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Werke Dionysius Areopagita, ps. (520) De divinis nominibus Von den göttlichen Namen (Edith Stein)
I. Ziel des Buches und was über die göttlichen Namen überliefert ist

6.

Da die Theologen das wissen, loben sie Gott sowohl als den Namenlosen als auch aufgrund jedes Namens. Als den Namenlosen, wenn sie sagen, Gott habe in einer der mystischen Visionen sinnbildlicher Gotteserscheinungen den gescholten, der gesagt hatte: Welches ist Dein Name? Und als wollte Er ihn von jeder Gott benennenden Erkenntnis abbringen, habe Er gesagt: Weshalb fragst du nach meinem Namen? Dieser ist wunderbar. Oder ist etwa der Name nicht wahrhaft wunderbar, der über jeden Namen ist, der ohne Namen ist, der über jeden Namen, der in dieser Welt oder der künftigen genannt wird, erhaben ist? Als vielnamigen aber führen sie Gott ein, wenn sie Ihn selbst sagen lassen: Ich bin der Ich bin, Leben, Licht, Gott, Wahrheit, und wenn die Gottesgelehrten selbst Gott, den Urheber aller Dinge, vielnamig preisen aufgrund alles Bewirkten: als gut, als schön, als weise, als geliebt, als Gott der Götter, Herrn der Herren, als den Heiligen der Heiligen, als den Ewigen, den Seienden, den Urheber der Zeiten, als den Spender des Lebens, die Weisheit, den Geist, das Wort, den Erkennenden, als den Überreichen an allen Schätzen aller Wissenschaft, als die Macht, den Mächtigen, den König der Könige, den Alten der Tage, den Nichtalternden und Unveränderlichen, als das Heil, die Gerechtigkeit, die Heiligung, die Erlösung, als den alles an Größe Überragenden und den im sanften Säuseln. Nun sagen sie aber auch, Er sei in den Geistern, in den Seelen und in den Leibern, im Himmel und auf Erden, in allem zugleich als Derselbe, in der Welt, um die Welt, über der Welt, überhimmlisch, überwesentlich, Sonne, Stern, Feuer, Wasser, Wind, Tau, Wolke, Stein, Fels, alles, was ist, und nichts von dem, was ist.

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