§ 1.
Nunmehr müssen wir zum Gottesnamen übergehen, der vom Wesen Gottes hergenommen ist, einem Namen, der im eigentlichsten Sinne dem wahrhaft Seienden zukommt. Es sei aber daran erinnert, daß unsere Abhandlung nicht den Zweck verfolgt, die überwesentliche Überwesenheit, soferne sie überwesentlich ist, zu erklären (denn dies ist unaussprechlich und unerkennbar und durchaus nicht zu erklären und übersteigt sogar die Einigung (mit Gott).1 Wir wollen nur das wesenschaffende Hervortreten der urgöttlichen Urwesenheit in die ganze (äußere) Seinswelt feiern. Die Benennung Gottes „der Gute“ besagt ja auch alle Ausgänge der Allursache und erstreckt sich auf alles, was ist und was nicht ist, und ist über alles Seiende und Nichtseiende erhaben. Der Name „der Seiende“ dagegen erstreckt sich (nur) über alles Seiende und ist über alles Seiende erhaben. Der Name „Leben“ erstreckt sich auf alles, was Leben hat, und ist über die Lebewesen erhaben. Der Name „Weisheit“ erstreckt sich auf alle Wesen, welche geistig, vernünftig und mit den Sinnen erkennen, und ist über alle diese Wesen erhaben.
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Excedit ipsam copulationem iutellectus beatorum, qui essentiam Dei vxdent per copulationem (S. Thomas). ↩