§ 9.
Die Lesung aus den heiligen Büchern, die auf den Friedenskuß folgt, preist die Menschen, die heilig gelebt haben und standhaft zur Vollkommenheit eines rechtschaffenen Lebens gelangt sind; dabei ermuntert sie uns und leitet uns an, durch Nachahmung jener zu diesem seligen Stand und der gottähnlichen Ruhe zu gelangen, jene aber preist sie als Lebende, denn nach der Lehre der Theologie sind sie keineswegs tot, sondern vom Tod zum seligsten Leben übergegangen. Sieh auch, wie sie in heiligem Gedenken bewahrt werden, nicht als ob das göttliche Gedächtnis nach menschlicher Weise sie in dem Teil des Gedächtnisses, der Bilder aufnimmt, aufwiese, sondern – so möchte man der Würde Gottes entsprechend sagen – gemäß der Gott eigenen kostbaren und unwandelbaren Erkenntnis vollkommener und gottähnlicher Dinge. Denn Er kennt (wie die Schrift bezeugt) die Seinen und Kostbar in den Augen Gottes ist der Tod Seiner Heiligen; dabei ist unter dem Tod der Heiligen ihre heilige Vollendung zu verstehen. Beachte aber auch mit heiliger Aufmerksamkeit, wie sich, sobald die heiligen Sinnbilder, die Christus bedeuten und an Ihm Anteil gewähren, auf den Altar gelegt sind, sogleich das Verzeichnis der Heiligen anschließt: Das zeigt ihre untrennbare, überirdische und heilige Vereinigung mit Ihm.