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Kirchliche Hierarchie (BKV)
§ 8.
1) Die lichtweißen Kleider werden dem Täufling angelegt weil die Seele in dem neuen Leben in lichter Schönheit erstrahlt. 2) Die darauf folgende Salbung mit dem Myron (Firmung) macht nicht nur das Äußere des Menschen wohlduftend, sondern ist auch ein Zeichen des geistlichen Wohlduftes, den der heilige Geist bei seiner Herabkunft über die Seele ausgießt, ein Geheimnis, das man nicht in Worte kleiden darf, sondern innerlich und persönlich erleben muß. 3) Zum Schlusse gewährt der Bischof dem Täufling die Teilnahme an der heiligen Eucharistie. *
Hierauf legen sie (die Priester) dem Täufling lichtweiße Kleider an. Denn durch die mannhafte und gottähnliche Unempfindlichkeit gegen die entgegengesetzten Versuchungen und die kraftvolle Hinneigung zum Einen wird das Schmucklose geschmückt und das Formlose geformt und erstrahlt in einem ganz und gar lichtverklärten Leben1. Die abschließende Salbung mit dem Myron endlich macht den Getauften wohlduftend, denn der heilige Abschluß der Geburt aus Gott eint das (sakramental) Vollendete mit dem urgöttlichen Geiste. Die Herabkunft des (heiligen Geistes) aber, welche im geistigen Sinne wohlduftend macht und Vollendung bewirkt, ist ganz unaussprechlich und ich überlasse es sie zu erkennen denjenigen, welche in ihrem Innern der heiligen und göttlich wirksamen Gemeinschaft des heiligen Geistes gewürdigt worden sind2. Am Schlusse von S. 117 allem ladet der Hierarch den Getauften zur hochheiligen Eucharistie ein und verleiht ihm die Anteilnahme an den auf Vollendung zielenden Geheimnissen.
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Vgl. die emphatische Stelle bei Cyrillus von Jer. über die Sitte, die Neugetauften mit weißen Gewändern zu bekleiden. „Nachdem der Täufling das alte Gewand ausgezogen und die im geistlichen Sinne weißen Kleider angelegt hat, muß er ganz und gar weißgekleidet erscheinen, … muß er in die im wahren Sinne weißen und glänzenden (geistlichen) Gewänder gehüllt sein“ (cat. 22 (M. 33, 1104 B). ↩
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Vgl. Ign. v. Ant. ad Rom. 6: „Wenn aber einer ihn (Gott) in seinem Innern trägt, der erkenne, was ich (sagen) will“. ↩
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Kirchliche Hierarchie (Edith Stein)
§ 8.
Sodann bekleiden sie den Aufgenommenen mit glänzend weißen Gewändern. Denn durch mannhafte und gottähnliche Unzugänglichkeit für schlechte Regungen sowie durch die Richtung alles geistigen Strebens auf das Eine Ziel wird das Schmucklose geschmückt, das Unschöne in ein Schönes verwandelt, ganz strahlend von lichtvollem Leben. Die vollendende Salbung tränkt den Eingeweihten mit süßem Wohlgeruch; denn die Einweihung als Geburt aus Gott verbindet das Eingeweihte mit dem göttlichen Geist. Da nun jene Herabkunft, die den süßen geistigen Wohlgeruch bringt, völlig unaussprechlich ist, überlasse ich es jenen, die im Geiste der heiligen und vergöttlichenden Vereinigung mit dem Geist Gottes für würdig erachtet wurden, sie geistig zu verstehen. Wenn schließlich alles vollbracht ist, ruft der Bischof den Eingeweihten zur hochheiligen Eucharistie und reicht ihm die hl. Kommunion, die die Kraft hat, die Geheimnisse zur Vollendung zu bringen.