord nous sommes compris, ensuite `nous connaissons ; d'abord nous sommes connus, et ensuite nous comprenons ; d'abord nous sommes appelés, et- ensuite nous obéissons. Lorsqu'il dit: « Selon la foi », il fait entendre qu'il n'est rien que par les élus. C'est comme s'il disait: C'est pour eux que je suis apôtre, je ne le suis pas pour mes mérites, mais pour l'intérêt des élus. C'est ce qu'il dit ailleurs: « Toutes choses sont à vous, soit Paul, soit Apollon ». (1 Cor. III, 22.)
« Et la connaissance de la. vérité qui est selon la piété». Il y a en effet une connaissance vraie des choses qui n'est pas selon la piété. Ainsi connaître l'agriculture, connaître les arts, c'est bien véritablement connaître mais la connaissance dont il parle, c'est celle qui est selon la piété. « Selon la foi » peut encore avoir été écrit parce qu'ils ont eu la foi comme les autres élus et qu'ils ont connu la vérité: c'est de la foi que vient la connaissance et non des raisonnements. « Sous l'espérance de la vie éternelle ». Il a dit que la vie présente est toute dans la grâce de Dieu; il parle maintenant de la vie future, et il met devant nos yeux les récompenses qui nous sont destinées pour les bienfaits que nous avons reçus. Car Dieu veut nous couronner parce que nous avons cru en lui et qu'il nous a dégagés de l'erreur. Vous voyez comme le début de l'épître est rempli de la pensée des bienfaits de Dieu; toute la suite ressemble à ce commencement, et elle encourage le juste Tite et ses disciples à supporter les peines. Il n'y a rien en effet de plus utile que de se rappeler sans cesse les bienfaits gîte Dieu répand soit sur tous les hommes, soit sur chacun dé nous. Car si notre zèle s'enflamme, lorsque nous recevons un bienfait d'un ami, ou qu'on nous adresse soit une bonne parole, soit un geste bienveillant, combien plus grande ne doit pas être notre ardeur à obéir, lorsque nous voyons à quels dangers nous avons été exposés, et comment Dieu nous en a toujours délivrés. « Et la connaissance de la vérité ». Ici il dit « la vérité » par opposition à la figure. Car (407) auparavant il y avait bien une connaissance, il y avait bien une piété, seulement elle ne consistait pas dans la vérité, encore moins dans le mensonge, mais dans les images et dans les figures. Il dit très-bien: « Sous l'espérance de la vie éternelle » , parce que l'autre connaissance était pour l'espérance de la vie présente. « Car l'homme qui fera ces choses vivra par elles ». (Rom. X, 5.) Voyez-vous comme dès le début il donne la mesure de la grâce ? Ceux-là ne sont pas les élus, c'est nous qui le sommes ; et bien qu'autrefois ils aient été appelés les élus, ils ne le sont plus.
« Que Dieu qui ne peut mentir avait promise avant tous les temps », c'est-à-dire, Dieu ne l'a point promise en changeant sa première pensée, mais il a fait cette promesse dès le principe. C'est ce que l'apôtre a exprimé en beaucoup de passages, comme lorsqu'il dit: « J'ai été mis à part pour annoncer l'Évangile « de Dieu», et ailleurs : «Et ceux qu'il a appelés et ceux qu'il a prédestinés» ; il montre par là notre dignité, puisque ce n'est pas d'aujourd'hui que Dieu nous aime, mais qu'il nous a aimés auparavant, et il ne faut pas compter pour peu qu'il nous ait aimés auparavant et dès le principe.