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Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De ecclesiastica hierarchia

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Kirchliche Hierarchie (BKV)

§ 6.

1) Die zuletzt erwähnten Gedanken über die Notwendigkeit des geistlichen Kampfes finden ihren symbolischen Ausdruck in der Zeremonie der Salbung des Täuflings. 2) Der bezeichnete Kampf ist von der höchsten Erhabenheit und überaus lohnend, weil Christus ihn anordnet, überwacht und krönt, ja in eigener Person sich als Mitkämpfer an die Seite der Seinen stellt. 3) Deshalb muß der Täufling den Kampf gegen das Böse freudig und zuversichtlich aufnehmen, treu und den Kampfesregeln entsprechend kämpfen und das heilige Vorbild des göttlichen Führers im Kampfe stets gewärtig haben.

Die deutliche Symbolik dieser Ideen siehst du in den Zeremonien der Hierarchie. Der gottebenbildliche Hierarch beginnt die heilige Salbung und nach ihm vollenden die Priester dieses heilige Geschäft; sie rufen dadurch den Täufling sinnbildlich zu den heiligen Kämpfen auf, in welchen er unter Christus als dem Kampfesordner eintritt. Denn Christus ist seiner Gottheit nach der Schöpfer der Kampfesordnung, nach seiner Weisheit hat er die Gesetze des Kampfes festgestellt, nach seiner Herrlichkeit hat er den Siegern die prachtvollen Kampfespreise bereitet. Und etwas noch Göttlicheres! In seiner Güte gegen die Kämpfer hat er sich heilig zu ihnen hinzugesellt und kämpft für ihre Freiheit und ihren Sieg gegen die Macht und das Verderben des Todes1. Deshalb wird der Täufling in diese Kämpfe, da sie Kämpfe Gottes sind, freudig eintreten, den Kampfesregeln des weisen Ordners treu bleiben und ihnen gemäß ohne Verfehlung kämpfen. Denn er hält an der wohlbegründeten Hoffnung auf die herrlichen Siegespreise fest, da er einem S. 115 guten Herrn und Führer des Kampfes unterstellt ist. Auf den Spuren dessen wandelnd, der aus Güte der erste unter den Kämpfern geworden, ringt er in den Kämpfen, durch welche das nachgeahmte Bild Gottes erzeugt wird, die der Vergöttlichung entgegenstehenden Einwirkungen und Mächte nieder und stirbt, um mystisch zu sprechen, mit Christus in der Taufe der Sünde ab.


  1. Das Bild vom Kampfordner und Preisrichter findet sich schon bei Clemens v. Al. cohort. 10 (M. 8, 209 B) und dann bei Späteren, über Christus als Kampfgenossen, der alle unsere Schwächen getragen, s. Ignatius v. Ant. ad. Polyc. c. 1. ↩

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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)

§ 6.

Das genaue Bild davon hat man in den priesterlichen Handlungen vor sich: Der gottähnliche Bischof selbst beginnt die heilige Salbung, die übrigen Priester führen sie dann zu Ende und muntern durch dieses Sinnbild den Neuling zu heiligen Kämpfen unter dem Kriegsherrn Christus auf: Er ist als Gott der Urheber der Kämpfe, als Weiser ihr Gesetzgeber, schließlich der, der den Siegern gütig die angemessenen Belohnungen spendet. Und noch göttlicher ist, daß er selbst einer von den Kriegern und ein guter geworden ist, der mit ihnen heilig für ihre Freiheit und ihren Sieg um die Herrschaft über Tod und Verderbnis kämpft, nach seiner Aufnahme zu diesen Kämpfen, als göttlichen, voll Freude emporsteigt, treu den Gesetzen der Weisen; nach ihnen wird er sich im Kampf richten, ohne sie zu verletzen, getragen von der sichern Hoffnung auf einen herrlichen Lohn, da er einem guten Kriegsherrn und Führer unterstellt ist.

Den göttlichen Spuren des ersten aller Kämpfer beharrlich folgend in Kämpfen, die durch Rechtschaffenheit Gott nachzuahmen suchen, die Geister und Einflüsterungen, die sich seinem Aufsteigen zu Gott entgegenstellen, unter die Füße tretend, wird er, mystisch gesprochen, mit Christus sterben: der Sünde durch die Taufe absterben.

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