§ 8.
Den Priestern ist die doppelte Kniebeuge eigentümlich … Sie bedeutet das unterwürfige Hinzutreten dessen, der hinzutritt, und unterwirft Gott, was heilig dargeboten wird. Nun gibt es, wie oft gesagt wurde, drei Klassen von solchen, die heilige Handlungen vollziehen, und es wird ihnen durch ebensoviel heilige Bräuche und Kräfte die Leitung der drei Ordnungen, die einzuführen sind, übergeben, deren heilsamen Zutritt zum göttlichen Joch sie fördern: Der Stand der Diener, da er nur die Kraft zu entsühnen hat, verschafft nur denen, die entsühnt werden, Zutritt und stellt sie vor den göttlichen Altar, als würden darauf die entsühnten Herzen auf überirdische Weise dargebracht.
Die Priester aber beugen beide Knie, weil die, welche sie heilig voranführen, nicht nur gereinigt werden, sondern auch durch ihre herrlichen Opferhandlungen zum Stand des Schauens und zur Wahrheit auf priesterliche Weise herangebildet werden, nachdem ihr Leben schon auf Wegen zur Höhe (anagogia) gereinigt ist.
Der Bischof aber beugt beide Knie und hat die Heilige Schrift auf dem Haupt, denn diejenigen, die die Kraft der Diener entsühnt und die Amtsleistung der Priester geheiligt hat, die führt er durch sein bischöfliches Wirken nach eines jeden Fassungskraft zur Erkenntnis der heiligen Handlungen, die sie erblickt haben, und bringt sie zu solcher Vollendung, daß sie, soweit es an ihnen liegt, ganz Gott geweiht werden.